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Florence Arman

FM4 / Claus Diwisch

FM4 Acoustic Session mit Florence Arman

Therapie, Zähneputzen, Schwarztee und die Liebe: Florence Arman packt die großen und kleinen Wichtigkeiten des Lebens in straighte, gut gemachte Popsongs. Sie hat mit ihrer Band eine FM4 Acoustic Session für uns aufgenommen.

Von Lisa Schneider

„Will you pay for my therapist, cause I’ve got problems“ war eine der schönsten Song-Eröffnungszeilen des letzten Jahres und sie kam von einer der vielversprechendsten neuen Künstlerinnen des Landes: Florence Arman. „In A Heartbeat“ heißt das Lied dazu, es war eine der ersten Solosingles, die Florence 2020 übers Jahr verteilt veröffentlicht hat. Ganz unbekannt war sie in FM4-Kreisen auch vorher nicht, oft hat sie dem Wiener Produzenten filous, in dessen Dunstkreis sie auch die Wiener Musikszene besser kennengelernt hat, ihre Stimme und ihre Zeilen geborgt.

Florence Arman ist schon viel herumgekommen: Sie hat in Amsterdam, aber auch einige Jahre in Deutschland und in Tirol gelebt. Schließlich ist sie, wie es vielen jungen Menschen geht, die in Österreich Musik machen wollen, in Wien gelandet. Lieder wie „Home“, das sie ebenfalls im Zuge dieser FM4 Acoustic Session aufgenommen hat, setzen sich genau damit auseinander, mit der ewigen Suche nach dem Platz, wo man hingehört. „Man trägt dann bestimmte Sachen, Rituale, ganz einfache Dinge mit sich herum, die einen an zuhause erinnern. Schwarztee, zum Beispiel“, erzählt Florence Arman im Interview. Das musikalische Äquivalent zum Schwarztee wäre demnach Billy Joel, dessen Musik früher schon, im Haushalt Arman, auf- und ab gelaufen ist.

Wien nennt Florence Arman ihr „Musikhause“, und es ist ganz offenbar ihre kreative Homebase: Lieder wie „In A Heartbeat“ oder „Naked“ sind hier entstanden, die wie oben erwähnte Songs von ihrer Frische, von den klugen, schlagfertigen Sätzen und vor allem ihrem guten Gespür für eingängige Popmusik leben.

Florence Arman ist ein Solo-Act, und auch wenn das Livespielen sich in den letzten Monaten nicht ergeben hat, gibt es schon eine sehr gute Band: Florence’ Bruder, John Arman („zufälligerweise der beste Gitarrist in ganz Europa, danke, Mama!“) und ihr bester Freund und Multiinstrumentalist Johannes Römer. Sie haben Florence Arman im schönen Studio 2 im ORF RadioKulturhaus an Gitarre und Klavier begleitet und die Musikerin so selbst zum Ursprung ihrer Songs zurückgeführt. „Ich schreibe alles immer am Klavier oder auf der Gitarre. Also so entstehen die Ideen, wobei, das ist dann schon die Hochglanzversion. Manchmal passiert’s auch einfach mit der Zahnbürste in der einen und dem Handy, bereit zur Aufnahme, in der anderen Hand“, lacht Florence.

Sie ist nicht nur von uns hier bei FM4, sondern in weiterer Folge von einigen weiteren, wissenden Menschen als unbedingter „Act To Watch“ bezeichnet worden. Was das in Florence Arman auslöst, ist vor allem eins: Überraschung. Die der positiven Sorte natürlich. „Ich finde, es ist immer extrem berührend, wenn Menschen sagen, dass die Musik etwas mit ihnen macht. Das ist auch das Verrückte dran. Wenn man Musik schreibt, dann ja nicht mit der Erwartung, dass es irgendjemand je hört. Wer soll sich das anhören, denkt man sich eher. Und umso mehr freu’ ich mich darüber.“

Die großen Ziele für 2021, die guten Vorsätze? Im März wird Florence Arman ihre erste EP veröffentlichen. Und sie würde sehr gerne endlich live spielen. Bis das möglich ist, hält diese kleine, reduzierte Bühne der FM4 Acoustic Sessions her, die vielleicht gerade deshalb eine sehr schöne ist.

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