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Anger in schwarzen Lederjacken

Radio FM4 | Ali Cem Deniz

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Anger, Bernhard Eder, Kello Hity, u.v.m.

Viel Schnee, viel Hip Hop, viel Coverversionen und eine schöne Musikdoku. Daneben viel neue Singles aus Österreich. Ein bunter und spannender Soundtrack für die Winterzeit.

Von Andreas Gstettner-Brugger

So fühlt es sich also an, das neue Jahr. Frisch, spannend und voller Erwartungen, dass es 2021 wieder Konzerte und Kulturveranstaltungen geben wird. Auch wenn die Durststrecke bis dahin vielleicht länger wird als angenommen, so gibt es viele gute neue Songs, die uns als Soundtrack durch die Winterzeit begleiten können.

Hearts Hearts

Tim Cavadini

Ganz oben auf dieser Playlist - so wie auch in den derzeitigen FM4 Charts ist die neue Single „Wild At Heart“ von Hearts Hearts. Eine flockige Nummer, die vor allem durch die starke Stimme im Refrain überrascht. Irgendwie hör ich da ja eine Entwicklung wie bei Portugal.The Man heraus. Den dritten Platz belegen übrigens Pauls Jets mit „Eiszeit“, passend zum Wetter.

Und weil wir gerade bei Schnee sind: Dem charmanten Untergangssong von Pauls Jets diametral gegenüber - und irgendwie außer Konkurrenz - steht der Song „Hahnenkamm“ von Kahlenberg. Der Wunsch, der vernebelten und grauen Stadt zu entfliehen und verschneite Pisten runter zu flitzen, wird mit großem Augenzwinkern und einem schönen Bläsersatz am Ende umgesetzt. Die Klischees, die hier nicht ausgelassen werden, nehme ich als ironischen Blick auf die Bussi-Bussi-A-Dabei Gesellschaft. Und so macht das Lied dann schon Spaß.

Richtig fett ist neben dem Pulverschnee in Teilen Österreichs der neue Hip Hop Award, den das Magazin The Message ins Leben gerufen hat. In sieben verschiedensten Kategorien werden unzählige österreichische Hip Hop Acts in einer ersten Longlist angeführt, aus der dann eine Jury eine Vorauswahl treffen wird. Danach werden es 5 Künstlerinnen und Künstler pro Kategorie geben, Wir sind gespannt.

Anger - „Highspeed“

Schon wieder Schnee. Diesmal jedoch in den Südtiroler Bergen, der Heimat von unserem FM4 Award Duo Anger. Die Single „Highspeed“ klingt entgegen dem Titel recht zurückgelehnt und entspannt. Es sind fast schon sommerliche Beats, die hier die tiefverschneiten Bilder untermalen. Textlich wird hier an Leichtigkeit und dem Glauben an ein besseren Jahr appelliert. Sich einfach ein bisschen mal gehen zu lassen und die Augen zu öffnen, die dann hellwach in der Nacht leuchten.

Anger werden übrigens bei unserer FM4 Geburstagsradioshow am 22. Jänner dabei sein. Neben Cari Cari, Camo & Krooked, Granada, Ja, Panik, Leyya, Mira Lu Kovacs und Yugo. Das wird ein tolles Fest, On Air und Online!

Bernhard Eder - „Utopia“

Hier gibt es zwar kein Video, aber trotzdem sollte man diese Coverversion Aufmerksamkeit schenken. Vielleicht, weil es einer meiner absoluten All-Time-Favorites ist, aber vielleicht auch, weil die Stimme von Alison Goldfrapp und der opernhafte Background Gesang „Utopia“ zu einem zeitlosen Song machen. Nach dazu passt er von der Stimmung perfekt in die heutige Zeit. Es gehört also schon viel Mut dazu, sich an dieses Meisterwerk heranzuwagen. Getraut hat sich das der Liedermacher, Sänger und Berufs-Melancholiker Bernhard Eder.

Sehr behutsam startet er mit glöckchen-artigem Synthesizer und der opernhaften Stimme von Petra Staduan. Doch dann übernimmt die Stimme von Bernhard mit Drumcomputer-Beats und schönen Soundflächen die Nummer. Bernhard Eder hat es dabei geschafft, die unheimliche Stimmung des Songs gut zu transportieren und nach knapp drei Minuten ist die utopische Klangreise leider auch schon wieder vorbei.

Kello Hity - „Penthouse“

Mitte letzten Jahres hat die Wiener Musikerin und Künstlerin Kello Hity mit ihrem witzigen und politischen Song „My Girls“ überrascht. Mit ihrer zweiten Single „Penthouse“ ist der feministischen Künstlerin von der Produktion her ein riesiger Entwicklungsschritt hin zum spannenden Pop gelungen. War zuvor noch der bisschen cheape Elektro-Sound im Vordergrund, so fügen sich bei „Penthouse“ der satte Sound, die deepen Beats und die Klangflächen zu einem transparenten und stimmigen Gesamtklangbild zusammen.

Textlich steht Kello Hity für female empowerment und sie weiß auch neben so schönen Rhymes wie „Blitzlichtgewitter“ und „Twitter“, Kapitalismuskritik einzustreuen: „Ich hab keinen Job ich hab ein Rad / Du fährst Maserati / trotzdem stehst du in der Schlange hinter mir für dein Coco-Gelati“. Ein Track, in dem auch nach ersten Hören noch einige Überraschungen stecken.

At Pavillon - „An Istanbul Story“

Die Wiener Rockband At Pavillon hat beim Pandemiebeginn und ersten Lockdown eine super kräftige Nummer hingelegt, „Move On“, inklusive „Isolationsvideo“. Jetzt, fast ein Jahr danach, melden sich At Pavillon gleich mit einer kleinen Dokumentation zurück. Im November 2019 hat die Band über das österreichische Generalkonsulat in Istanbul zwei besondere Konzerte in der Türkei spielen können. Begleitet hat sie dabei die Filmemacherin Ökyü Dikmen. Das Ergebnis ist eine schöne Dokumentation über die Entstehung und Dynamik der Band, sowie auch über die sozialkritische Einstellung und die Messages von Sänger Mwita Mataro.

Die Band sagt selbst über die Dokumentation: „Sie zeigt wie wichtig internationaler Austausch ist, warum Kultur NIEMALS zugedreht werden darf, und wie Musik Grenzen jeglicher Art auflösen kann.“

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Der Wiener Elektronik-Künstler und Produzent Yajin hat eine neue, gefühlvolle und ganz großartige Single veröffentlicht. „Park“ ist ein verträumter und reduzierter Elektropopsong über das Anders-Sein und nicht nach den Normen leben, bei dem Yajin auch zum ersten Mal selbst zu hören ist.
  • Clara Luzia und Farce haben sich gegenseitig gecovert. Während Clara den Song „Socialite“ in einen noisigen Rocksong verwandelt hat, ist das sanfte „Where The Streets“ in den Händen von Farce zu einem druckvollen Dance-Track geworden. Eine super Split-Single.
  • Der Salzburger Sänger und Songschreiber Javier Rodaro hat mit „Noah“ eine gefühlvolle und wunderschöne Ballade geschrieben. Absolut internationales Niveau und eine unglaublich kraftvolle Stimme.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Lockdown Coverversionen - davon gab es letztes Jahr einige. Auch Musiker Franz Reisecker hat einige aufgenommen und nun als kleines Album herausgebracht. Mit dabei die wundervolle Version von Robert Palmers „Johnny & Mary“.
  • Indie-Pop der alten, aber guten Schule haben sich die Steirer Painted Beehive verschrieben. Ihre neueste Single „Recall“ stellt dies eindrucksvoll unter Beweis.
  • Youtuber und Influencer - ein oft sehr schwieriges Thema und zweischneidiges Schwert. Von den einen geliebt, von den anderen verteufelt. Steiler Aufstieg und tiefer Fall, das hat Marcel Dähne dazu gebracht, sich dem Rap zuzuwenden. Seine Erfahrungen dieser Zeit reflektiert er als KS mit dem Track „CRY“.
  • Mehr R’n’B, Soul und 60ies Sound gab es beim FM4 Gästezimmer mit Crag Ignaz letzten Sonntag zu hören. Eine sehr schöne Auswahl seiner Lieblingssongs.
  • Worauf wir uns im Jänner auch noch freuen können: neue Singles von Friedberg und Greyshadow, neue Alben von Gazelle & The Bear, dem Rapper Fate und den Baits und im März folgt dann „IV“, das neue Album von Dzihan & Kamien, das zwischen Jazz, Elektro und Downbeat pendelt und bei dem Konea Ra und auch Jahson The Scientist als Gäste gefeatured sind.
  • Letzten Donnerstag hat Lisa Schneider in der FM4 Soundparksendung Florence Arman zu Gast gehabt, Neuigkeiten von Ja, Panik gespreaded, das neue Monsterheart Album vorgestellt und Ant Antic gefragt, auf was er sich 2021 freut.
  • Und in der Sonntag Soundparknacht hat euch Stefan Trischler neben den neuesten Song die Acoustic Session von Adaolisa präsentiert und Crack Ignaz im Interview gehabt.

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