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KJ Apa in "Songbird"

2020 LEONINE Licensing AG

Riverdale-Star KJ Apa im Covid-Armageddon „Songbird“

Im L.A.-Lockdown gedreht und von Action-Spezialist Michael Bay mitproduziert, beschwört der Film „Songbird“ eine Art Pandemie-Apokalypse. KJ Apa ist einer der wenigen Immunen.

Von Martina Bauer

Covid-23 (Verschwörungszahl ahoi!) beherrscht die Welt einer nahen Zukunft, in der es bereits 110 Millionen pandemische Todesopfer gibt. Das mutierte Virus hat innerhalb kürzester Zeit eine Mortalität von 56 Prozent und überträgt sich durch die Luft.
Deshalb bleibt alles – isoliert, verbarrikadiert – zuhause.
Es ist Lockdown-Woche 213.

Nur sogenannte „Munies“, mit einem kanariengelben Armband ausgestattete Immune, trollen sich ohne Ausrüstung auf den weltuntergangs-leergefegten Straßen samt Kontrollpunkten. Einer von ihnen ist der von KJ Apa gespielte Fahrradkurier Nico. Einst Rechtsanwaltsassistent schippert er heute, vorrangig für die Reichen, Pakete quer durch die Stadt. Übergaben erfolgen dabei mittels UV-Desinfektions-Boxen, mit denen quasi jeder Haushalt ausgestattet ist. Auch jener von Nicos Freundin Sara, die er dank eines Adressen-Lapsus kennt - und ansonsten lediglich via Handy-Display bzw. Gespräche durch die Tür. Denn Immune sind Spreader.

Filmstill aus "Songbird"

2020 LEONINE Licensing AG

Q-Zone

Die sozusagen eigentliche Handlung von „Songbird“ setzt bei rund 25 von 85 Minuten ein, als nämlich bei Saras Großmutter, wie schon bei den Nebenan-Nachbarn und im Rest-Haus, die Krankheit ausbricht. Wer jedoch den obligaten, täglichen Fieber-Check per Handyapp nicht besteht, wird vom Sanitation Department in die lagerähnlichen Q-Zones abtransportiert. Das „Q“ steht für Quarantäne, der Volksmund aber spricht von quick death.

Freundin Sara (Sofia Carson) eben davor zu bewahren, lautet ab jetzt die Storydevise. Und die beinhaltet etwas 2-Rad-Action, per Pedal wie motorisiert, Schwarzmarkthandel, Drohnen, Scharmützel samt Blut sowie einen hanebüchenen Seitenstrang inklusive Besetzungscouch-Touch. Das Happy End mit I-Tupf ist ausrechenbar und auf Prime zu sehen.

Filmstill aus "Songbird"

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Pandemie-GAU

Die Frage: Braucht es einen derartigen Covid-Film derzeit, der dem ohnehin alles beherrschenden Thema nichts hinzufügt, es lediglich in Richtung apokalyptisch führt? Will eins solch, gewissermaßen fiktionalisiert-überspitzt Real-Nahes im Heimkino sehen?

Der von Armageddon- bis Transformers-Action-Spezialist Michael Bay mitproduzierte Film hat jedenfalls große Namen an Bord. Von eben KJ Apa, der eine Heldenvariation seines Archie aus „Riverdale“ gibt, hier etwas abgerockt mit ausgewachsenem Haar samt Bart, über Paul Walter Hauser („Richard Jewell“), Craig Robinson („The Office“, „Brooklyn Nine-Nine“) oder Peter Stormare, Bradley Whitford („The West Wing“) bis Demi Moore.
Ansonsten gibt es ausreichend Einsamkeit, Bildschirm- und Wackel-Einstellungen sowie den Einsatz einer düsteren Desaster-Farb-Palette mit gerne mal Gelbstich.

„Songbird“, gedreht im L.A.-Lockdown, was wohl Absperrungsthematiken vielfach erleichterte, ist im Grunde ein Film für Riverdale- bzw. Archie Fans.
Die wiederum könnten argwöhnen, der Titel verweise (weil Bezug?!) eventuell auf Musikeinlagen von KJ Apa - aber nein. Es wird zwar gesungen, aber nicht von ihm.

Filmstill aus "Songbird"

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