FM4 Extraleben: Der digitale Spieletisch

Das FM4 Gameskränzchen plaudert über die schöne neue analog-virtuelle Spielwelt zwischen Videokonferenz und -spiel, zwischen simuliertem Würfelglück und Online-Bummerl.

Von Rainer Sigl

Man mag es nicht mehr hören, und doch: Corona hat die Welt verändert, auch jene der Videospiele. Auch viele Wenig- oder Nichtspieler*innen sind wegen der Pandemie und der Normalisierung von Videokonferenzen dazu übergegangen, sich auch mal im digitalen Spieleneuland zu versuchen. Vor allem digitale Brett- und Gesellschaftsspiele haben dadurch einen Boom erlebt.

Wenn man seine Freundesrunde nur mehr in Videocalls sehen darf, kann man auch gleich ein wenig spielen - dieser Gedanke hat auch jene überzeugt, die sonst keinen Zugang zu Videospielen haben. Die Favoriten sind niederschwellig, zugänglich und plattformübergreifend, vieles davon ist auch am Handy spielbar. In Zeiten der Pandemie wandert so manche Schnapser-Runde in die App, treffen sich Brettspielfreundesrunden online und wagen sich auch Menschen in Videospiele, die zuvor nix „damit“ zu tun haben wollten.

Komplexe Brettspiele wie Scythe können inzwischen auch digital gespielt werden.

Große und kleine Brettspielklassiker

Unter anderem bieten Umsetzungen klassischer Brettspiele auch auf iOS und Android die einfache Möglichkeit für den virtuellen Spieleabend: Videochats wie Houseparty haben die gängigsten Brettspiele gleich mit eingebaut, Klassiker wie Monopoly, Carcassonne, Siedler und UNO, aber auch Spezialisten-Brettspiele wie Raiders of the North Sea, Yellow & Yangtze, Evolution, Die Burgen von Burgund, Scythe, Talisman oder Root sind nur einen Klick entfernt.

Gegenüber den Exemplaren aus Pappe und Plastik haben sie auch abgesehen von ihrer Verfügbarkeit beim Social Distancing noch zwei unbestreitbare Vorteile: Die physisch verfügbaren Spiele können ziemlich teuer sein - dagegen sind die App-Preise meist ein Schnäppchen. Und: Wenn kein Mitspieler da ist, kann man meistens auch einfach allein eine Runde gegen den Computer spielen.

„Armello“ sieht aus wie eine Brettspiel-Umsetzung, existiert aber nur digital.

„Werwolf“ digital

Das wohl erfolgreichste Gesellschaftsspiel, das sich als digitale Mutation zu sowas wie dem Spiel des Jahres entwickelt hat, ist natürlich „Among Us“ - das ist zwar streng genommen ein reines Computerspiel, aber im Endeffekt ist es nichts als eine digitale Variante des bekannten Täuschungs- und Konversationsspiels Werwolf.

Und es ist ein gutes Beispiel für die Erweiterung analoger Spieleklassiker durch die Mittel des Videospiels - wie es überhaupt eine ganze Menge an „digital board games“ gibt, die zwar aussehen, als wären sie Brettspiele, aber eigentlich nur als Videospiele funktionieren.

Reden wir über Computerspiele!

„Der digitale Spieletisch“ ist das Thema in diesem FM4 Extraleben. Conny Lee, Robert Glashüttner und ich sprechen über Videospiele.

Die Erstausstrahlung findet am Montag, 1.2.2021, von 21 bis 22 Uhr statt, anschließend kann man das aktuelle Extraleben im FM4 Player sowie im FM4 Spielkultur-Podcast hören.