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Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Beabadoobee, Grouplove, Jungle oder Sons of Raphael: Wer soll am höchsten in die FM4 Charts einsteigen?

Beabadoobee - „Last Day On Earth“

FM4 Charts: Jeden Samstag von 17 bis 19 Uhr auf FM4 und nach der Sendung online.

Die rhetorische Problemstellung „Was würdest du tun, wenn die Welt morgen zugrunde ginge“ hat sich im vergangenen Jahr verwandelt in die berechtigte Frage: Was hätte ich getan, hätte ich geahnt, dass das Leben, wie wir es kennen, für mindestens 18 Monate stillsteht. Beabadoobee entscheidet sich in ihrer neuen Single „Last Day On Earth“ fürs Nettsein:

I forgot wait a minute
The world’s about to end
So I’m gonna have to finish
I guess if we were nicer
We’d be better off innit

Der Song ist der erste Vorbote zur Nachfolge-EP zu Beabadoobees vielgelobten Debütalbum „Fake It Flowers“ aus dem letzten Herbst, die die britische Singer-Songwriterin gemeinsam mit Matty Healy und George Daniel von The 1975 geschrieben und aufgenommen hat. Es kommt das Beste aus beiden Welten zusammen, Beabadoobees verwaschene DIY-Indie-Vorlieben ebenso wie die glitzernden The-1975-Ästhetiken, zu erkennen auch an den unbeschwerten „Doob-doo-bee-doos“ im Refrain.

Grouplove - „Deadline“

Seit bald zehn Jahren übt die US-amerikanische Popband Grouplove den Spagat zwischen Indie und Mainstream, eingängig und quirky-verspielt. Sie klingen dabei manchmal nach MGMT oder sogar den Flaming Lips, in anderen Momenten docken sie aber an den Party-Rock von Bands wie Modest Mouse an. Das Gesamtpaket gefällt dann beispielsweise Fans von Imagine Dragons, mit denen Grouplove auch getourt haben. In Folge des wachsenden Buzz um sie waren Grouplove letztes Jahr mit ihrem Album „Healer“ für einen Grammy nominiert, wenn auch in der kryptischen Kategorie „Best Recording Package“. Das Jahr der Pandemie hat das kalifornische Quintett dazu genutzt, ein neues Album zu schreiben und aufzunehmen, und das Ergebnis ist vor zwei Wochen überraschend erschienen. „This is This“ war somit das 5. Album von Grouplove und die Kritiken sind sich größtenteils einig, es sei all killer, no filler. Vor allem den Song „Deadline“ kann man sich sehr gut als Überhit in der Indie-Disco oder auf der Festivalbühne vorstellen.

Jungle - „Keep Moving“

Good news for people who like good news: Das britische Produzenten-Duo Jungle hat für den Sommer 2021 eine neue Platte mit dem Titel „Loving in Stereo“ angekündigt. Ihrem unverhohlen großen, feierlichen Sound bleiben Jungle, wie es scheint, auch diesmal treu. Der Single-Vorbote „Keep Moving“ ist eine Disco-Soul-Hymne, ein lebensbejahender Statement-Track, der auf positiven Outcome selbst nach schweren Prüfungen pocht: „Are you breaking my heart? Thanks for making me stronger!“ Möglicherwiese genau die Durchhalteparole, was wir nach eineinhalb Jahren globaler Pest und Social Distancing brauchen werden.

Sons of Raphael - „Revolution“

Dass Musik, vor allem das gemeinsame Erleben von Musik live mit vielen anderen Menschen, eine spirituelle Komponente hat, und dass dadurch eine Form von Transzendenz erreicht werden kann, ist unbestritten. Aber auch inhaltlich wird diese spezielle Form von Spiritualität durch Kunst von vielen Musikerinnen und Musikern aufgegriffen - zum Beispiel von dem Londoner Brüder-Duo Loral und Ronnel Raphael.

Diese beiden nennen sich zusammen Sons of Raphael, sie tragen also eine gewisse Religions-Affinität schon im Künstlernamen, die sie im Titel ihres Debütalbums gleich augenzwinkernd ad absurdum führen. „Full throated messianic hommage“, also die volle Ladung Messias-Verehrung, ist für Mai angekündigt. Musikalisch braucht man sich keine Kirchenchöre und himmlischen Geigen erwarten, Sons of Raphael schwelgen lieber im durchgeknallten Psychedelic Rock. Gemischt wurde ein Teil ihrer Songs von dem französischen Tausendsassa, Cassius-Hälfte Philippe Zdar, der vor zwei Jahren tragisch durch einen Fenstersturz verstorben ist - nur einen Tag, bevor Songs of Raphael mit ihm die fertigen Mixes feiern wollten.

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