Fünf Porträts im FM4 Extraleben: Frauen in Games Communities

Am Weltfrauentag sprechen Conny Lee und Robert Glashüttner mit Frauen, die bereits seit einigen Jahren in unterschiedlichen Computerspielgemeinschaften erfolgreich aktiv sind: Forscherin und Game-Designerin Johanna Pirker, Streetgame-Gestalterin Clara Hirschmanner, E-Sport- und Lehrexpertin Natalie Denk, 3D-Grafikerin und Spieleentwicklerin Regina Reisinger sowie Twitch-Streamerin 2DKiri.

Von Robert Glashüttner

Videospielkultur wird immer vielfältiger, und das natürlich nicht nur aus Sicht der Konsument*innen - auch beruflich kann man in der Games-Branche viele unterschiedliche Jobs finden. Da gibt es Klassiker wie Programmiererin, Designer oder Grafikerin, aber man kann auch an Schnittstellen zu beispielsweise Kunst, Pädagogik oder Politik arbeiten. Man kann akademische Forscherin werden, E-Sportler oder Twitch-Streamerin.

Allerdings: So groß die berufliche Vielfalt innerhalb der Computerspielbranche ist, so klein ist leider weiterhin der Anteil an Frauen, auf die man in der Branche trifft. Grund genug, heute, am Weltfrauentag, mit einigen österreichischen Frauen zu sprechen, die mit einer lockeren Selbstverständlichkeit ihr Ding durchziehen - und das schon seit vielen Jahren. Conny Lee und ich haben für die aktuelle Ausgabe des Computerspielkränzchens FM4 Extraleben fünf Frauen (virtuell) ins Studio eingeladen, um über ihren Beruf bzw. ihre Berufung sowie ihren Arbeitsalltag zu sprechen.

Johanna Pirker: Wissenschaftlerin, Coderin, Vernetzerin

Johanna Pirker bildet mit ihrer Arbeit einen besonders aktiven Bezugspunkt für die Community der österreichischen Computerspielentwickler*innen, speziell im Raum Graz. Sie hat an der TU Graz und am MIT studiert, unterrichtet Game Development und Game Design, Data Science und Social Media Technology. Johanna ist Initiatorin und Direktorin der Game Dev Days, der größten Konferenz für Spieleentwickler*nnen in Österreich. Sie entwickelt selbst Spiele und war bereits auf der Forbes-Liste „30 under 30“ in der Kategorie Wissenschaft zu finden. Games-Forschung ist für Johanna Pirker ein interdisziplinäres Feld, Programmieren empfindet sie als Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten. Auf Twitter bleibt man immer über ihre aktuellen Aktivitäten am Laufenden.

Regina Reisinger: 3D-Grafikerin mit viel Erfahrung

Regina Reisinger ist 3D-Grafikerin und visuelle Designerin. Sie konnte schon in den ersten Jahren ihrer Karriere sehr viel Erfahrung am freien Markt sammeln. Regina hat sowohl für kleinere Mobile Games als auch für größere Computerspielproduktionen in Teams unterschiedlicher Größe gearbeitet und dabei innerhalb ihres Tätigkeitsfelder verschiedene Hüte getragen. Aktuell arbeitet Regina Reisinger beim Zwei-Personen-Startup Microbird am narrativen Action-Abenteuer-Game „Dungeons of Hinterberg“, dessen Art Style maßgeblich dazu beigetragen hat, dass das Spiel bereits kurz nach der ersten Bekanntgabe viel öffentliches Interesse auf sich lenken konnte. Aktuelle Infos zu Regina und ihrer Arbeit findet man auf dem Twitter-Account zu Microbird sowie ihrem eigenen Profil.

Clara Hirschmanner: Street-Game- und Sozialdesignerin

Clara Hirschmanner designt und koordiniert seit bald zehn Jahren Street Games, wo der öffentliche Raum als Spielort genutzt wird, manchmal mit mehreren hundert teilnehmenden Spieler*innen. Gemeinsam mit einem kleinen Team werden diese Spiele im Kollektiv play:vienna - auch im internationalen Austausch - konzipiert, organisiert und erprobt. In den letzten zwei Jahren hat Clara Hirschmanner auf der Angewandten in Wien Social Design studiert. Dabei geht es grundsätzlich darum, dass Designer*innen, Stadtplaner*innen und Künstler*innen interdisziplinär zusammenarbeiten und zu unterschiedlichen Aspekten der Grundfrage „Wie wollen wir in der Stadt zusammenleben?“ forschen und Pilotprojekte umsetzen.

Natalie Denk: Medienpädagogin und E-Sports-Expertin

Natalie Denk ist Leiterin des Zentrums für Angewandte Spieleforschung an der Donauuni Krems. Dort werden bereits seit über 15 Jahren Games-Kultur sowie im Speziellen der Bereich E-Sport sowie pädagogische Aspekte von Computerspielen verhandelt. Natalies Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Medienpädagogik und Bildung. Sie beschäftigt sich mit Game-based Learning, Educational Game Design sowie mit Alters- und Genderaspekten im Zusammenhang mit digitalen Spielen. Ein weiteres Steckenpferd von Natalie Denk ist die Zusammenführung von schulischer Ausbildung und E-Sport. Sie fördert, konzipiert und organisiert Computerspielwettbewerbe an Schulen und wie man diese sinnvoll in den Unterricht einbettet.

2DKiri: Professionelle Twitch-Streamerin

2DKiri ist eine von Österreichs erfolgreichsten Streaming Personalities. Sie streamt professionell, das bedeutet, zu fixen Uhrzeiten, an fünf Tagen der Woche jeweils mehrere Stunden. Kiri streamt auf Englisch und hat sich - wie der Name schon sagt - auf 2D-Spiele unterschiedlichster Art spezialisiert, hauptsächlich auf Indiegames aus den Bereichen Management, Simulation und Strategie. 2DKiri ist bekannt für ihre ruhige, freundliche, einladende Art zu streamen und mit ihrer Community zu interagieren. Sonntags wird darüber hinaus nicht nur gespielt, sondern auch gemeinsam gefrühstückt und Niederländisch gelernt.

FM4 Extraleben über Frauen in Games Communities

Conny Lee und Robert Glashüttner führen durch eine Stunde FM4 Extraleben am Weltfrauentag, in Gesprächen mit Frauen aus unterschiedlichen Bereichen der Gameskultur. Ausgestrahlt wird das Extraleben am Montag, 8. März, von 21 bis 22 Uhr. Danach ist die Sendung 7 Tage im FM4 Player verfügbar.