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Bandfoto Kollage Buntspecht

Alex Gotter

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von Buntspecht, Hearts Hearts feat. OSKA, Pippa u.v.m.

Dunkler Folk, tanzbarer Beziehungspop, süße Nonchalance und Indierock der 00er Jahre. Das sind die neuesten Musikvideos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Die Zeichen stehen auf Hoffnung. Nach den ersten Öffnungsschritten und so manch sonnigem, warmen Tag, steht auch eine österreichische Band wieder an der Spitze der FM4 Charts. Ja, Panik begeistern mit dem neuen, wirklich genialen Song „Apocalypse or Revolution“, der einem Endzeitszenario eine Revolution gegenüberstellt und dadurch positive Zukunftsschimmer leuchten lässt. Das Ganze präsentiert sich musikalisch in sehr dunklem Gewand, flüsternd und trotzdem eindringlich. Verfolgt werden Ja, Panik übrigens von der neuen, etwas unterkühlten, aber dafür umso stärkeren Indie-Rock-Single „Lizzy“ von Friedberg auf Platz 2. Ein österreichisches Duell also.

PSC21 Sujets, PSC, Corona

Christian Gallei

Meiner Euphorie für das österreichische Duo Gazelle & The Bear und ihr Debüt-Album „Weird Shaped Clouds“ habe ich hier schon freien Lauf gelassen. Aber auch dem Unmut Ausdruck zu verleihen ist wichtig und gut. Das machen alle Musiker*innen und Künstler*innen wie jedes Jahr am 12. Februar beim Protestsongcontest im Rabenhof Theater. Dieses Mal ohne Live-Auftritte und Publikum, dafür mit schönen Videos auf einer Leinwand, einer fabelhaften Jury und dem Star-Moderator Michael Ostrowsky. Ihr könnt auf FM4 ab 19:00 Uhr und via Live-Stream dabei sein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, bei den TOP 10 des Protestsongcontests beim Finale live mitzuvoten. . Als Infos gibt’s hier. Als „Anheizer“ hat uns der Letztjahres-Sieger Dynomite seine derzeitigen Lieblingssongs im FM4 Gästezimmer präsentiert.

Buntspecht - Benütz mich

Die Folk-Popper mit Ecken und Kanten melden sich zurück! Buntspecht haben sich erneut in das Schrebergarten-Häuschen im Wiener Grüngürtel zurückgezogen, um an neuen Songs zu arbeiten. Das Ergebnis erscheint im Mai und träg den schönen Titel „Spring bevor du fällst“, was wieder einmal die textliche Versiertheit von Buntspecht unter Beweis stellt.

Auch Alica Ouschan stellt die neue Buntspecht-Single bei uns vor.

Der erste Vorbote „Benütz mich“ ist ein musikalisch sanfter, aber textlich starker Song, der von Ich-Losigkeit zu handeln scheint. Oder zumindest das Angebot macht, sich mit Haut und Haar zur Verfügung zu stellen. Die Stimmung, die dieser Song verbreitet, ist sehr dunkel und melancholisch. In gewisser Weise ein Novum für Bunsprecht. „Eine gewisse Monotonie hat der Song, mit dem schweren Bass. Aber auch Wärme und etwas pulsierendes, wie ein Herzschlag“, wie uns die Band verraten hat. Da sind wir gespannt, wie das ganze Album klingen wird! Eine große Tour steht für dieses Jahr übrigens auch an.

Hearts Hearts feat. OSKA - „The Fan“

Die großartigen Hearts Hearts werden „Love Club Members“, ihr neues Album im März veröffentlichen. Die Band rund um die außergewöhnliche und starke Stimme von David Österle hat sich drei Jahre für den Produktionsprozess Zeit genommen und dabei auch das Bandkonzept gesprengt. Zumindest für die neueste Single.

Für das leichtfüßig klingende „The Fan“ hat sich das Quartett die junge Erfolgsstimme OSKA an Bord geholt. Es ist eine schwungvolle und tanzbare Popnummer entstanden, die vom Zu-zweit-sein handelt, mit all seinen Höhen und Tiefen, den kleinen Lügen, die man sich oft erzählt und den manchmal komplizierten, emotionalen Verstrickungen eine Paarbeziehung. Synthie-Indie-Pop wie wir ihn lieben, ein Soundtrack für die wärmeren Tage, die den fast schon nahenden Frühling anzukündigen scheinen und zu dem man ausgelassen tanzen kann.

Pippa - Wien du machst mich verrückt

Die Beziehung vieler Menschen zu der charmanten Grantler-Stadt Wien ist die einer Hass-Liebe. Die Widersprüchlichkeiten dieser Stadt und ihrer Menschen haben schon viele Musiker*innen zu Liedern über diese kulturelle Metropole hinreißen lassen. Nun hat auch die Musikerin, Sängerin und Schlauspielerin Pippa ihre Ode an Wien geschrieben. Es ist bei weitem nicht ihr erster Song, der von Wien handelt. Hat bisher jedoch meist nur der Prater eine Hauptrolle gespielt, so geht es in „Wien du machst mich verrückt“ diesmal um’s große Ganze, um die sich ständig ausbreitende und bunter werdende Stadt und die Menschen, die sie bevölkern.

Angesprochen auf ihre Beziehung zu Wien und ob sie auch eine Hass-Liebe verspüre, meint Pippa, dass „Hass“ ein zu schweres Wort sei. Und obwohl sie ein ambivalentes Gefühl zu ihrer Heimatstadt hat, hat sie sich noch nie länger aus ihr hinausbewegt. Obwohl die Probleme unter der Oberfläche brodeln, vereint Wien für die Sängerin viele Gegensätze miteinander. Die „biedere Vergangenheit, auch in der Kultur“, wie Pippa meint, steht vielen experimentellen Geistern gegenüber. So singt sie: „Wien, du machst mich verrückt, mit deiner süßen Nonchalance und dem verlotterten Niveau.“ So ist Pippa eine spritzige und auch visuell sehr witzig umgesetzte Nummer gelungen, die dann doch mehr eine Liebeshymne als ein Protestsong geworden ist.

Napoleon Hairfashion - „The Feather“

Unter dem großen Hut trug Napoleon sein eher schütteres Haar meist glatt über die Stirn gekämmt. So wird es zumindest auf den Bildern überliefert. Welche alternativere, hippere Frisur man sich da einfallen lassen könnte, ist mir rätselhaft. Aber für das Wiener Quartett Napoleon Hairfashion geht das ganz einfach: Man nimmt eine Priese Indie-Rock der 00er Jahre, streut sie über einen schnellen Beat, Single-Note-Gitarren und würzt das Ganze noch mit einem breiten Refrain und fertig ist der frische, neue Haarschnitt.

Apropos „fühlt sich an wie neu“: Das elegante Video mit vornehmlich weißen Kleidern und Federfächern stammt vom Kulturverein, Label und Künstlerkollektiv Feber Wolle, das dem Song eine samtene Note gibt.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Das Innsbrucker und Wiener Duo Another Vision hat mit „Heartbeat“ eine seidenweiche Elektro-Pop-Ballade herausgebracht, mit Hilfe von Alexander Lausch und Mario Fartacek (Mynth), was man dieser tollen Produktion sofort anhört.
  • Nichi Melbom hat mit seiner neuen Single „Vagus Nerve Exercise“ eine entspannende Elektropopnummer gemacht, die wirklich unseren 10. Hirnnerv beruhigen und uns wieder sozial zugewandter und glücklicher machen kann. Herzlichen Dank dafür!

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Die aberwitzigen Kreiml & Samurai bringen am 26.2. ihre „Auf Olle 4re (Remix-Edition)“ heraus. Mit dabei unter anderem Fid Mella, B.Visible, Testa, DJ Buzz und unser geschätzte FM4-Kollege Trishes! Und wie man so eine leckere Remix-Edition zubereitet, zeigen uns Kreiml & Samurai bald in einem höchst witzigen Küchenmaschinen-Video.
  • Bei „Nevermind“ spielen wir Squash zu klassischem Indie-Pop von Sänger und Musiker Tanzos und kümmern uns nach dem Scheitern um einen Neustart.
  • Rosa Rendl hat ihr Album „Opportunity Lover“ veröffentlicht. Die Musikerin, Produzentin, Künstlerin und ausgebildete Pianistin hat ein verträumtes und gleichzeitig tiefschürfendes Werk geschaffen.
  • Letzten Freitag ist die neue EP von Slav und Bibiza erschienen. Darauf zu hören das Stück „jkwev“. Fett produziert von PENGG, ein deeper, düsterer Track darüber, dass jede*r das zu bekommen scheint, was er oder sie verdient.
  • Die Sängerin La Risa hat mit „Of Worth“ ein gefühlvolles, jazziges und starkes Album geschaffen. Darauf zu finden das schöne Titelstück „Of Worth“, eine einfühlsame Ballade mit schönem Chor gegen Ende des Stücks.
  • Und letzten Sonntag hat Clemens Fantur in der Soundparknacht das FM4 Geburtstagsfestkonzert von Mira Lu Kovacs Revue passieren lassen, uns die TOP10 des Protestsongcontests noch einmal vorgestellt und unter anderem die Geschichte von Kruder & Dorfmeister aufgerollt, inklusive einem Mix zum neuen Album „1995“.

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