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Der Song zum Sonntag: Yaya Bey - „fxck it then“

Das x steht hier für ein u: Yaya Bey veröffentlicht mit „fxck it then“ ein wunderbar selbstbewusstes Lied über’s Schlussmachen.

Von Christoph Sepin

Dieses Lied beginnt gleich einmal mit einem Rätsel: Woher bitte kommt dieses Sample, das da den ganzen Song auf seinem Rücken dahinträgt? Wer’s weiß, bitte melden, denn weder langes Nachdenken noch das Suchen im Internet führten zur Lösung. Eines ist klar: Es ist sehr gut!

Sehr gut ist auch das ganze Lied hier, trotz seiner kurzen zweieinhalb Minuten, das wundervoll vor sich hingroovende und pointiert betitelte „fxck it then“. Im Hintergrund die Blasinstrumente des Samples, ein lockerer Bassriff und darüber in wunderbarster Eloquenz Yaya Bey und ihre Lyrics über persönliche Freiheit.

Yaya Bey kommt aus Queens in New York, hat Spoken Word Poetry gemacht und Songs für andere Leute geschrieben, bis sie dann 2016 ihr erstes eigenes Album veröffentlicht hat. Politischer Aktivismus und Lovestories in den Liedern der Musikerin, nach ihrer Platte „Madison Tapes“ aus dem Vorjahr erscheint im April ihre neue EP „The Things I Can’t Take With Me“. Darauf zu finden: „the deeply personal and refreshingly honest truths of Black womanhood and love“, sowie der erste vorab veröffentlichte Song davon, „fxck it then“.

Yaya Bey kommt darin schnell zum Punkt: „Fuck being good now I’m a bad bitch“ singt sie im Intro des Songs, eingebettet in das oben erwähnte, wunderbar verträumte Sample, das nur umso schöner wird, wenn da mehr und mehr Ebenen dazukommen: Ein Gitarrenriff, entspanntes Schlagzeug, Effektpedale.

  • Alle Songs zum Sonntag auf FM4
  • Auch die geschätzten Wissenschafts- und Popjournalist*innen Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter machen sich in der Presse am Sonntag zum jeweils selben Song ihre Gedanken.

„Fuck being good“, also, aber das ist noch nicht alles: Sie muss nicht mehr nur die Gute sein, so Yaya Bey, sie ist „savage“ und am allerwichtigsten: „I ain’t average“. Keine Durchschnittlichkeit hier, weder in Song noch Message. Manche Menschen wollen hervorragend werden, Yaya Bey will das offensichtlich auch, oder ist bereits dort. Das ist alles positiv und selfempowered, selbstbewusst und souverän.

Der Tag, wenn das gebrochene Herz sich auf einmal nicht mehr so kaputt anfühlt, ist das Setting dieses Break-Up-Songs. Der Moment, wenn die Emotionen klarer werden und das Vermissen weniger. „Rediscovering your shine“ so beschreibt der Pressetext die Grundmessage von „fxck it then“ besonders gut. Noch schöner und simpler steht’s nur in einem Kommentar unter dem Musikvideo gepostet: „It is what it is sometimes“. Stimmt auch.

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