Beatrix Roidinger und die Sexpositivität
Von Martin Blumenau
Natürlich hat Corona ordentlich dazwischen gepfuscht - denn durch die von Kontaktsperren herbeigeführte Renaissance eines konservativen Familienbildes ist vieles, was in den Monaten davor an Aufbruchsstimmung zu verspüren war, in den Warteraum verbannt: Davor gab es etwa die ersten auch vom Mainstream wahrgenommenen sexpositiven Partys, und eine zunehmende Berichterstattung über den Quasi-Zusammenschluss alljener, die eine andere Sexualität als die gesellschaftlich normierte leben wollten, zu einer unter dem Schlagwort „Sexpositiv“ verorteten Szene.
Jetzt hat das bei Goldegg erschienene Buch „Sexpositiv - Intimität und Beziehung neu verhandeln“ wieder Medieninteresse jenseits des voyeuristischen Schmuddelblicks generiert, die der Sexpositivität Bewegungs-Charakter zubilligt. Wiewohl hier diverse Strömungen assoziiert werden dürfen: Tantra, BDSM, Polyamorie, LGBTQIA*, Body Positivity/Selbstliebe, die Selbstverständlichkeit von differenten sexuellen Identitäten oder die ganz normale Neuverhandlung von Paar-Sexualität in der Sackgasse.
Roidinger und Zuschnig sind Paar- und Sexualberaterinnen mit entsprechenden Ausbildungen und Erfahrungen und sehen die Zeit gekommen aus der selbstreferenziellen Ecke der Subkultur herauszukommen und dem gesellschaftlichen Mainstream ein „Hallo, hier sind wir!“ zuzurufen. In Zeiten der selbstauferlegten Distanz und des Quasi-Berührungsverbots eine schwierige Angelegenheit. Über all das und vieles mehr sprechen wir hier:
FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast
Mit interessanten Menschen über interessante Themen sprechen. Von Schule oder Uni bis hin zu Umwelt, Gesellschaftspolitik, Musik oder auch Sport. Martin Blumenaus mitternächtlicher FM4 Bonustrack zum Nachhören in FM4 Blumenaus 20er-Journal-Podcast.
Publiziert am 25.03.2021