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„Solar Opposites“: Neuer Wahnsinn von Justin Roiland

Justin Roiland, der Macher hinter der beliebten Animationsserie „Rick and Morty“, legt mit „Solar Opposites“ nun eine noch durchgeknalltere Sci-Fi-Animationsserie vor, in der eine Alienfamilie ihren Platz in der irdischen Gesellschaft sucht.

Von Philipp Emberger

Die Erfahrung, dass das Leben auf der Erde nicht immer einfach ist, müssen in „Solar Opposites“ die vier gestrandeten Außerirdischen Korvo, Terry, Yumyulack, Jesse und ihr gelbes, schleimiges Replikantenhaustier Pupa auch machen. Die Flucht auf die Erde, auf den aus ihrer Sicht „überbevölkerten Müllplaneten“, war notwendig, nachdem ein Asteroid auf ihrem utopischen Planeten „Shlorp“ einzuschlagen drohte. Nun sitzen sie in einem amerikanischen Vorort fest und tun sich schwer mit den menschlichen Abgründen.

Die erwachsenen Aliens der Familie, Korvo und Terry, deren Beziehung zueinander bislang im Unklaren bleibt, kämpfen mit unterschiedlichen Strategien, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Terry, gesprochen von Thomas Middleditch, versucht es mit einem optimistischen Zugang und hat damit auch Erfolg. Der zynische Korvo hingegen, gesprochen vom Serienschöpfer Justin Roiland selbst, tut sich da schon deutlich schwerer und hält Menschen prinzipiell für unterentwickelt. Seine Versuche, sich in der Nachbarschaft beliebt zu machen, enden in blutigem und/oder brennendem Chaos.

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Yumyulack und Jesse in „Solar Opposites“

Neben den erwachsenen Aliens gibt es noch die beiden jüngeren, Yumyulack und Jesse. Sie besuchen die örtliche Highschool und werden dort in ihrem Schulalltag mit menschlichen Problemen wie der einsetzenden Pubertät oder Mobbing konfrontiert. Im Grunde kämpfen Yumyulack und Jesse, wie so viele andere Teenager, einfach nur darum dazuzugehören. Ein Nebenstrang der Handlung gehört definitiv zu den Highlights von „Solar Opposites“. Die komplette erste Staffel hindurch schrumpfen die forschungswütigen Aliens Menschen, um sie danach im Namen der Wissenschaft in ein riesiges System aus miteinander verbundenen Terrarien zu sperren.

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„Solar Opposites“ ist auf dem Streamingkanal Disney+ zu sehen. Derzeit sind vier Folgen online, jeden Freitag kommt eine weitere dazu.

„Rick and Morty“, die Zweite?

Hinter der temporeichen Serie stecken Justin Roiland und sein Co-Creator Mike McMahan. Während McMahan in Vergangenheit mit „Star Treck: Lower Decks“ auf sich aufmerksam gemacht hat, ist Roilands Name unzertrennlich mit der Erfolgsserie „Rick and Morty“ verbunden.

Der Vergleich zwischen den gestrandeten Außerirdischen und dem Gespann aus Großvater und Enkel liegt auf der Hand. Die Optik der beiden Serien mag zwar durchaus ähnlich sein, im Vergleich zum nihilistischen Ton von „Rick and Morty“ sind die Figuren in „Solar Opposites“ aber naiver und optimistischer angelegt. In Sachen Brutalität hängt „Solar Opposites“ den gedanklichen Vorgänger aber ab. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass Roiland hier die Eskalationsschraube noch weiter gedreht hat hat.

Das Humorpotenzial entwickelt die schräge Serie vor allem aus dem außerirdischen Blick auf und in die menschlichen Abgründe. Häufiges Thema ist dabei der verantwortungslose Umgang mit der Umwelt. Die satirischen Überspitzungen treiben Roiland und McMahan ziemlich gut auf die Spitze. Obendrauf gibt es noch einen Haufen Popkultur- und TV-Referenzen. Im Gesamtpaket macht das „Solar Opposites“ zu einer unterhaltsamen Animationsserie. Der Erfolg gibt den Machern bislang Recht, eine zweite Staffel wurde bereits in Auftrag gegeben.

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