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Oscar-Verkündung 2021

Academy

Die Nominierungen für die Oscars 2021 sind da!

Heute wurden die Nominierungen für die Oscars 2021 bekannt gegeben. Die Filmbiografie „Mank“ wurde am häufigsten nominiert, sechs Filme dürfen auf sechs Auszeichnungen hoffen. Eine österreichische Co-Beteiligung findet sich auch unter den Nominierten.

Von Philipp Emberger

Schauspielerin Priyanka Chopra Jonas und ihr Ehemann Nick Jonas (der sich gleich selbst als Goldjunge verkleidet hat) haben heute die Nominierungen für die anstehende 93. Ausgabe der Oscar-Verleihung verkündet. In diesem sehr außergewöhnlichen Filmjahr haben es nur wenige Filme, wenn überhaupt, für längere Zeit in die Kinos geschafft. Das spiegelt sich auch in den Nominierungen wider - viele Streamingdienste sind vertreten, wenig Überraschungen.

Die meisten Nominierungen, zehn an der Zahl, hat die Filmbiographie „Mank“ von Regisseur David Fincher abgestaubt. Die “Academy of Motion Pictures Arts and Sciences” beweist damit wohl, dass sie Filme über die eigene Zunft ziemlich gerne hat, immerhin handelt „Mank“ von der goldenen Ära Hollywoods. Die Frage wird eher sein, ob „Mank“ die Nominierungen auch in Preise umsetzen kann, bei den Golden Globes ist der Film leer ausgegangen.

Ansonsten gibt es gleich sechs Filme, die auf sechs Auszeichnungen hoffen dürfen: „The Father“, „Judas and the Black Messiah“, „Minari“, „Nomadland“, „Sound of Metal“ und „The Trial Of The Chicago 7“. Ergänzt mit „Mank“ und „Promising Young Women“ dürfen all diese Filme auch auf eine Auszeichnung in der Königskategorie Bester Film hoffen.

Eine kleine Revolution in der Regie-Kategorie

In der Kategorie Beste Regie wurden gleich zwei Frauen als beste Regisseurin nominiert. Das gleicht fast schon einer hollywoodschen Revolution. In der Vergangenheit war in dieser Kategorie nie mehr als eine Frau gleichzeitig nominiert und in der gesamten Oscar-Geschichte gibt es hier überhaupt nur fünf Frauen, deren Namen wir im Nominierungsarchiv finden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich neben Kathryn Bigelow, die 2010 für „The Hurt Locker“ prämiert wurde, eine weitere Frau in die Gewinner*innenliste einträgt, ist übrigens ziemlich hoch. Nach ihrem Sieg bei den Golden Globes ist Regisseurin Chloé Zhao in dieser Kategorie die große Favoritin. Sie ist neben Emerald Fennell („Promising Young Women“) nominiert.

Filmstill Nomadland

Viennale

„Nomadland“ von Chloe Zhao ist u.a. als bester Film nominiert

Österreich über Umwege nominiert

Für den offiziellen österreichischen Auslandsoscar-Kandidaten „Was Wir Wollten“ von Ulrike Kofler war ja bereits in der Vorrunde Schluss. Zumindest aber ein sehr sehenswerter Film mit österreichischer Beteiligung hat es auf die Nominiertenliste geschafft. „Quo Vadis, Aida?“ von der bosnischen Regisseurin Jasmila Žbanić ist im Rennen in der Kategorie Bester Internationaler Film. Der Kriegsfilm, der von einer österreichischen Produktionsgesellschaft co-produziert worden ist, erzählt vom Massaker von Srebrenica aus der Sicht einer UN-Dolmetscherin.

Szene aus Jasmila Žbanićs „Quo Vadis, Aida“

coop 99 filmproduktion

„Quo Vadis, Aida?“ ist nominiert als Bester internationaler Film

#OscarsSoDiverse?

In den letzten Jahren war der Aufschrei nach der Verkündung der Nominierungen häufig groß. Der Grund: Die Academy hat sich wenig um ein diverses Nominierten-Feld geschert. Das hat sich dieses Jahr zumindest teilweise geändert. Am sichtbarsten wird das in den Schauspiel-Kategorien. Bei den männlichen Hauptdarstellern sind dieses Mal mehr People of Colour als weiße Männer nominiert. Dazu zählen Riz Ahmed („Sound of Metal“), Steven Yeun („Minari“) und postum Chadwick Boseman („Ma Rainey’s Black Bottom“). Sie werden komplettiert von Anthony Hopkins („The Father“) und Gary Oldman („Mank“).

Bei den Hauptdarstellerinnen wurde Viola Davis für ihre Darstellung der afro-amerikanischen Blues-Sängerin Ma Rainey in „Ma Rainey’s Black Bottom“ nominiert. Sie kann damit zum vierten Mal auf die Trophäe hoffen, einmal hat sie bereits gewonnen. In dieser Kategorie ist mit Andra Day („The United States vs. Billie Holiday“) noch eine zweite Women of Colour nominiert. Komplettiert werden Davis und Day von Vanessa Kirby („Pieces of a Women”), Frances McDormand (“Nomadland”) und Carey Mulligan (“Promising Young Women”).

Ma Rainey und Chadwick Boseman im Spielfilm

Netflix

Chadwick Boseman und Viola Davis in „Ma Rainey’s Black Bottom“

In den Kategorien der Nebendarsteller*innen gibt es ein Wiedersehen mit einigen alten Bekannten. Bei den Frauen kann Glenn Close ihren Rekord als die Schauspielerin, die am häufigsten nominiert gewesen ist und nicht gewonnen hat, ausbauen. Vielleicht ist ihr beim achten Versuch eine Goldstatue vergönnt, wetten würde ich darauf aber nicht. Mit Maria Bakalova, Olivia Colman, Amanda Seyfried und Youn Yuh-jung ist die Konkurrenz groß.

Ansonsten blieben die größeren Überraschungen eher aus, die großen Favoriten im Vorhinein wurden alle nominiert. Kleinere gab es durchaus. Mit einer Nominierung vom dänischen Regisseur Thomas Vinterberg in der Kategorie Beste Regie haben wohl nur die wenigsten gerechnet. Regina King wurde für ihr Regiedebüt „One Night in Miami“ in der Regie-Kategorie nicht berücksichtigt, ebenso geht der Film in der Kategorie Bester Film leer aus. King und ihrem Film waren im Vorhinein mehr Nominierungen zugetraut worden, sie müssen sich schlussendlich mit drei zufriedengeben.

Verliehen werden die Oscars am 25. April. In welcher Form ist derzeit noch nicht ganz klar. Fix ist, dass die Verleihung wohl von mehreren Orten aus über die Bühne gehen soll. Ob dabei nach zwei Jahren erstmals wieder Moderator*innen zu sehen sein werden, steht noch in den Sternen.

Die Nominierungen im Überblick:

BEST PICTURE
- „The Father“
- „Judas and the Black Messiah“
- „Mank“
- „Minari“
- „Nomadland“
- „Promising Young Woman“
- „Sound of Metal“
- "The Trial of the Chicago 7″

DIRECTOR
- Thomas Vinterberg, „Another Round“
- David Fincher, „Mank“
- Lee Isaac Chung, „Minari“
- Chloe Zhao, „Nomadland“
- Emerald Fennell, „Promising Young Woman“

ACTRESS IN A LEADING ROLE
- Viola Davis, „Ma Rainey’s Black Bottom“
- Andra Day, „The United States vs. Billie Holiday“
- Vanessa Kirby, „Pieces of a Woman“
- Frances McDormand, „Nomadland“
- Carey Mulligan, „Promising Young Woman“

ACTOR IN A SUPPORTING ROLE
Sacha Baron Cohen, „The Trial of the Chicago 7"
Daniel Kaluuya, "Judas and the Black Messiah"
Leslie Odom Jr., "One Night in Miami"
Paul Raci, "Sound of Metal"
Lakeith Stanfield, "Judas and the Black Messiah“

ACTRESS IN A SUPPORTING ROLE
- Maria Bakalova, „Borat Subsequent Moviefilm“
- Glenn Close, „Hillbilly Elegy“
- Olivia Colman, „The Father“
- Amanda Seyfried, „Mank“
- Youn Yuh-jung, „Minari“

ACTOR IN A LEADING ROLE
- Riz Ahmed, „Sound of Metal“
- Chadwick Boseman, „Ma Rainey’s Black Bottom“
- Anthony Hopkins, „The Father“
- Gary Oldman, „Mank“
- Steven Yeun, „Minari“

DOCUMENTARY (SHORT)
- „Colette“
- „A Concerto Is a Conversation“
- „Do Not Split“
- „Hunger Ward“
- „A Love Song For Latasha“

DOCUMENTARY FEATURE
- „Collective“
- „Crip Camp“
- „The Mole Agent“
- „My Octopus Teacher“
- „Time“

ORIGINAL SONG
- „Fight For You“ from „Judas and the Black Messiah“
- „Hear My Voice“ from „The Trial of the Chicago 7“
- „Husavik“ from „Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga“
- „lo Sì (Seen)“ from „The Life Ahead (La Vita Davanti a Se)“
- „Speak Now“ from „One Night in Miami...“

ANIMATED FEATURE FILM
- „Onward“
- „Over the Moon“
- „A Shaun the Sheep Movie: Farmageddon“
- „Soul“
- „Wolfwalkers“

ADAPTED SCREENPLAY
- „Borat Subsequent MovieFilm“
- „The Father“
- „Nomadland“
- „One Night in Miami“
- „The White Tiger“

ORIGINAL SCREENPLAY
- „Judas and the Black Messiah“
- „Minari“
- „Promising Young Woman“
- „Sound of Metal“
- „The Trial of the Chicago 7“

PRODUCTION DESIGN
- „The Father“
- „Ma Rainey’s Black Bottom“
- „Mank“
- „News of the World“
- „Tenet“

CINEMATOGRAPHY
- Sean Bobbitt, „Judas and the Black Messiah“
- Erik Messerschmidt, „Mank“
- Dariusz Wolski, „News of the World“
- Joshua James Richards, „Nomadland“
- Phedon Papamichael , „The Trial of the Chicago 7“

COSTUME DESIGN
- „Emma“
- „Ma Rainey’s Blackbottom“
- „Mank“
- „Mulan“
- „Pinocchio“

ACHIEVEMENT IN SOUND
- „Greyhound“
- „Mank“
- „News of the World“
- „Soul“
- „Sound of Metal“

ANIMATED SHORT
- „Burrow“
- „Genius Loci“
- „If Anything Happens I Love You“
- „Opera“
- „Yes-People“

LIVE ACTION SHORT FILM
- „Feeling Through“
- „The Letter Room“
- „The Present“
- „Two Distant Strangers“
- „White Eye“

ORIGINAL SCORE
- „Da 5 Bloods“
- „Mank“
- „Minari“
- „News of the World“
- „Soul“

VISUAL EFFECTS
- „Love and Monsters“
- „The Midnight Sky“
- „Mulan“
- „The One and Only Ivan“
- „Tenet“

FILM EDITING
- „The Father“
- „Nomadland“
- „Promising Young Woman“
- „Sound of Metal“
- „The Trial of the Chicago 7“

MAKEUP AND HAIRSTYLING
- „Emma“
- „Hillbilly Elegy“
- „Ma Rainey’s Black Bottom“
- „Mank“
- „Pinocchio“

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