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Ant Antic im FM4 Gästezimmer

Tobias Koett von der One-Man-Band Ant Antic präsentiert im FM4 Gästezimmer seine Lieblingssongs: Von brasilianischer Talkshow-Musik über die spanische Beyoncé hin zum türkischen Habibi-Funk ist alles mit dabei.

Von Daniela Derntl

Der in Berlin lebende Produzent, Multiinstrumentalist und Sänger Tobias Koett aka Ant Antic hat Ende September sein zweites Album „Good Vids Vile Times“ veröffentlicht. Auf dem vielseitigen, aber dennoch immer entspannt klingenden Konzeptalbum nähert er sich Themen wie Zeitverschwendung, Informationsüberfluss und den psychologischen Folgen des ständigen Bad-News-Bombardement aus autobiographischer Sicht: Was beeinflusst ihn und prägt sein Denken und seine Entscheidungen?

Einen Teil dieser Fragen beantwortet Ant Antic im FM4 Gästezimmer selbst, denn da erzählt er, was ihn – zumindest musikalisch – in den letzten Monaten durch Heavy Rotation beeinflusst hat.

Gal Costa – „Pontos De Luz“

Ant Antic: Ich bin ein Mensch, der normalerweise sehr melancholische Musik hört, aber dieser Song hat einfach etwas unglaublich Fröhliches, was man eigentlich in jedem Moment hören kann. Hätte ich einmal eine Talkshow, wäre das die Musik, zu der ich die Bühne betreten würde.

Slowthai – „Feel Away“ feat. James Blake

Ant Antic: Das ist der Track, der mich in den letzten Monaten am meisten umgehauen hat. Nicht nur musikalisch, auch das Video ist Wahnsinn. Das ist so ein absurder Traum, durch den man durchgeleitet wird, und man weiß einfach nie, was als nächstes passiert. Das ist definitiv das spannendste Musikvideo, dass im letzten Jahr rausgekommen ist."

Sultans Court – „Run Over“

Ant Antic: Der nächste Track ist von guten Freunden von mir aus Berlin, mit denen ich auch die Ehre hatte, die Doppel-Release-Party von meinem letzten Album „Good Vids Vile Times“ feiern zu dürfen, soweit das halt möglich war in Form eines Sitzkonzerts. Und zwar sind das Sultans Court mit dem Track „Run Over“. Sultans Court sind auch in der Ecke Electro-Soul und versuchen Popmusik in ein neues Gewand zu bringen. Wenn Menschen Bands wie Yukno, Ant Antic oder Leyya feiern, dann ist Sultans Court definitiv auch ein heißer Geheimtipp meinerseits.

Sault – „Wildfires“

Ant Antic: Ich finde „Wildfires“ von Sault superwichtig, beziehungsweise das ganze Album, auf dem die Nummer ist, weil das die ganze „Black Lives Matter“-Debatte extrem gut aufarbeitet, sowohl musikalisch als auch thematisch. Da kann ich das ganze Doppelalbum empfehlen.

Little Simz – „Selfish“ feat. Cleo Sol

Ant Antic: Little Simz ist für mich wahrscheinlich die stärkste Person im ganzen Rap-Business. Mit ihrem letzten Album hat sie einen neuen musikalischen Weg für Hip Hop geschaffen und bleibt trotzdem mit einem Fuß in den Roots, im Oldschool stehen. Dabei ist sie so badass, dass es wirklich beeindruckend ist.

Mavi Phoenix – „12 Inches“

Ant Antic: Es geht weiter mit Hip Hop, allerdings aus Österreich. Alles, was ich vorher über Little Simz gesagt habe, kann ich über Mavi Phoenix auch sagen. Es beeindruckt mich immer wieder, wie sehr er mit seiner Musik Hip Hop pusht und in eine neue Richtung bringt und dabei nicht darauf achtet, was gerade hip ist, und auch die 808-Trap-Sache komplett ausgelassen hat. Er bringt einen guten und frischen Wind in ein Genre, das - ähnlich wie Metal oder Rock – schon ein bisschen Gefahr läuft, sich zu sehr zu wiederholen.

Rosalia – „Malamente (Cap. 1: Auguiro)“

Ant Antic: Rosalia ist für mich eine Person, die in Sachen Pop wirklich alles richtig macht und dementsprechend auch so ein bisschen als die spanische Beyoncé gefeiert wird. Mit Recht, meines Erachtens.

Weval – „The Battle“

Ant Antic: Weval sind zwei holländische Producer, die meiner Meinung nach Caribou und anderen elektronischen Artists aus England so ein bisschen den Rang ablaufen in Sachen beste Produktion. Bei „The Battle“ merkt man sofort, wie unglaublich gut das alles klingt.

Özdemir Erdoğan – „Gurbet“

Ant Antic: Özdemir Erdoğan ist ein türkischer Künstler, der relativ viel musikalisch gemacht hat. Der Song „Gurbet“ geht so ein bisschen in Richtung Funk, und man kann das in Anführungszeichen Habibi-Funk nennen. Ich finde, ähnlich wie der erste Track in meinem Gästezimmer, ist das der schöne, gemütliche Abschluss zu moderner Musik. Das ist einfach ein unglaublich entspannter Song, in den man sich reinlegen und einfach den Sonntag genießen kann.

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