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Nike101

Stefan Joham

fm4 soundpark weekly

Neues von HVOB, Nike101, rossvanboss u.v.m.

„Life’s a beach“, wir fahren nach Italien. Die österreichische Musikwoche und die ersten, kleinen Sommerhits 2021.

Von Lisa Schneider

DJ Johanna beim 2. FM4 Unlimited Tag der DJs und Clubs

Gerlinde Egger / FM4

Auch DJ Johanna war mit ihrem Set in den FM4 Studios zu Gast.

Frei nach dem sehr guten Motto „drop beats, not clubs“ hat am vergangen Samstag schon zum zweiten Mal der FM4-Spezialtag zur österreichischen Clubkultur stattgefunden. Zu hören, und zwar den ganzen Tag (und auch noch immer im FM4-Player!) gab es genreübergreifende DJ-Mixes sowie Gespräche über die Clubkultur und wie sie weiter- und wiederbelebt werden kann. Und natürlich die neuesten, besten Releases. Es waren sehr gute Gäste dabei: unter anderem Palastic, Joyce Muniz, salute, G.Rizo oder Janefondas.

In den Club, oder vielmehr in die clubähnliche Live-Atmosphäre wünschen sich aktuell auch Anna und Paul von HVOB zurück. Zum Glück haben sie aber auf ihrer letzten, großen (Welt-)Tour zum Album „Rocco“ mitaufgezeichnet: „Live in London“ heißt das eben veröffentlichte, erste Live-Album von HVOB. Aufgenommen wurde es, der Titel verräts, im Electric Brixton in London. Die „Rocco“-Tour hat HVOB zwar nicht zum ersten, aber zum längsten Mal um die Welt geführt: Sie waren in sage und schreibe 34 Ländern auf vier verschiedenen Kontinenten live zu sehen. Das gesamte Interview mit Anna und Paul könnt ihr hier nachlesen.

Über die zeitgleich veröffentlichte Tourdokumentation erzählt Anna von HVOB: „Ich dachte mir, nach fast zehn Jahren wird es Zeit, dass wir mal hinter die Kulissen blicken lassen und uns ein bisschen offener geben.“

Was neben großen Live-Releases und DJ-Genialitäten sonst noch so passiert ist:

Nike101 - „Mach mich high“

Platz Ein“ war vor fast genau einem Jahr der erste offizielle Release der Wiener Rapperin Nike101, wie soll man sein Debüt auch besser nennen. „Asozial intellektuell“ steht als Nikes Eigenbeschreibung im Pressetext, frei nach Interpretation also nie zu deep, aber nah genug dran am Leben. Alltagsbeobachtungen und bisschen Spliff, Graffiti, Breakdance: Hier ist jemand seit frühen Teenagertagen in die Hiphop-Kultur eingetaucht. Mal cloudy-trappy, dann wieder Boom-Bap, Nike101 tüftelt sich durch Genre-Anleihen und ist sehr cool dabei. „Mach mich high“ heißt ihre neue Single, sie ist gerade am Label Futuresfuture erschienen. Instagram-Emotions on point.

doppelfinger - „a place to go“

Clemens Bäre ist als doppelfinger der aktuellste Neuzugang am Wiener Label Ink Music. Man kennt sich, deshalb hat Sophie Lindinger auch diese neue, seine zweite Single, gemischt. Aufgenommen und produziert hat Jakob Herber, der unter anderem auch mit ANGER zusammenarbeitet. „Die neue Nummer beschreibt und huldigt die Zufluchtsorte, die mans sich sucht, gerade auch in turbulenten Zeiten“, erzählt Clemens. Mit knisterndem LoFi-Sound kehrt er musikalisch zu seiner eigenen Coming-Of-Age-Zeit zurück. Was wäre ein Aufwachsen ohne saftige Dylan-Mundharmonika-Nostalgie.

Kardinator feat. Drk & Digga Mindz - „The world Is Oasch“

Nochmal als Reminder: Kardinator ist das neue, gemeinsame Projekt von MC Kardinal Kaos und Beatproduzent Alligatorman. Was beide mögen: Funk, Flow und Mundart-Rap. Stilistisch ist das alles durchaus angelehnt an den großen Bruder im Geiste, Monobrother, der nicht umsonst am selben Label - Honigdachs - vertreten ist. Am kommenden Freitag, den 19.3., erscheint das Kardinator-Debütalbum mit dem gut gewählten Titel „Rasenmäher“. Jetzt schon gibt’s die aktuelle Vorab-Videosingle zum ebenfalls sehr gut benannten Track „The world is Oasch“.

Schichtbetrieb in der Metallfabrik: Kardinator, Drk & Digga Mindz haben ihr Video zwischen Löteisen und Stapelfahrern gedreht, Systemkritik tönt aus dem Herzen der Schwerindustrie. Besonders schön gedacht und gemacht: Wie sich Nas’ 90er-Hymne „The World Is Yours“ mit der post-idealistischen Songzeile „The World Is Oasch“ vermischt.

rossvanboss & Johann Sebastian Bass - „bagnino“

Er ist Singer/Songwriter, Gitarrist, Bassist, und im Sternzeichen Steinbock. So betont rossvanboss das in der Eigenvorstellung, ein bisschen Schmunzeln ist erlaubt. Auch in der Musik: „bagnino“ heißt diese erste Single, die er gemeinsam mit dem ehemaligen Johann Sebastian Bass-Mastermind Johann Martinus Bass aufgenommen hat.

Die zwei träumen sich an den italienischen Strand, dorthin, wo das dolce vita am besten glüht und sprüht, und schicken uns einen ersten, kleinen Sommerhit. „Schon auch ein bisschen sexy, ist mir gesagt worden“, erzählt rossvanboss. Schon, auch.

Vivin - „Clockwork“

Vor kurzem haben Vivin ihre Single „Clockwork“ veröffentlicht, die für das sonstige Oeuvre der Indie-Darlings gut und ambitioniert mit dem Thema Popsongstruktur spielt. Bassistin Franzsika Kleinschmidt hat außerdem ein Händchen für Collagen, Grafiken und Videoschnitt. Sie ist für die visuelle Umsetzung zum Video „Clockwork“ verantwortlich.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Ernst Molden und Der Nino aus Wien waren gemeinsam im Studio, sie haben das Album „Zirkus“ aufgenommen. Diese neuen Lieder sind eine Art Soundtrack zum Film „Ein Clown, ein Leben“, indem Harald Aue den Circus-Roncalli-Gründer porträtiert. Die Clowns am Album sind natürlich nicht schrill, bunt, rotbenast, sondern klug und fein-humorvoll.
  • Bis Adam Granduciel ein neues Album für The War On Drugs schreibt, kann man sich mit dieser Band über die Tage retten: Worries And Other Plants haben soeben ihre Single „Clouds“ veröffentlicht.
  • Lavala Vulva hat den Soundtrack zum Frauentag/feministischen Kampftag am 8. März geliefert: Das ist gut gerappt und an den passenden Stellen über die Spitze getrieben schräg und heißt „Yoni Swag“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Eure liebste trappy Boyband meldet sich zurück, sie sind die einzigen, die sich noch so nennen dürfen: Diskoromantik mögen es einmal mehr smooth und sexy, hier ist alles zurückgelehnt und runtergeschraubt. „Wir sind wir“ heißt das neue Stück.
  • Die Ambient-Tüftlerin und vor allem Designerin großer, dunkler Musikträume Terz Nervosa hat ihre neue Single „Centre“ veröffentlicht. Im April erscheint die EP „Dreams, Always“ via Tender Matter.
  • Sie sind nach Berlin gefahren und haben dort ihr neues Album aufgenommen, es erscheint im Mai. Die Buben im Pelz haben gemeinsam mit Einstürzende-Neubauten-Bassist Alexander Hacke an den neuen Liedern gearbeitet. „Frühlingsgespenster“ heißt der aktuelle Videosingle-Vorbote.
  • Sadcore-Vibes und Trap: XI heißt eine neue Wiener Musikerin, die sich mit ihrem Video zum Lied „In A Lie“ schon in andere Clicks-Sphären katapultiert hat: Sagenhafte 454.985 (and counting!) Aufrufe hat ihr Video auf Youtube schon gezählt. Zurecht, so klingt das moderne, große Drama.
  • Letzten Donnerstag waren HVOB bei mir im Soundpark live zu Gast und haben ihr brandneues Album „Live in London“ mitgebracht. Wir haben Updates zur Festivallage in Österreich gehört und natürlich viel gute, neue Musik von unter anderem Nike101, doppelfinger oder XI.
  • Und in der Sonntagnacht bei Christian Pausch war das Duo Zack Zack Zack mit neuester Musik zu Gast, wir haben das HVOB-Livealbum in voller Länge gehört und außerdem gute Titel wie „Dancing in a Heterobar“ von MAYR.

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