Bonustrack-Gespräch mit Eva Reisinger, der Autorin von „Was geht, Österreich?“

Gesprächsgast am Mittwoch um Mitternacht war Eva Reisinger, die einen ungeschönten Blick auf die heimische Landjugend und die Präsenz der Generation Sebastian wirft.

Von Martin Blumenau

Eva Reisinger hat ihr Buch Was geht, Österreich? (Untertitel: Eine Landjugend mit Wodkabull und dem Herrgott) letztens auch auf FM4 vorgestellt - und man muss schon unter die Oberfläche schauen, die einen dazu verleiten könnte, bloß eine lustig-moderne Anekdoten-Sammlung aus dem kuriosen Schnitzelland in die Hand zu bekommen. In Wirklichkeit ist es die ungeschönte Analyse einer vom Populismus durchsetzten sozialen Infrastruktur, in der die österreichische Landjugend mittlerweile aufwächst und zeigt, dass Jugendlichkeit nichts mit Veränderungwillen zu tun haben muss.

Eva Reisinger hat diese genauen Beobachtungen für ze.tt, den Jugend-Online-Auftritt der Zeit von Berlin aus, also mit Abstand und deutschen Vergleichs-Szenarien, in einer Kolumnen-Serie entwickelt; dabei nicht mit Kritik und Selbstkritik gespart und einen authentischen Ton gefunden.

Das hört man auch in unserem Gespräch, finde ich, in dem es nach dem aktuellen Stand der Landjugend, des Saufens, dem Einfluss von Kirche & Raika, den Fluchtfantasien ins Urbane, der späteren Rückkehr ins Grüne, dann auch ganz massiv um den marketingorientierten Populismus der Regierung Kurz, einer emotionsgetriebenen Symbolpolitik (die 180 Grad im Gegensatz zum gestrigen Sobotka-Sager von der „Emokratie“ steht) und das bewusste Vermeiden von öffentlicher Debattenkultur geht.

„Was geht, Österreich“ ist bei Kiepenheuer und Witsch aka dem Kiwi-Verlag erschienen.

FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast

Mit interessanten Menschen über interessante Themen sprechen. Von Schule oder Uni bis hin zu Umwelt, Gesellschaftspolitik, Musik oder auch Sport. Martin Blumenaus mitternächtlicher FM4 Bonustrack zum Nachhören in FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast