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Schitt's Creek

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Serie

Die Serie „Schitt’s Creek“ ist einfach nur großartig

Nachdem die superreiche Familie Rose vom Finanzamt gepfändet wurde, bleibt ihnen nichts anderes übrig als in ein kleines Dorf zu ziehen, das sie mal als Party-Gag gekauft haben: Schitt’s Creek.

Von Christian Pausch

Der Ortsname „Schitt’s Creek“ klingt erstmal wie ein Scherz, wie ein gemeines Schimpfwort, im Deutschen würde man vielleicht „Drecksloch“ sagen. Doch der kleine Ort heißt wirklich so und auch einige der Dorfbewohner*innen heißen Schitt mit Nachnamen.

Als Johnny Rose den Ort als Geburtstags-Witz für seinen Sohn kauft, hat er noch keine Ahnung davon, dass es das einzige ist, was ihm und seiner Familie ein paar Jahre später bleiben wird, nachdem sein Berater das ganze Familienvermögen veruntreut hat. Frisch gepfändet und mit nur einigen Habseligkeiten bepackt, müssen die Roses von einem Tag auf den anderen raus aus ihrem goldenen Palast und rein in zwei schäbige Motel-Zimmer in Schitt’s Creek.

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Adieu Luxus!

Die Roses sind Johnny (Eugene Levy) und Moira Rose (hervorragend verkörpert von Catherine O’Hara) und ihre beiden erwachsenen Kinder David (Daniel Levy) und Alexis (Annie Murphy). Die vier bleiben nicht lange unbemerkt in ihrem neuen Wohnort. Das liegt nicht nur an ihren extravaganten Outfits oder an Moiras ständig wechselnden Perücken, sondern auch daran, dass die Bewohner*innen des Dorfes ein sehr neugieriges und offenherziges Trüppchen aus hervorragend gescripteten Nebencharakteren sind.

Daniel Levy & Familie

Daniel Levy (Jahrgang 1983) verkörpert in „Schitt’s Creek“ nicht nur David Rose, sondern hat die Serie auch geschrieben, produziert und Regie geführt.

Er wurde im Jahr 2020 die erste Person, die in einem einzigen Jahr vier Primetime Emmys in vier Hauptkategorien gewann.

Sein Vater Eugene Levy verkörpert auch in der Show seinen Vater (Johnny Rose) und Sarah Levy, die jüngere Schwester von Daniel, spielt die Besitzerin des einzigen Restaurants in Schitt’s Creek.

Da gibt es Stevie (Emily Hampshire), die immer mürrische Motel-Inhaberin, oder auch den bisschen grauslichen und super aufdringlichen Bürgermeister Roland Schitt (Chris Elliott) und dessen überfreundliche Frau Jocelyn (Jennifer Robertson). Schnell müssen die Roses einsehen, dass „sich verstecken“ hier nicht möglich ist und von Folge zu Folge werden sie mehr und mehr ins Dorfleben integriert, ob sie wollen oder nicht.

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So gut die Nebencharaktere auch sind, niemand kommt an Catherine O’Hara als Moira Rose heran. Sie ist der ungebrochene Star der Show und Liebling der Fans. Mit ihrem ungewöhnlichen Wortschatz und schier unendlichen One-Linern sorgt sie für die lustigsten Momente, wo man sich schon Mal Tränen lachend am Boden vor der Couch liegend wiederfindet.

„Oh hello you, won’t you join me for a little stroll through the slice of paradise I’d like to call... the town where I currently am?“ - Moira Rose

Neben all der Komik ist Schitt’s Creek aber auch vor allem deshalb so großartig, weil die Serie super queer und inklusiv ist. Sohn David lebt seine Bisexualität trotz Kleinstadt-Flair offen aus, Moira ist sowieso eine Gay-Icon und schon alleine die Handhaltung und Körpersprache von Tochter Alexis wurde in einschlägigen Podcasts als LGBTIQ*-Momentum gefeiert. „Schitt’s Creek“ ist sehr sehr lustig, aber auch herzerwärmend und rührend, im allerbesten Sinn.

„Schitt’s Creek“ gibt es jetzt auf Amazon Prime zu sehen, und man sollte sich diese wunderbare Serie voller Humor, Familien-Zusammenhalt und Community-Spirit nicht entgehen lassen.

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