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Agnes Ofner: „Nicht so das Bilderbuchmädchen“

„Nicht so das Bilderbuchmädchen“ ist ein Jugendbuch, das nicht nur Jugendliche lesen sollten. Agnes Ofner erzählt darin die Geschichte einer Freundschaft, die ungewöhnlich aber genau zum richtigen Zeitpunkt beginnt.

Von Sophie Liebhart

Agnes Ofner ist Autorin, Illustratorin und Grafidesignerin. 2018 war sie beim FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb Wortlaut unter den Top 10. Und seitdem hat sich bei der jungen Autorin so einiges getan. Sie hat ihren ersten Roman herausgebracht und Ende letzten Jahres ist auch ihr Jugendbuch „Nicht so das Bilderbuchmädchen“ erschienen. Das ist aber nicht nur für Jugendliche gedacht, wie Agnes Ofner selbst sagt:

Buchcover "Nicht so das Bilderbuchmädchen"

Jungbrunnen Verlag

„Nicht so das Bilderbuchmädchen“ von Agnes Ofner ist im Jungbrunnen Verlag erschienen.

„Ich fände es schön, wenn Menschen aus dem Buch mitnehmen, dass sie so sein können wie sie sind - egal ob das Eigenschaften, optische Dinge oder Interessen sind - unabhängig davon, ob das mit den gesellschaftlichen Vorstellungen oder gewissen Konventionen übereinstimmt.“

Das ist ja wohl eine Message für jede und jeden - egal in welchem Alter.

Geschichte einer Freundschaft

In „Nicht so das Bilderbuchmädchen“ erzählt die Autorin die Geschichte von den beiden Teenagern Zara und Sam. Die zwei wohnen gegenüber voneinander und eines Tages beginnen sie, sich übers Fenster mithilfe von Zetteln Nachrichten zu schreiben. Dabei entwickelt sich eine Freundschaft.

Eine perfekte Geschichte für Lockdownzeiten - wie wir sie 2020 ja immer wieder hatten. Die Idee für das Buch gab es aber schon viel früher, sagt Agnes Ofner im Interview. Zum ersten Mal eingefallen ist ihr dieses Szenario bei einer Paddeltour quer durch den peruanischen Regenwald:

„Für eine Woche bin ich da so den Fluss entlang. Rechts war ganz viel Regenwald, links war ganz viel Regenwald. Und da waren jede Menge Tiere, die sich über das Wasser beobachtet haben, aber durch diesen Fluss getrennt waren. Und dann hab ich relativ schnell, noch auf diesem Paddelboot, die Idee gehabt von zwei Teenagern, die sich gegenüber wohnen und so Kontakt miteinander haben, aber wo gleichzeitig auch gewisse Ebenen in den Kontaktmöglichkeiten wegfallen .“

Kommunikation ohne Vorurteile

Die Vorstellung, dass sich die beiden Charaktere Zara und Sam auf eine Art und Weise kennenlernen, bei der sie einander nicht vorab googeln oder auf Social Media stalken können, hat Agnes Ofner schnell gefallen. Und diese besondere Art der Kommunikation macht auch einen Teil des Charme von „Nicht so das Bilderbuchmädchen“ aus. Denn wo Vorurteile wegfallen, ist plötzlich Raum für sehr viel Empathie und Engagement.

Zwischen Zara und Sam entwickelt sich schnell eine recht enge Freundschaft. Diese intime Beziehung herauszuarbeiten, war Agnes Ofner wichtig: „Mir selbst war beim Schreiben die Freundschaft am wichtigsten. Die lernen sich zum richtigen Zeitpunkt kennen und können sich gegenseitig total gut unterstützen.“

Manche Leser*innen hätten in das ganze auch eine recht klassische Liebesgeschichte hineininterpretiert, darum ging es der Autorin aber eigentlich nicht, sagt sie. Die Geschichte von Zara und Sam nimmt in ihrem Verlauf auch die ein oder andere vielleicht unerwartete Wendung, kein Wunder also, dass es hier zu unterschiedlichen Interpretationen kommt. An manchen Stellen ist „Nicht so das Bilderbuchmädchen“ erfrischend direkt und konkret, an anderen lässt es eben Raum für die eigene Fantasie.

Fortsetzung folgt?

Bei Lesungen sei sie immer wieder darauf angesprochen worden, ob und wann es denn eine Fortsetzung dieser Geschichte gibt, sagt Agnes Ofner. Für sie selbst ist die Geschichte aber abgeschlossen. „Aber ich fände es durchaus lustig, vielleicht mal wen als Nebencharakter in einer anderen Geschichte einzubauen.“

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