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Artwork aus dem Computerspiel "El Hijo - A Wild West Tale"

Honig Studios / Handy Games

„El Hijo“ ist ein freundliches Schleichspiel im Wild-West-Look

Das Spaghettiwestern-Game „El Hijo“ führt einen 6-jährigen Bub und seine Mutter durch ein aufregendes Schleichabenteuer. Es ist ein Stealth-Game für all jene, die sich nicht wochenlang in tiefgründige Taktikspiele stürzen wollen.

Von Robert Glashüttner

Unsere Mutter wusste, dass es fürs Erste mal schlecht ausgehen würde. Gut, dass sie uns noch gezeigt hat, wie man sich an Leuten vorbeischleicht, bevor unser Haus angezündet wurde. Gerade rechtzeitig, bevor die Mutter auch noch gekidnappt wird, bringt sie uns im Kloster unter. Aber dort können wir sie ja nicht retten! Also schleichen wir uns erst mal an den Mönchen und Klosterbewohnern vorbei, auf der Suche nach dem Ausgang.

Schleichen, verstecken, ablenken

„El Hijo - A Wild West Tale“, entwickelt von der Berliner Multimediafirma Honig Studios ist im Vertrieb von Handy Games für Windows und Google Stadia erschienen und soll demnächst auch für Konsolen veröffentlicht werden.

„El Hijo - A Wild West Tale“ ist ein einsteigerfreundliches Schleichspiel, bei dem das Geschehen von schräg oben gezeigt wird. Die Figuren, denen wir ausweichen müssen, haben meist eine recht einfach zu durchschauende Bewegungsroutine, sind aber oft zahlreich auf engem Raum verteilt. Wir schleichen an ihnen vorbei, wenn sie uns gerade den Rücken zudrehen oder wenn wir uns im Schatten befinden. Wir verstecken uns in Töpfen, hinter Vorhängen, hinter Tischen, Fässern oder Futtertrögen, damit uns auch wirklich niemand erwischt. Und wir können mit der Steinschleuder Steine werfen und später auch Blütenstaubwolken, Feuerwerksraketen und kleine aufziehbare Blechsoldaten dafür nutzen, um die Figuren - später sind es natürlich auch Cowboys, Diebe, etc. - abzulenken.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "El Hijo - A Wild West Tale"

Honig Studios / Handy Games

Pazifistisch und jugendfreundlich

Wer nicht nur möglichst schnell durch die Levels schleichen möchte, kann als Zusatzaufgabe andere Kinder motivieren. Die sind nämlich an bestimmten Stellen im Spiel platziert – es geht also darum, sich zu ihnen durchzuschlagen. Das ist eine sehr nette Idee: Also statt als Zusatzaufgabe Gold oder Schatzkisten zu sammeln, Kinder zu motivieren. A propos Kinder: „El Hijo“ ist nicht nur ein gelungenes pazifistisches Schleich-Game für jede und jeden, sondern auch gemeinsam mit Kindern von circa 6-12 Jahren ideal geeignet. Ein bisschen Erfahrung mit Games sollte man aber mitbringen, denn obwohl es kein schweres Spiel ist, sind manche Situationen etwas vertrackt. Darüber hinaus ist die Steuerung zwar grundsätzlich funktional und durchdacht, könnte aber intuitiver sein - gerade dann, wenn wir mit den Fieslingen auf Tuchfühlung gehen müssen.

Eigentlich ist „El Hijo“ ein Casualgame für jene, die sich nicht wochenlang in die taktische Tiefe eines „XCOM“ oder „Metal Gear Solid“-Game stürzen möchten, aber dennoch die Mischung aus Taktik und Geschicklichkeit schätzen. Trotz des im Vergleich zur Konkurrenz kleineren Umfangs bekommt man viel für seine 20 Euro, die eine Lizenz kostet: Das Spiel besteht aus knapp 30 Levels, die teilweise recht weiträumig sind und sich nicht von selbst spielen. Das Leveldesign ist gelungen: Sowohl die (visuellen) Umgebungen als auch die Levelstrukturen wandeln sich immer wieder. Am grundlegenden Spielprinzip ändert sich im Laufe des Fortschritts zwar wenig, aber kleine Elemente wie unterschiedliche verschiebbare oder mit der Steinschleuder abschießbare Gegenstände bringen hier immer ein bisschen Abwechslung rein.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "El Hijo - A Wild West Tale"

Honig Studios / Handy Games

„El Hijo“ ist das perfekte Game für die Vorweihnachtszeit, wenn zwischen dem Abschließen der Studien- oder Arbeitsprojekte und dem Geschenkeeinkauf die eine odere andere Stunde freigeschaufelt werden kann.

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