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NUTS

Noodlecake

„NUTS“: Entschleunigter Single-Player mit charmanter Grafik

Im Indie-Game „NUTS“ sind Feldforschungs-Skills gefragt, denn im Wald müssen wir die heimischen Eichhörnchen beobachten. Die hamstern aber nicht nur Nüsse, sondern auch Dynamit. Adventure-Rätsel trifft in „NUTS“ auf eine faszinierende Grafik und einige Geduldproben.

Von Michaela Pichler

Im Winter laufen die kleinen Tierchen einem öfter über den Weg: Im Park, im Garten oder im Wald suchen Eichhörnchen nahrhafte Snacks, wenn sie mal wieder aus der Winterruhe mit knurrendem Magen aufgewacht sind. Nüsse stehen dabei ganz oben auf der Futterliste. Die buschigen Nagetiere können mit ihrem Geruchssinn schon durch die Schale riechen, ob eine Nuss noch gut ist. Manchmal vergessen sie, wo sie ihre Vorräte vergraben haben. Deshalb wächst jährlich eineunglaubliche Anzahl von Bäumen, somit erfüllen die kleinen Nagetiere eine wichtige Rolle in der Erneuerung und Verjüngung des Waldes.

NUTS

Noodlecake

Das Single-Player- Game „NUTS” ist via Noodlecake Studios erschienen und ist für die Nintendo Switch, Microsoft Windows und Mac verfügbar. Entwickelt wurde das Indie-Game von Pol Clarissou, Joon, Pol, Muutsch, Char & Torfi und Jonatan Van Hove.

Für wen diese Fun Facts schon Old News sind, der kann sich in einem neuen Indie-Game als feldforschende Eichhörnchen-Expertin bewerben: „NUTS“ heißt der allererste Eichhörnchen-Beobachtungs-Simulator, der neben dem Erforschen der Tiere auch noch ein abenteuerliches Rätsel bereit hält.

Auf den Spuren der Eichhörnchen

Frisch von der Uni bekommen wir als Feldforscherin unseren ersten Job: Der bringt zwar nicht besonders viel Geld ein, aber immerhin dürfen wir uns Tag und Nacht mit unseren Lieblingstieren beschäftigen. Wir sollen Eichhörnchen beobachten, ihre Routen tracken und ihr Verhalten erforschen. In „NUTS“ wird uns dafür mitten im Wald ein Wohnwagen zur Verfügung gestellt. Das Equipment einer Eichhörnchenexpertin besteht aus einem Diktiergerät, einem GPS-Gerät und mehreren Kameras. Diese müssen wir tagsüber im Wald verteilen und richtig positionieren. In der Nacht überwachen wir damit die umtriebigen Eichhörnchen, wir lernen ihre täglichen Wege kennen und wo sie sich ihre Kobel – also ihre Nester – bauen.

Feldforschungsalltag

Immer wieder müssen wir die Kameras neu ausrichten und in der Nacht laufen lassen, das Material sichten und das Verhalten der Nagetiere dokumentieren. Und wieder von vorne. Wir halten alle Entwicklungen in unserem Forschungstagebuch fest, manchmal kommen wir ganze Tage nicht wirklich weiter. Das Leben als Feldforscherin im Single-Player-Game ist dabei recht einsam – abgesehen von den Tieren, die uns, wenn wir Glück haben, zwischen Felsen und Baumstämmen vor die Linse laufen. Unsere einzigen Kollegen sind Nina und Simon, mit denen wir nur mit Notizen und übers Telefon kommunizieren. Unsere neuesten Forschungsergebnisse bekommt Nina per Fax, die selbst vor fünfzehn Jahren schon einmal im selben Gebiet geforscht hat.

Nuts

Noodlecake

Im Laufe des Spiels wird schnell klar, dass irgendetwas in diesem Wald nicht stimmt. Denn unsere Eichhörnchen verstecken in ihren Nestern und Höhlen nicht nur leckere Nüsse, sondern auch Dynamit und Streichhölzer – und als studierte Biologin wissen wir sofort: Das ist ein ziemlich untypisches Verhalten für diese Tiere.

Mystery-Abenteuer meets Geduldspiel

Umweltschutz trifft im Indie-Game „NUTS“ auf ein Geheimnis, das nach einem Bauskandal riecht, der den Lebensraum der Tiere bedroht. Trotzdem ist es ein sehr entschleunigtes Spiel mit einem Hauch von rätselhaftem Mystery-Faktor. Das Gameplay erinnert an „Firewatch“, mit dem man in den Rocky Mountains von einem Aussichtsturm aus die Waldbrände im Auge behält. Ähnlich atmosphärisch geht es auch in „NUTS“ zu.

Die Steuerung ist anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig. Immer wieder bleibt man in Felsspalten hängen, stellt die Kamera falsch auf oder verläuft sich ein bisschen im Wald. Was bei der Steuerung noch ausbaufähig ist, macht das Artwork wett. Besonders gelungen ist die Grafik im Forschungssimulator: Die Tage und Nächte wechseln zwischen Türkis-, Lila- und Orange-Tönen. Die 3D-Welt in „NUTS“ ist zwar minimalistisch, mit den wechselnden Farbpaletten und Schattierungen entsteht aber ein ganz eigener Charme. Mit seiner Entschleunigung und den Trial-And-Error-Aufgaben braucht man für das Game „NUTS“ auf jeden Fall jede Menge Geduld – belohnt wird das aber mit glücklichen Eichhörnchen. Und was will eine Feldforscherin mehr?

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