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Collage der 10 Finalist*innen beim Protestsongcontest 2021

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Protestsongcontest 2021: Zehn zeigen Zähne

Beim 18. Protestsongcontest wird wieder heftig protestiert - gegen den Terror-Anschlag in Wien, den Massentourismus in Tirol, den überteuerten Kunstmarkt, Korruption, Klimawandel-Leugnung, Teilzeit-Feminismus, Selbstdarsteller, Elon Musk und die Asylpolitik.

Von Daniela Derntl

Der Protestsongcontest wird 2021 etwas anders als sonst über die Bühne des Rabenhoftheaters gehen, denn aus Sicherheitsgründen werden weder Bands noch Publikum vor Ort sein. Die Top Ten werden ausschließlich via Video-Zuspielung zu hören und zu sehen sein, und die Interviews mit Moderator Michael Ostrowski – der zusammen mit der Jury, bestehend aus Yasmo, Sigrid Horn, Simone Dueller, Bibby Slivovsky (von 5/8erl in Ehr’n), Max Schabl, und Martin Blumenau im Rabenhof die Stellung hält –, erfolgen über Skype.

Das Publikum kann die 18. Ausgabe des lautstarken Lieder-Lamentos wie immer im Radio und im FM4-Player (ab 19 Uhr) sowie im Videostream (ab 19:30 Uhr auf fm4.ORF.at) verfolgen – und hat auch wieder die Möglichkeit, als siebentes Jury-Mitglied das Zünglein an der Waage zu spielen. Das Online-Voting startet am Freitag, um 19 Uhr. Diese zehn Acts freuen sich über eure Stimme, und treten in folgender Reihenfolge auf:

Null – „Elon Musk arbeitet 95 Stunden am Tag“

Null in einem Zimmer voller Bücher und Instrumente

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Null ist das Projekt des Regensburger Künstlers Johannes Molz, das seit sieben Jahren eine Brücke zwischen Musik und Literatur baut. Jedem seiner zwei Alben hat der Singer/Songwriter ein Buch zur Seite gestellt, dass die Geschichten, die in den Liedern nur schlaglichthaft beleuchtet werden, ausführlicher erzählt. Beim Protestsongcontest ist er mit der wütenden Elektro-Punk-Nummer „Elon Musk arbeitet 95 Stunden am Tag“ dabei, die sich gegen die blinde Verherrlichung der Workaholics und Leistungssüchtigen in unserer Gesellschaft richtet: „Ich protestiere dagegen, dass sich so viele Leute noch immer an der Arbeit aufgeilen. Es wird gefeiert, dass sich jemand wie Elon Musk kaputt arbeitet, weil es nur ums immer größer, schneller und weiter geht. Jetzt ist er der reichste Mann der Welt und alle klatschen. Dass das aber die Welt kaputt macht, das nervt. Das irrt.“

Entstanden ist der Protestsong vor ein paar Monaten, nach einer abendlichen Laufrunde mit einem guten Freund, der während des Joggens nur von Elon Musks‘ absurdem Arbeitspensum geschwärmt hat: „Er hat die ganze Zeit nur darüber gesprochen, wie geil es ist, dass Elon Musk 110 Stunden in der Woche arbeitet, und wie traurig ihn das macht, dass Elon Musk mehr verdient und arbeitet als er. Und das hab ich wiederum traurig gefunden, denn das ist ein sehr guter Freund von mir. Es ist traurig, dass ein guter Mensch wie er sich auf das reduziert, dass jemand reicher ist als er. Man vergisst, dass man alles fürs Geld, die Sicherheit und das Funktionieren hintenanstellt, was das Leben eigentlich lebenswert macht. Was eigentlich spannend wäre daran.“

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Nelavie - „Teilzeit Feminist“

Nelavie

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Gesang, Gitarre und Klavier begleiten die niederösterreichische Musikerin Nelavie schon ihr Leben lang. Bisher hat die Singer/Songwriterin drei Solo-Singles veröffentlicht, den Song „Teilzeit Feminist“, mit dem sie es ins Protestsongcontest Finale geschafft hat, wollte sie ursprünglich lieber für sich behalten: „Ich hab’ den Song wirklich nur für mich zuhause am Piano geschrieben. Ich hab’ dann gemerkt, er tut mir gut. Es tut mir gut, darüber zu reden. Ich hab mich mit Freundinnen ausgetauscht und hab’ gemerkt, dass es ihnen auch gut tut. Deswegen war es für mich dann klar, dass ich es ansprechen muss. Dann hab’ ich mich doch damit in die Öffentlichkeit getraut und ich bin froh darüber.“

Nelavie protestiert mit „Teilzeit Feminist“ gegen die Diskrepanz zwischen feministischem Denken und Handeln: „Ich nehme da überhaupt kein Geschlecht aus. Auch mich selbst nicht. Es geht um die privaten Momente, in denen man sich ertappt – oder hoffentlich ertappt. Wo man merkt, dass man nicht feministisch gehandelt hat, obwohl man eigentlich feministischer Meinung ist. Da würde ich mir erhoffen und wünschen, dass dieser Song zum Denken anregt, wo wir unsere blinden Flecken im Feministinnen-Dasein haben.“

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Marcus Hinterberger - „Ischgl Blues“

Der 20-jährige Salzburger Marcus Hinterberger ist kein Unbekannter mehr. Im November hat der Schauspiel-Student und Hobby-Musiker aus Saalbach-Hinterglemm den „Ischgl Blues“ auf Youtube gestellt. In dieser Mundart-Parodie hat er die Tiroler-Tourismus-Industrie aufs Korn genommen, die Ischgl nach dem Corona-Skandal neu positionieren wollte, wie er im Interview erzählt hat: „Ich hab damals einen Zeitungsartikel gesehen, dass Ischgl sich als neue Luxus-Marke präsentieren will, um den alten Schaden zu beseitigen. Aufgrund dessen habe ich dann das Lied geschrieben.“

Mit seinem satirischen Protestsong gegen den geldgierigen Massentourismus hat Marcus Hinterberger genau ins Schwarze getroffen. Die Empörung war riesengroß. Seitenlange E-Mails und Beleidigungen waren die Folge. Der Tourismusverband seiner Heimatgemeinde Saalbach-Hinterglemm hat ihn bereits nach wenigen Stunden gebeten, dass Video wieder zu löschen: „Weil man denken könnte, dass das von Saalbach Hinterglemm kommt, und weil sie keinen verärgern wollen, obwohl ihnen die Kunstfreiheit, wie sie betont haben, am Herzen liegt. Ich hab mir dann gedacht, dass ich niemanden provozieren will, weil ich auch nicht die Plattform dafür habe. Deshalb hab ich es dann wieder runtergenommen."

Marcus Hinterberger in Tracht mit Gitarre vor einem Kuh-Aufsteller aus Karton

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Das Video war bereits offline, als Marcus Hinterberger auch Post von den Silvretta-Seilbahnen bekommen hat: „Fünf Tage, nachdem ich das Video vom Netz genommen habe, und wo man eigentlich schon denkt, dass wieder Friede herrscht, kommt dieser Brief, der einem Vorstand nicht ganz würdig ist. Er hat geschrieben, dass ich ein primitiver Möchtegern-Künstler bin. Zunächst ist mir aber noch ironisch ein Vorstands-Posten angeboten worden. Aber dann sind sie sehr schnell abgeglitten, und haben geschrieben, dass ich nicht witzig bin und dass es eine Frechheit ist und so weiter.“ Den Schmähbrief der Silvretta-Seilbahnen hat sich Marcus Hinterberger mittlerweile eingerahmt und an die Wand gehängt. Allen Zensur-Versuchen und Beleidigungen zum Trotz hat er dann auf Anraten seines Bruders den „Ischgl Blues“ dem bayrischen Liedermacher Hans Söllner geschickt: „Weil er ja auch durch solche Sachen berühmt geworden ist. Ihm hat das Lied voll gefallen, und er hat es dann selber auf Facebook geteilt. Für diese Unterstützung bin ich ihm sehr dankbar.“

Durch das Posting von Hans Söllner wurde der „Ischgl Blues“ immer populärer und der Shitstorm immer größer - denn Marcus Hinterberger hat in seinem Protestsong Themen angesprochen, über die sonst in den alpinen Wintersportorten lieber geschwiegen wird, wie er im Interview erzählt: „Die Meisten sind unter Druck, weil jeder vom Tourismus abhängig ist, und viele Orte von nur wenigen Personen abhängig sind. Die sagen mir dann, dass ich eigentlich eh recht habe, aber man darf ja nichts sagen.“ Durch die aktuellen Vorkommnisse in Tirol hat Markus Hinterberger den „Ischgl Blues“ bereits um eine Strophe erweitert - weitere könnten folgen: „Ischgl meint es gut mit mir und wird mir noch einige Vorlagen liefern in den nächsten Monaten, und die werde ich dann dankend einbauen.“

Gina Disobey - „Seeking Asylum Is Not A Crime“

Gina Disobey

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Die Tiroler Künstlerin Gina Disobey ist eine echte Newcomerin. Sie ist noch nie als Sängerin auf einer Bühne gestanden, und ihr Protestsong „Seeking Asylum Is Not A Crime“ ist ihr allererster Song überhaupt. Entstanden ist die Nummer 2019, als es zu Protesten im umstrittenen Tiroler Rückkehrzentrum Bürglkopf gekommen ist. Damals haben sich 17 Asylwerber*innen in den Hungerstreik begeben, um gegen ihre Unterbringung in dem entlegenen Haus auf 1.300 Meter Seehöhe zu protestieren. Gina Disobey war auch selbst vor Ort und hat mit den Menschen dort Interviews geführt, die zitatweise in den Songtext eingeflossen sind.

Die Tiroler Grünen und Amnesty International haben 2019 die sofortige Schließung des Rückkehrzentrums in Fieberbrunn gefordert. Vergeblich. Nach wie vor werden dort Asylwerber*innen mit einem negativen Asyl-Bescheid untergebracht - und zwar solange, bis sie freiwillig ausreisen oder ihre Abschiebung möglich wird. Gina Disobey möchte mit ihrem Protestsong auf die desolate Situation der dort einquartierten Menschen aufmerksam machen: „Die Situation ist dort ziemlich schlimm. Die Leute wissen nicht, was mit ihnen passiert. Sie wissen nicht, ob sie irgendwann Papiere bekommen. Sie wissen nicht, ob sie abgeschoben werden. Es gibt keine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. Damals waren auch Kinder und Familien oben, und ich fand das ziemlich traurig und unmenschlich.“

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Manfred Groove - „Es Geht Uns Gut feat. Roger“

Manfred Groove

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Gleich zwei Deutsch-Rap-Klassiker vereint das deutsche Hip-Hop-Duo Manfred Groove in seinem Protestsong „Es Geht Uns Gut“. Zum einen sampeln sie „Danke, Gut“ von Eins Zwo aus dem Jahr 1999, zum anderen ist Roger von der legendären, mittlerweile aufgelösten bayrischen Hip-Hop-Formation Blumentopf als Gast-MC mit dabei. „Es geht uns gut“ richtet sich gegen alle Selbstdarsteller im Netz, die ihren gesellschaftskritischen Postings keine Handlungen folgen lassen: „Man denkt, man hätte etwas am Kapitalismus oder an den Problemen geändert, weil man etwas auf Instagram gepostet hat. Diesen Mechanismus halte ich für gefährlich, denn er ergibt ein falsches Bild von Aktionismus. Denn eigentlich machen wir das ganze Ding ja nur für uns. Wenn wir uns so kritisch positionieren, ist häufig die Grundmotivation nicht, irgendetwas zu verändern, sondern zu kucken, wie andere einem dabei zukucken, wie man Stellung bezieht. Aber wenn man etwas verändern will, dann müssen wir ehrlich zu uns selbst sein, geht das nicht, ohne dass wir auf Dinge verzichten.“, erklärt die rappende Hälfte des Duos - Milf Anderson - im Interview. Er hat das Projekt Manfred Groove vor acht Jahren mit dem Produzenten Yellow Cookies gegründet, und soeben ist ihr viertes, sprachverliebtes Boom-Bap-Album „Hinter der Tapete“ erschienen, auf dem auch ihr Protestsong „Es Geht Uns Gut“ zu hören ist.

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Smashed To Pieces - „Viktoriabarsch“

Smashed to Pieces im Studio 2 des ORF Funkhauses

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„Smashed To Pieces In The Still Of The Night“ lautete der berühmte Schriftzug von Lawrence Weiner, der 28 Jahre lang als Antikriegsdenkmal auf dem Flakturm im Wiener Esterhazy-Park zu lesen war, bis er 2019 entfernt wurde. Als Denkmal für das Denkmal fungiert seitdem das in der Wiener Literatur-Szene beheimatete Trio „Smashed To Pieces“. Im Finale des Protestsongcontests stehen sie mit „Viktoriabarsch“, einem poetisch-abstrakten Marsch, der subtil gegen Superreiche, den absurd teuren Kunstmarkt und den Kapitalismus protestiert, wie uns Sängerin Verena Dürr im Interview verraten hat: „Ich komme von der Kunstuni und habe mich viel mit Kunst beschäftigt, auch, wie teuer Kunstwerke sein können. Dadurch bin ich auf die Käufer gekommen, und persönlich identifiziere ich Supereeiche als die Superschurken, die an den Miseren, die in den Songs beim Protestsongcontest besungen werden, Schuld sind. Das gehört geändert!“

Sängerin Verena Dürr arbeitet sich in „Viktoriabarsch“ auch am sagenhaften Aufstieg des niederösterreichischen Ex-Polizisten Josef Kleindienst ab, der vor rund 20 Jahren in einen FPÖ-Spitzelskandal verwickelt war. Durch Wertpapierspekulationen wurde er zum Millionär und Luxusimmobilien-Investor in Dubai: „Er hat die Möglichkeiten und das Geld, jede Krise als Chance zu nutzen. Das war in gewisser Form der Anlass für den Song. Mich interessiert, wie diese Leute ticken. Und nachdem reiche Leute auch gerne in Kunst investieren, hat sich das dann so gemischt.“ Der völlig überteuerte Kunstmarkt ist für Smashed To Pieces ein greifbares Symbol für Ungleichverteilung des Wohlstands in der Welt: „Dass Kunst eine Wertanlage oder ein Spekulationsobjekt wird, ist absurd und interessant. Kunst wird gekauft, in Zollfreilager verfrachtet, in irgendwelche Keller. Dort harren sie ihrer Wertsteigerung, bis in 20 Jahren jemand anderer sie kauft und weiter im Keller behält. Kunst macht irgendwen reich, aber niemanden mehr glücklich.“

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Dassi - „S.D.O. (Schleich di, Du Oaschloch)“

Dassi beim Protestsongcontest

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Arabisch, Französisch, Englisch und Deutsch sind die Sprachen, mit denen Dassi souverän in seiner Musik jongliert. Seit drei Jahren lebt der Algerier in Wien, momentan arbeitet er an seinem Debüt-Album „Uno“, das im Sommer erscheinen soll. Beim Protestsongcontest steht der muslimische MC mit „S.D.O. -Schleich di du Oaschloch“ im Finale, mit dem er ein ganz klares Zeichen gegen den Terroranschlag von Wien setzen will.

Als der Amoklauf am Abend des 2. Novembers in der Wiener Innenstatt passiert ist, ist der 28-jährige Rapper nicht weit davon entfernt, in einer Straßenbahn im angrenzenden dritten Bezirk gesessen und hatte fürchterliche Angst: „Ich hatte vor zwei Sachen Angst. Erstens, weil der Anschlag in Wien passiert ist. Manchmal sehe oder lese ich in den News, dass ein Anschlag in Frankreich oder wo passiert, aber nicht, dass das neben mir, im ersten Bezirk am Schwedenplatz passiert. Ich war wirklich so traurig und böse. Ich hatte zu viele Gefühle auf einmal. Ich war auch traurig wegen der Opfer. Gott sei Dank waren meine Freunde und Familie okay. Zweitens hatte ich Angst, dass dadurch Chaos entsteht. Also Rassismus und so. Ich war wirklich traurig.“

Gesa Winger - „Wo Bist Du, Europa?“

Gesa Winger

Gesa Winger

Die Liebe, das Leben und das Meer sind die eigentlichen, sehr freundlichen Themen der ebenso freundlichen norddeutschen Künstlerin Gesa Winger, die ihre Musik als „sperrigen Pop“ und sich selbst als „zu freundliche Liedermacherin“ beschreibt. Ihr Protestsong „Wo bist du, Europa“ ist ihr bisher krassestes Lied, ein wütendes und hilfloses Aufbegehren gegen die Zustände im griechischen Flüchtlingslager Moria, das im September 2020 abgebrannt ist: „Ich habe einen Bericht gesehen über die Brände in Moria, wo die Menschen dann aus dem Lager flüchten mussten, und dann wurde die Straße abgeriegelt. Okay, da will sich der Ort dann auch schützen, aber dann wurde auf diese Männer, Frauen, und Kinder mit Tränengas geschossen, und wenn man dann diese Bilder sieht von kleinen Kindern, mit knallroten Gesichtern, die schreien und weinen, und es gibt auch kaum Wasser, dass man ihre Augen spülen kann, oder irgendwas. Da könnte ich nur heulen! Ich hab selber zwei kleine Kinder. Wenn ich mir vorstelle, dass denen so etwas passiert. Es wäre entsetzlich! Und dieser ganze Umstand hat mich so wütend und hilflos gemacht. Wenn mich etwas emotional sehr mitnimmt, dann kommt meistens ein Lied dabei raus.“

Fellowsoph - „Tu Felix Austria“

Fellowsoph

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Der Ibiza-Skandal beschäftigt nicht nur die heimische Politik, Gerichte und Medien, sondern auch den Wiener Rapper Fellowsoph. Er protestiert in seinem von Fortune produzierten Song „Tu Felix Austria“ gegen Nepotismus, Korruption und die schamlose Selbstbedienungsmentalität gewisser Politiker: „Scheinbar können alle machen was sie wollen, nahezu ohne Konsequenzen. Es gibt so ein unglaubliches Gefühl von einfach Zugreifen, wenn man an den Trögen der Macht ist. Man muss auch für nichts zurücktreten in Österreich. Mach was du willst und lüg dich einfach durch! Selbst beim KHG, bei dem es so offensichtlich war, hat es über zehn Jahre gedauert, bis er verurteilt wurde.“

Auch die jüngere Vergangenheit hat Fellowsoph ausreichend Input für seinen Protestsong geliefert: „Das ist eigentlich ein Song, der die österreichische Verkommenheit über die letzten eineinhalb Jahre begleitet. Es ist traurig, aber es ist ein weltweites Phänomen, dass die Leute sehr stark gegen ihre eigenen Interessen wählen, und immer wieder die gleichen Heisln in den wichtigen Positionen sitzen.“

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Nelio - „Feuer“

Nelio

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Schockierende Bilder haben uns letztes Jahr aus Australien erreicht, als große Teile der Insel monatelang gebrannt haben. Mehrere Millionen Hektar Wald wurden durch die Buschfeuer zerstört, mehr als eine Milliarde Tiere wurde durch die Flammen getötet. Lange hat der australische Premierminister Scott Morrison das Ausmaß der Katastrophe relativiert und viel zu spät etwas dagegen unternommen.

Gegen diese fahrlässige Untätigkeit protestieren Nelio mit „Feuer“: „Unser Protestsong richtet sich gegen alle Politiker und Politikerinnen, die den Klimawandel einerseits leugnen, oder verharmlosen, oder so tun, als würde das, was sie tun, schon reichen, um dagegen anzukämpfen, und uns damit anlügen.“

Als „Mundart-Pop mit elektronischen Einflüssen und tanzbaren politischen Statements“ beschreiben sich Nelio. Das 2015 gegründete Quartett besteht aus zwei Salzburgern, einer Irin und einem Kolumbianer, und bisher haben sie zwei EPs und das Album „Von Ebbe Und Flut“ auf Problembär Records veröffentlicht, auf dem auch ihr Protestsong „Feuer“ zu hören ist.

Protestsongcontest 2021

FM4 überträgt den Protestsongcontest 2021 aus dem Rabenhoftheater am 12.2. ab 19:00 im Radio und ab 19:30 hier als Videostream.

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