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Donnie Darko

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20 Jahre „Donnie Darko“: Vom Flop zum Kulthit

Vor 20 Jahren ist Donnie Darko der Hase Frank erschienen, um ihm das Ende der Welt zu prophezeihen. Der Film gilt heute als moderner Klassiker - dabei hatte „Donnie Darko“ erhebliche Startschwierigkeiten. Wir zelebrieren das Jubiläum in der aktuellen Episode des FM4 Film Podcasts.

Von Jan Hestmann

Es ist das Jahr 2001, als „Donnie Darko“ in die Kinos kommt. Richard Kelly, der das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hat, legt damit sein Spielfilmdebüt ab. Darin kombiniert er Coming-of-Age-Filme mit solchen aus dem Science-Fiction- wie auch Horrorgenre. Später soll der mit vergleichsweise schmalem Budget gedrehte Film zum Indie-Liebling werden.

Der Teenager Donnie Darko lebt gemeinsam mit seiner Familie in einem stillen, konservativ geprägten Kleinstädtchen. Doch Donnie wird von Visionen geplagt: Ein übergroßer Hase mit Namen Frank erscheint ihm und stachelt ihn zu kriminellen Handlungen an. Darüber hinaus lässt er ihn wissen, dass die Welt in genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden untergehen wird.

Der düstere und komplexe Film - auch das Zeitreisen spielt im Weiteren eine wesentliche Rolle - gilt heute als Kultklassiker der Nullerjahre, der aus der jüngsten Geschichte der Popkultur nicht mehr wegzudenken ist. Als der Film damals aber in die Kinos kam, sah das noch ganz anders aus. Vor allem an den Kinokassen in den USA blitzte „Donnie Darko“ ab, das Einspielergebnis war weit weg von einem Erfolg. Hierzulande bekam der Film nicht einmal einen regulären Kinostart.

Donnie Darko

Donnie Darko

Schüler Donnie Darko (Jake Gyllenhaal) und Lehrerin Karen Pomeroy (Drew Barrymore)

Das Timing war auch sichtlich schlecht. Kurz zuvor ging 9/11 als kollektives Trauma in die Geschichte ein und Richard Kellys düsteres Drama eröffnet ausgerechnet mit einer Szene, in der eine Flugzeugturbine vom Himmel fällt und in das Haus der Darkos kracht.

Der Erfolg von „Donnie Darko“ kam schleppend, aber er kam. Nicht selten erhielt damals ein Film mit dem internationalen DVD-Release eine zweite Chance und von dieser profitierte auch „Donnie Darko“. Es gelang, einen Hype zu generieren, der sogar dazu führte, dass Kelly 2004 einen um 20 Minuten längeren Director’s Cut nachschob. Die Geschichte des hitzköpfigen Schülers Donnie und seiner Begegnungen mit Frank wurde zum Kult.

„Destruction is a form of creation.“ - Donnie Darko

Der Film verhalf dem Schauspieler Jake Gyllenhaal, damals selbst 20 Jahre alt, zum Durchbruch und auch seiner Schwester Maggie Gyllenhaal zu einer Rolle, als seine Schwester auch im Film. In einem Posting auf Instagram erinnerte der Schauspieler kürzlich an das 20-jährige Jubiläum von „Donnie Darko“, indem er sein altes Skript hervorkramte.

Generell ist der Cast von „Donnie Darko“ ein großartiger: Neben den Newcomer-Geschwistern Gyllenhaal brillieren auch schon etablierte Gesichter im High-School-Drama, etwa Drew Barrymore als progressive Lehrerin oder Patrick Swayze als schmieriger Life Coach. Richard Kelly hat einmal gesagt, es sei ihm wichtig, dass man keine seiner Charaktere hassen, sondern alle lieben sollte. Mit „Donnie Darko“ ist ihm das allemal gelungen.

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68. FM4 Film Podcast: Christian Fuchs und Jan Hestmann blicken auf den kultisch verehrten Debütfilm von Richard Kelly zurück und fragen sich auch, was aus dem vielversprechenden Regisseur geworden ist.

Gut gealtert

Ein Genuss ist auch der Soundtrack von Richard Kellys Spielfilmdebüt. Nicht nur der ikonische Einsatz von „Mad World“ in der Version von Michael Andrews und Gary Jules, der das bittersüße Grande Finale des Films anstimmt, ist hier zu erwähnen. Songs von Joy Division, Donovan, Tears for Fears oder Echo & the Bunnymen vergolden den Film - ein Soundtrack, der überraschend pompös ist, blickt man auf das schmale Budget von 4,5 Millionen Dollar, die Kelly für den Film zur Verfügung hatte.

20 Jahre später ist „Donnie Darko“, der damals mit seinem eigentümlichen wie innovativen Genremix zum Kultklassiker mit Startschwierigkeiten avancierte, hervorragend gealtert. Look und Tonalität des Films haftet nach wie vor etwas Magisches und auch Berührendes an. Aber mehr dazu in der aktuellen Folge des FM4 Film Podcasts.

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