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Das neue Medienkunstfestival CIVA: „Social Distancing – Virtual Bonding“

Wien bekommt mit dem CIVA Festival ein neues Medienkunstfestival, das ab 19. Februar 2021 neun Tage lang zum Eintauchen in virtuelle Kunstinstallationen und neuartige Konzertformate einlädt. Auch FM4 ist mit zwei Spezial-Formaten im Spielekammerl und bei Davidecks beteiligt.

Von Katharina Seidler

„Social Distancing – Virtual Bonding“, so lautet das mehr als zeitgemäße Motto des allerersten CIVA Festivals für Medienkunst, das ab 19. Februar neun Tage lang über die virtuellen Bühnen geht. Von herkömmlichen Streaming-Konzerten und -Panels ist das Festival aber weit entfernt, selbst der Begriff „Bühnen“ ist beim CIVA nicht mehr passend. Der Name des Spektakels steht nicht zufällig für Contemporary Immersive Virtual Art, es geht nämlich darum, so tief wie möglich in die Kunstprojekte einzutauchen und auch im virtuellen Raum aktive/r Teilnehmer*in zu sein.

Eva Fischer

Matthias K. Heschl

CIVA-Festivalleiterin Eva Fischer

„CIVA ist aus dem starken Wunsch entstanden, zu zeigen, wie aktuell Medienkunst ist und schon immer war: Medienkünstler*innen beschäftigen sich mit Themen, die mitten aus der Gesellschaft kommen. Sie hinterfragen kritisch, wie wir mit jenen Medien umgehen, die wir selbst geschaffen haben. Medien, die Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge prägen. Medien, die uns manchmal auch aus den Angeln heben“, sagt Eva Fischer, die Festivalleiterin, in einer offiziellen Aussendung.

Eva Fischer ist in der Medienkunstszene bei Weitem keine Unbekannte, hat sie doch in Wien etwa das vielgeliebte audiovisuelle Kunstfestival sound:frame erfunden, kuratiert und geleitet und ist auch sonst als Kuratorin und Dozentin für unter anderem experimentelle Kunst landesweit und darüber hinaus umtriebig. Das Festival selbst sei für den Nutzen und die Bedeutung des Digitalen und des Virtuellen bereits das beste Beispiel, so Fischer, weil ein paar Menschen aus dem Organisationsteam sich physisch noch nie kennengelernt hätten und dennoch ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt haben.

Das Programm des CIVA Festivals 2021

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CIVA Festival

CIVA Festival (19.-27. Februar 2021)

Alle Infos und Streams gibt es auf civa.at

Zuallererst braucht ein Festival eine Zentrale, und das CIVA bekommt auf Mozilla Hubs sogar ein ganzes virtuelles Festivalgelände, inklusive Räumen zum individuellen Treffen und Plaudern. Um diesen Space betreten zu können, müssen Besucher*innen der Hausordnung zustimmen - eine Maßnahme für ein sicheres Online-Festivalerlebnis ohne Cyberbullying und Trolle. Das Thema wird am 24.2. auch im Rahmen des Panels „Meinungsfreiheit vs. Zensur?“ aufgegriffen.

Alle Talks, Performances und Workshops aus dem Programm sind über den Twitch-Kanal des Festivals sowie über die Festival-Website im Livestream zu sehen, darunter zum Beispiel auch eine Podiumsdiskussion zum Thema „Safe WWW: Strategien, die das Internet zu einem besseren Ort machen“ am 23.2. um 17 Uhr. Das gesamte Diskurs-Programm findet man hier.

Ein Highlight des Diskursprogrammes ist ein mehrere Termine umfassender Workshop von Epic Games. 20 Teilnehmer*innen können hier über die neueste Version des vor allem bei der Entwicklung von Konsolen- und Computerspielen eingesetzten 3D Tools Unreal Engine lernen; eine Anmeldung ist erforderlich.

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Civa Festival

Die Ausstellung des CIVA Festivals mit Beteiligung internationaler Künstler*innen findet zur Gänze im virtuellen Raum statt. Man kann hier also gemütlich vom Sofa aus zukunftsweisende, virtuelle Kunst zum Thema „Expanded Realities and Networked Voices“ in ihrem natürlichen Lebensraum betrachten; außerdem gibt es, wie im physischen Art Space, auch eine Eröffnungsführung, eine Vernissage und Finissage. Nur für die Drinks muss man diesmal wohl selbst sorgen. Die Ausstellung basiert auf einer Browseranwendung der Game Engine Unity und ist mittels Computer, Smartphone und Virtual-Reality-Headset aufrufbar.

Das Musikprogramm

Die Musik spielt beim CIVA an vier Music Nights ebenfalls im virtuellen Space. In diesem kann man am Eröffnungsabend, am 19.2., beispielsweise das „Black Seeds“-Compilation-Album von Jahson The Scientist quasi durchqueren. Das Album ist gerade im Entstehen, man spaziert also direkt durch den Produktionsprozess. An der Compilation arbeiten ausschließlich Schwarze Musiker*innen, Produzent*innen und bildende Künstler*innen. Matteo Haitzmann (Alma, Sons of Sissy) macht am selben Abend eine Performance/Video-Arbeit mit seinem Soloprojekt, in der er sich mit der Aids-Pandemie in den 80er- und 90er-Jahren auseinandersetzt.

Am 26.2. findet im Wiener Hotel am Brillantengrund eine Live Streaming Session statt, bei der Mira Lu Kovacs, FARCE, Beate Wiesinger und Sixtus Preiss gemeinsam jammen und spontan auf Visuals reagieren werden und zu diesen Musik machen.

Und zum Abschluss des Festivals am 27.2. gibt es eine Music Night, bei der Keke, Crack Ignaz & Eli Preiss vor einer speziellen, überdimensionalen LED-Wand performen, zu Livevisuals von Maximilian Prag.

Und dann sind da natürlich auch die zwei Programmpunkte in Kooperation mit FM4: Die Davidecks-Spezial-Sendung am 20.2. mit Lou Asril & Maraskino und das Spielekammerl-Special.

FM4 Spielekammerl, 18.2.2021

Bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung heißt es bei uns: Die FM4 Spielekammerl-Show goes CIVA Festival. Conny Lee & Chris Stipkovits begrüßen die Organisator*innen des CIVA Festivals sowie Margerete Jahrmann, Gründerin von Ludic Society in Wien und Thomas Wagensommerer mit spannenden Kunstprojekten. Danach geht es weiter mit dem Abenteuerspiel „Little Nightmares 2“. Nähere Infos zu diesem Spezial-Spielekammerl folgen in Kürze in einer eigenen Story.

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FM4 Davidecks, Folge 666

Im FM4 Davidecks Studio passiert am Samstag, 20.2., zwischen 19 und 21 Uhr Außergewöhnliches. Zum Sound verspricht unser Kollege, er werde „ein bissl angespitzer als sonst, eher dronig, bissl industrial-dancy, darker“; außerdem gibt es zwei Liveperformances. Zum einen spielt Soul-Aufsteiger Lou Asril eine Spezialshow, wo er seine Texte über Instrumentals aus dem DJ-Set drüberperformt, zum Anderen erwarten wir einen raunchy Auftritt von Maraskino in der Duo-Version. Aus dem Planungsteam verrät man uns Folgendes: „Maraskino spielen direkt im FM4 Büro, also dort, wo Radio gemacht wird, und nützen das Studiofenster als Cinemascope-Frame, als absichtliche Beschränkung, als Cache, wobei das Licht so gesetzt wird, dass es schon eine sehr funky Redaktion wird.“

Im Studio gibt es dazu Projection Mapping von Bildwerk, und die Visuals können vom Publikum live beeinflusst werden. Nach sehr vielen, recht ähnlichen DJ-Streams der letzten Monate verspricht die 666. Ausgabe von FM4 Davidecks (ja, wirklich!) zu einem solchen zu werden, der Realität und Fiktion ein bisschen verwebt.

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