Virtuelle Knallerei mit „Fireworks Mania“

Was ist ein Jahreswechsel ohne Feuerwerk? Wenn ihr es ohne die Knallerei gar nicht aushaltet, die gute Nachricht: Es geht auch CO2-frei. Mit dem Simulator „Fireworks Mania“.

Von Paul Pant

Im Sommerurlaub mit den Eltern war der Weg zum Greißler immer das Beste. Die alte Dame an der Kassa hat zwei Augen zugedrückt und mir diskret ein Packerl Mini-Piraten verkauft. Kleine Böller, die man eigentlich erst ab 18 Jahren bekommen sollte. Pädagogisch sicher fragwürdig, Spaß hat es jedenfalls gemacht. Sandburgen, Erdhaufen, Plastikautos, Holzburgen, alles wurde in die Luft gejagt.

Heute möchte ich meine Umwelt mit meiner pyromanischen Neigung nicht mehr belästigen. Vom Verletzungsrisiko will ich gar nicht reden. Beim Casual Game „Fireworks Mania“ muss man sich über all das keine Gedanken machen. Mit einem Torch-Feuerzeug bewaffnet und einem unendlichen Vorrat an pyrotechnischen und explosiven Dingen kann man sich der destruktiven Energie hingeben.

Das Arsenal, das in der Open World von „Fireworks Mania“ simuliert wird, kann sich sehen lassen. Böller in allen Varianten, Fackeln, Vulkane, Raketenbatterien und sogar Propangasflaschen. Man kann die Raketen und Böller miteinander verbinden und die Zündung timen, damit ganze Feuerwerk-Konzerte orchestrieren. Oder einfach alles auf einen Haufen werfen und schauen, was passiert. Es gibt zwei Settings: Ranch und Kleinstadt. Dort kann man auch in die Häuser gehen und ganze Straßenzüge in ein Flammenmeer verwandeln.

„Ein kleiner, lässiger Sprengstoffsimulator, bei dem man mit Feuerwerkskörpern gefahrlos herumspielen oder einfach Sachen in die Luft jagen kann“, schreibt der Indie-Entwickler Laumania in der Beschreibung. Dahinter steckt der Programmierer Mads Laumann. 2018 hat ihn sein Sohn gefragt, ob er ihm ein Game machen kann, wo er mit Feuerwerk herumspielen darf. Damit er nicht im echten Leben auf blöde Ideen kommt, hat Mads für den Feuerwerk-Simulator eineinhalb Jahre in seiner Freizeit programmiert und designt. Neben Vollzeitjob, Familie, zwei Kindern und Hund.

Rausgekommen ist ein sehr gelungenes Gelegenheitsspiel bei dem man es ohne Ausgangsbeschränkungen, ohne Verletzungsrisiko und ohne Gewissenbisse wegen der Umwelt wunderbar knallen lassen kann. Für lange Spielsessions ist der Simulator aber nicht gedacht. Nach einer knappen Stunde reicht es dann wieder mit der Knallerei. Wie im echten Leben ist es nur ein kurzes Vergnügen. Dem virtuellen Silvesterfeuerwerk steht aber nun nichts mehr im Wege.