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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Aze, DIVES, My Ugly Clementine oder Nenda: Diese heimischen Musikerinnen könnt ihr in die FM4 Charts voten.

Von Katharina Seidler

Aze - „Call Me Back“

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online.

Aufgewachsen in Oberösterreich, heute in Wien beheimatet, sind die beiden Musikerinnen Ezgi Atas und Beyza Demirkalp Freundinnen seit frühesten Jugendtagen. Nach dem gemeinsam Erwachsenwerden, gemeinsam Wohnen und seit jeher gemeinsam Musikhören war das gemeinsam Musikmachen für die beiden früher oder später ein logischer Schritt. Selbst wenn die erste Single des Duos Aze mit den Worten eröffnet: „There’s no such thing as common ground“, scheinen Ezgi und Beyza einander doch in müheloser Eleganz zu ergänzen. Ihre samtenen R’n’B-Nummern versprühen eine soulige Selbstverständlichkeit, die vom Können und nicht vom Müssen kommt. Die aktuelle Aze-Single „Call me back“ formuliert dabei einen der fundamentalsten Wünsche seit mindestens der Erfindung des Datens: „Hey, pretty baby, just call my phone“.

DIVES - „Stay Right Here“

Auch bei DIVES ist die Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen unter den drei Mitgliedern Dora De Goederen, Tamara Leichtfried und Viktoria Kirner ein wichtiger Bestandteil ihrer Kunst. Von dem immer noch freshen DIVES-Debütalbum „Teenage years are over“ aus dem letzten Herbst koppelt das Trio kurz vor Weihnachten noch die wunderschöne Indie-Ballade „Stay Right Here“ aus, eine sich behutsam steigernde, ausgestreckte Hand an ein Gegenüber, gleichwohl eine Erinnerung an eine*n selbst, dass Rückzug und self care nicht nur in turbulenten Zeiten als feste Basis essentiell sind. Die Stimmen der Bandmitglieder verweben sich mit Gitarre und Bass ebenso wie untereinander, und langsam geht die Sonne auf: „Stay right here, let loose, I’ll take it“.

My Ugly Clementine - „I’m Boring“

Neun Monate nach dem Release ihres Debütalbum „Vitamin C“ veröffentlicht die oft und nicht zu unrecht als „Supergroup“ titulierte Gruppe My Ugly Clementine, bestehend aus den umtriebigen Sophie Lindinger, Mira Lu Kovacs, Kathrin Kolleritsch und Nastasja Ronck, die Standalone-Single „I’m Boring“. Der Titel dieses wehmütigen kleinen Indie-Walzers bezieht sich auf die grässlichen Selbstzweifel, die ein desinteressiertes „Du“ in einem an und für sich selbstsicheren „Ich“ hervorrufen kann:

„Why do I even want you?
Why do I care?
You make me think about you
You make me stupid as fuck
And I’m not even in love“

Nenda - „Mixed Feelings“

„Okay, aber wo kommst du wirklich her?“, „Wo sind deine Wurzeln“ oder vielleicht sogar „Darf ich deine Haare angreifen?“, das sind ein paar alltagsrassistische Fragen, mit denen sich People of Color leider immer wieder konfrontiert sehen, in Österreich ebenso wie in anderen Ländern. Die Tiroler Musikerin und Rapperin Nenda zum Beispiel ist mixed race, und sie hat ihre Heimat, das Ötztal, laut dem Text zu „Mixed Feelings" verlassen, weil sie dort zu oft gefragt wurde, ob sie denn Deutsch verstehe. Heute lebt Nenda in London, und widmet ihre Debütsingle genau diesem Thema: too white, not black enough (und umgekehrt), heißt es in den Lyrics, und auch „Österreich, ist das das mit den Kängurus?“. Eine super-funky und auch lustige Nummer über all die Fragen und Verwirrungen, denen sie sich im Alltag ausgesetzt sieht, in UK ebenso wie in Österreich, gesungen und gerappt von Nenda natürlich auch im Sprachenmix aus Englisch und Tirolerisch. A star is born.

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