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Diese 3 ½ Alternativen zu Netflix & Co solltest du kennen

Lockdown hin, Lockdown her. Mit den verkündeten Lockerungen bleiben die Kinos weiter verwaist und Streamingdienste unser cineastischer Zufluchtsort. Um Abwechslung in das tägliche Stream-dich-unser zu bringen, haben wir eine Liste mit Alternativen am Streamingmarkt und liefern filmische Empfehlungen gleich mit. Gut Stream!

Von Philipp Emberger

236,5 Tage. Das ist die magische Netflix-Zahl, denn genau so lange würde ein unbeschäftigter Erwachsener, der dreimal täglich isst und sieben Stunden schläft, laut einer Studie der Universität Leicester brauchen, um sich einmal komplett durch den Katalog des Streamingdienstes zu arbeiten. Die Studie stammt aus dem Jahr 2018, die Zahl dürfte bei dem netflixschen Veröffentlichungstempo also mittlerweile wohl bedeutend höher liegen.

Allerding stehen die Chancen, nach einem Jahr pandemiebedingter Freizeitpause, diese Zahl zu erreichen, ziemlich hoch. Selbst, wenn man weitere große Streaminganbieter dazu nimmt, kann die Auswahl schon mal endend sein. Deshalb folgt nun eine Liste mit Alternativen zu den großen Streaminganbietern Netflix, Prime & Co. Mit dabei sind österreichische Highlights ebenso wie versteckte Indie-Perlen – und ein Angebot für Menschen, die zum Einschlafen bereits alle Folgen „Die drei ???“ verbraten haben, gibt es ebenfalls.

1. KINO VOD CLUB

Mit dem Film „Die Dohnal“ setzt die österreichische Regisseurin Sabine Derflinger der Feministin und ersten Frauenministerin des Landes Johanna Dohnal ein filmisches Denkmal. Die Dokumentationen ist nur eines von vielen hervorragenden Werken, das auf dem Kino VOD Club zu sehen sind. Gegen eine Leihgebühr, die sich meist in der Preisspanne eines Kinotickets bewegt, können österreichische Filme ausgeliehen werden. Nebenbei werden damit die Kinos unterstützt, denn ein Teil des Geldes geht an das eigene krisengebeutelte Lieblingskino, das mit einem Klick ausgewählt werden kann. Im Programm gibt es ebenfalls aktuelle Highlights, die man vielleicht pre-Lockdown im Kino verpasst hat. Darunter etwa das Drama „Ein bisschen bleiben wir noch“ des Regisseurs Arash T. Riahi oder der Film „Waren Einmal Revoluzzer“ von Johanna Moder.

Szenenbild "Ein bisschen bleiben wir noch"

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Szenenbild „Ein bisschen bleiben wir noch“

2. MUBI

Jeden Tag ein neuer handverlesener Film. Das ist grob zusammengefasst das Konzept des Streaminganbieters MUBI. Spezialisiert hat sich der Streamingdienst des türkischen Gründers Efe Çakarel vor allem auf herausragende Werke der Filmkunst sowie Filmklassiker. Bei der Auswahl handelt es sich um gut kuratierte Produktionen abseits vom Hollywood-Mainstreamkino. Eher unbekannte Filmperlen sind dort ebenso zu finden wie größere Indie-Namen á la Wes Anderson.

Wes Anderson bei den Dreharbeiten zu "Fantastic Mr. Fox"

Fantastic Mr. Fox

Wes Anderson bei den Dreharbeiten zu „Fantastic Mr. Fox“

In den kuratierten Sammlungen finden sich Filme aus verschiedenen Sprachregionen genauso wie Erstlingswerke bekannter Regisseur*innen. Darunter Francis Ford Coppolas Regiedebüt „Dementia 13“. Inspiration für neue Filme gibt es übrigens auch in der „MUBI Top 1000“-Liste, eine Zusammenstellung von den besten Filmen aller Zeiten basierend auf den Votes der MUBI-Community. Tipp: Für Student*innen gibt es den Zugang zum Streamingdienst kostengünstiger!

3. FLIMMIT

Für Fans von „Single Bells“, „Muttertag“ & Co ist Flimmit der Streamingkanal der Wahl. Dort gibt es eine umfangreiche Auswahl von österreichischen Serien und Filmen. Darunter das Biopic „Erik & Erika“ über den als intersexuell geborenen Skiweltmeister Erik Schinegger, „Der Boden unter den Füßen“ von Regisseurin Marie Kreutzer oder der Gewinnerfilm des österreichischen Filmpreis 2020 „Joy“ von Regisseurin Sudabeh Mortezai. In diesem erschütternden Spielfilm thematisiert Mortezai den Alltag nigerianischer Frauen in Wien, die unter falschen Vorwänden nach Österreich gebracht werden und hier sexuell versklavt werden.

Wer sich selbst beweisen will, dass früher doch nicht alles besser war, kann auf Flimmit übrigens auch einen Sprung in die Tiefen der österreichischen Seele wagen. Mit alten Folgen von Elizabeth T. Spiras „Alltagsgeschichten“ lassen sich die heute aktuellen alltäglichen Sorgen vergessen.

3 ½. NAPFLIX

Ein letzter, zugegebenermaßen, halber Tipp richtet sich vor allem an Menschen, die abends etwas länger brauchen, um den Eingang zum Reich der Träume zu finden. Für all jene hat der kostenlose Anbieter Napflix ein Programm gezimmert. Mit einschläfernd wirkenden Videos, etwa von der World Dog Show in Helsinki oder Teile von „The Joy of Painting“ von Memegott und Maler Bob Ross, lässt es sich besonders gut einschlafen. Achtung: Napflix hat aber auch richtige TV-Highlights im Programm, wie etwa den bis 2009 jährlich stattfindenden Domino Day. Einmal in der Domino-Day-Spirale gefangen, ist es mit dem Einschlafen schneller vorbei als Robin Paul Weijers „Weltrekord“ sagen kann.

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