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Mira Lu Kovacs

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FM4 Gästezimmer

Kein Schmieds Puls mehr

Mira Lu Kovacs lässt ihr altes Pseudonym Schmieds Puls hinter sich und wird künftig ihre Solo-Songs nur noch unter ihrem bürgerlichen Namen veröffentlichen. Mehr darüber erzählt sie im FM4 Gästezimmer!

Von Daniela Derntl

Der Musik-Kosmos von Mira Lu Kovacs war in den letzten Jahren im Expansions-Modus. Neue Bands wie 5K HD und My Ugly Clementine sind dazugekommen, nun folgt erstmals eine Zäsur. Die 32-jährige Musikerin trennt sich von ihrem ersten „Baby“ Schmieds Puls, das sie 2013 als Solo-Projekt gestartet und später mit Walter Singer am Kontrabass und Christian Grobauer am Schlagzeug als Trio weitergeführt hat. Schmieds Puls ist nach sieben erfolgreichen Jahren nun Geschichte, künftig wird Mira Lu Kovacs Solo nur noch unter ihrem bürgerlichen Namen auftreten und Musik veröffentlichen, eine Entscheidung, die ihr nicht leichtgefallen sei, wie sie im Interview erzählt:

„Ich war vorher bei Schmieds Puls auch Chefin und hab alles entschieden, aber ich habe mich trotzdem beraten und ausgetauscht mit der Band. Jetzt ist noch mehr Eigenständigkeit dazugekommen, und das fühlt sich ganz groß an. Ich wollte es eine Zeit lang auch gar nicht wahrhaben, dass Schmieds Puls wirklich vorbei ist, weil es mir einfach sehr wichtig war und ist. Dass da jetzt mein eigener Name draufsteht, macht es mir einfach auch noch einmal klarer, wie extrem persönlich das alles ist.“

Im Lauf des Jahres wird Mira Lu Kovacs ihre neue Solo-Platte veröffentlichen, die neue Single „Stuck“ gibt bereits einen Einblick in das neue Material, dass sich um Themen wie Mental Health, Selbstliebe und jede Menge Herz-Schmerz drehen wird.

Welche Songs Mira Lu Kovacs hört, wenn sie nicht gerade selbst Musik macht, erzählt sie euch im FM4 Gästezimmer.

Brandy Carlile – „The Joke“

Brandy Carlile ist ein Country-Star, wobei Country sehr limitiert, was sie macht und wie sie klingt. Der Song heißt „The Joke“, und es ist irgendwie so eine Art Symphonie, ein Epos – mit einem fetten Orchester dann später. Es ist eine mächtige Nummer, mit einer sehr aufmunternden Message.

Ani DiFranco – „Shameless“

„Shameless“ ist eine alte Nummer, die ich früher viel gehört habe, von Ani DiFranco. Es ist quasi ein Muss, dass ich diese Songwriterin und Gitarristin erwähne. In „Shameless“ verdrischt sie ihre Gitarre regelrecht, sie haut so krass rein, und man hört das. Und am Anfang ärgert sie sich auch, dass sie den Einsatz verpasst. Aber ich bin mir nicht sicher, was die Aufnahme da zeigt. Keine Ahnung. Sie versucht am Anfang so richtig in die Gitarre reinzuschrummen, und erwischt sie irgendwie nicht richtig – oder so. Und dann kommen so ein paar geile Ärger-Sounds, so Stöhner. Die Nummer ist einfach sehr aggressiv und - I love it!

Blake Mills – „If I Am Unworthy“

„If I Am Unworthy“ von dem Sänger, Gitarristen und Produzenten Blake Mills hat mich sehr begeistert. Ich würde wahnsinnig gerne einmal mit ihm arbeiten, aber ich glaube, die Chancen sind gering. In dem Song sind Arrangement und Gitarrenspiel fast unübertroffen. Einfach unglaublich gefühlvoll! Krasse Produktion, sehr, sehr stark! Und wie die Drums für die letzten vier Takte reinkommen – sorry, für den Spoiler – ist meisterhaft!

Radiohead – „Exit Music For Film“

Eine Nummer, die immer wichtig sein wird, und die ich immer feiern werde, ist „Exit Music For Film“ von Radiohead. Radiohead ist sowieso so ein Thema: eh alles, eh jeder Song, eh jedes Album. Da könnte ich jetzt sieben Stunden Sendung drüber machen, wenn mir FM4 so einen Platz geben würde.

Tracy Chapman – „Behind The Wall“

Tracy Chapman hat mich sehr stark begleitet in den ersten Jahren, in denen ich zum Gitarre spielen begonnen habe. So von neun bis vierzehn habe ich jeden Tag Tracy Chapman gehört. Auch nur ein, zwei Alben, aber dafür sehr, sehr intensiv. „Behind The Wall“ ist A capella und handelt von häuslicher Gewalt. Das ist eine sehr, sehr wichtige Nummer. Sie ist sehr reduziert. Gebt ihr eine Chance! Sie ist sehr, sehr intensiv. Trigger warning vielleicht ein bisschen!

Bruce Springsteen – „Hungry Heart“

Ich hab als kleines Kind im Auto mit meinem Vater immer ganz viel Musik gehört, und eine wichtige Nummer, die bei jeder Autofahrt dabei war, war von Bruce Springsteen „Hungry Heart“. Ich habe im Nachhinein gehört, dass die Nummer im Studio eingespielt und eingesungen wurde, und die hat irgendwie nicht so recht funktioniert. Und irgendwie kam es dazu, dass sie schneller gedreht wurde. Oder das Band hat irgendwie die Nummer höher abgespielt, und jetzt ist die Nummer so veröffentlicht worden, dass Bruce Springsteen sie selber live in der Tonart nicht singen kann, weil es zu hoch ist. Sie klingt aber richtig, richtig gut. Irgendwie so soll das gewesen sein, aber googelt es nochmalen.wikipedia.org/wiki/Hungry_Heart). Ich liebe den Song sehr!//

Nina Simone – „Nobody’s Fault But Mine“

Eine Künstlerin, die für alle Zeiten wichtig sein wird für die meisten Musikerinnen und Musiker, die ich kenne, ist Nina Simone. „Nobody’s Fault But Mine“ ist aus vielen Gründen eine wichtige Nummer für mich, vor allem, weil Nina Simone eine einzigartige Künstlerin war, und eine einzigartige Stimme hatte, die nicht nur schön war, sondern einen Ausdruck hatte, die glaube ich, jeden, der sie gehört hat, zutiefst ergriffen hat.

Tom Waits – „Hoist That Rag“

Tom Waits ist Tom Waits und eine Legende. Bei „Hoist That Rag“ kann man irgendwie nicht stillsitzen. Der Song ist ein Vertreter für sein Gesamtwerk. Er ist auch so ein Musiker, den ich im Auto viel gehört habe, und das ist auch irgendwie eine Nummer, die hoffentlich für immer in aller Ohren bleiben wird. Danke fürs Zuhören und Alles Gute!

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