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Das Gespenst

Das Gespenst / Elias Hirschl

fm4 soundpark weekly

Neues von Eli Preiss, Mavi Phoenix, Ein Gespenst u.v.m.

Tanzen oder nicht tanzen im Wiener Prater, im Radiokulturhaus, im Wohnzimmer und in der Sonne. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

Wir haben vergangenen Donnerstag die erste FM4 Blockparty mit Eli Preiss und special guests gefeiert - live im Radiokulturhaus, zu hören im FM4 Soundpark und zu sehen auf unserer Website im Videostream. Das hat gutgetan: Nicht nur just another streaming event, sondern Menschen zusehen, die sich die Bühne teilen, weil sie sich mögen und gute Geschichten zu erzählen haben. So, dass eben Wohnzimmerstimmung nicht nur auf der Bühne des RKH, sondern auch vor euer aller Empfangsgeräten entsteht. Wir haben da außerdem exklusiv in Eli Preiss' brandneue EP „F.E.L.T.“ hineingehört: Unter anderem war Rapper Amnezzi mit von der Partie, Eli hat mit ihm die neueste Single „Flüssiges Gift“ performt.

Eli Preiss FM4 Blockparty

FM4

Und nach der Session ist vor der Session: am kommenden Donnerstag geht’s weiter, diesmal mit Slav, wieder ab 20.00 live im FM4 Soundpark und im Videostream. Unter anderem werden als Slavs Gäste T-Ser, YUGO und Bibiza mit dabei sein.

Hiphop-Highlights überbieten sich, und Mavi Phoenix setzt noch eins drauf. Die neue Single ist die erste, die er als Mann vollständig selbst geschrieben und produziert hat. Sie ist ein Zwinkern in die Sonne, sie ist ein Gruß ans neue Leben, und sie ist trotz dieser großen Gedanken ein ganz wunderbar unprätentiöses Lied: „Grass And The Sun“.

Die Musikvideoauswahl der Woche:

Ein Gespenst - „Ich tanze nur aus Höflichkeit“

Endlich sagt’s mal jemand. Blödes Gewackel, Verrenke und Kopfgenicke, und das auch dann, wenn nicht mal die Musik gut ist. „Ich tanze nur aus Höflichkeit“ heißt das erste Lied der neuen Wiener Gute-Poesie-Gruppe „Ein Gespenst“. Dahinter muss ein Autor stecken, er tut es tatsächlich: Elias Hirschl (er hat unter anderem Romane wie „Hundert schwarze Nähmaschinen“ geschrieben) hat sich mit Christopher Hütmannsberger zusammengetan, der sich als Produzent und Arrangeur ums Aufpolieren kümmert.

Dabei will man hier sogar mitschunkeln! Es ist ja aber auch nicht nur im Schmäh gemeint. Wenn man nix mehr zu tun hat, weil eh alles zu hat, wenn die Verzweiflung in Raten daherkommt, dann schreibt man vielleicht gute Lieder wie dieses. Andere dürfen - aus Höflichkeit - dazu tanzen. Im Mai wird die Debüt-EP von Ein Gespenst erscheinen.

Ankathie Koi - „OPAL“ (Live Session)

Deine Mama ist cool, aber hast du dir schon mal Ankathie Koi an ihrer Stelle vorgestellt? Ein Gedankenexperiment, das Ankathie Koi für uns alle, vor allem aber für einen - ihren - bald neuen Menschen in ein Musikvideo verwandelt hat. Während wir mit alten, hässlichen Schulfotos gequält werden („Mah, schau mal, kannst dich noch erinnern??“) wird Ankathie Kois Sohn oder Tochter sich das Video zu „OPAL“ ansehen können. Neid ist ein hässliches Gefühl.

Savi Kaboo - „Aligned“

Zuerst war da die Idee zu einem Gedichtband, ihre Gedanken festzuhalten und auch mit der Öffentlichkeit zu teilen. Die junge Künstlerin Savi Kaboo hat sich dann aber entschieden, Musik draus zu machen, und das schon in großer Fülle: über 30 Songs hat sie schon veröffentlicht, „Aligned“ heißt das neueste Video. Man kann sich vorstellen, dass Savi Kaboo zwischen den Writing Sessions gern Hippie Sabotage oder Billie Eilish gehört hat, das ist alles cool und beatlastig, aber nie zu drüber und nie zu kühl und immer selbstreflexiv. „Maybe I should stop putting my focus on a chorus that won’t be heard by anyone but the ears that surround me“ sprechsingt Savi Kaboo auf guter Metaebene. Unsere Ohren sind dabei.

Buntspecht - „Kurzes Spiel“

„Heute ist mein Tag zu verlieren, ich wünschte, ich hätt noch viel mehr bei mir“: Buntspecht pokern hoch und setzen alles was geht. Die letzte Karte, das letzte Spiel, am Ende ist man zumindest frei. Und genau das ist dann auch der Punkt, an dem die Euphorie laut und schreiend und gitarrenkratzend zurückkehren darf. Das ist gut gedacht: „Kurzes Spiel“ ist ein Abgesang auf die seltsame Zeit, in der wir da leben, wo es um alles und dann wieder um nichts geht. Im Juni gibt’s ein neues Buntspecht-Album.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • „I’ve got no one to look up to“ heißt es auf der neuen Single „Deep“ von Don’t Go, und das ist kein schlechter, sondern ein herbeigesehnter Zustand. Einmal kurz frei sein von Idolen und guten Ideen, dann bleibt vielleicht endlich mal Platz fürs Selbst. Das Debütalbum erscheint am 30. April.
  • Knackige Disko: DRAMAS haben ihr zweites, selbstbetiteltes Album veröffentlicht. Sie waren deshalb auch letzte Woche bei uns im Soundpark zum Interview zu Gast.
  • Philipp Spiegl hat sich in die Frühphase von Arcade Fire und R.E.M-Gitarren eingelebt und ganz im Sinn eines aktuell nicht so oft zu findenden Indie-Traums ein Album geschrieben. Es heißt „Be My Redeemer“.
  • Anthea hat mit „XEA“ den Titelsong ihrer kommenden, ersten EP veröffentlicht. Technoides Frühlingserwachen, bei dem ihr auch mitabstimmen könnt, wie hoch es nächste Woche in die FM4 Charts einsteigen soll.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Die „Freejazz Pop Musikkapelle“ Rosi Spezial hat ein neues Lied geschrieben, es heißt „Rasamäher“. Inklusive Saxophon-Soli und einem Video, in dem Wände zerstört werden dürfen.
  • „Vienna is my adopted home, it permeates my music and it’s where I found my voice“ schreibt der irische Indiefolk-Musiker Dylan Goff. Mit "untethered (side one) hat er am 19. März seine erste EP veröffentlicht.
  • Bei Folk bleiben wir noch kurz: LAMILA veröffentlichen Ende Mai ihr erstes Album, einen frühlingshaften Videosingle-Vorboten lassen sie uns zuvor noch da. Er heißt „Growing“.
  • „Stiller“ heißt einer der sehr guten Romane von Max Frisch, Stiller ist auch der Künstlername von Klaus Meissnitzer. Und gleich weiter mit den Vergleichen: So wie Max Frisch die Tessiner Bergwelt zum Schreiben und Leben genossen hat, mag man mit dem Stiller-Debütlied „Santiago“ an Bergwipfel, nebelverhangene Täler und Sonnenspitzen denken.
  • Da umarmt jemand die Dunkelheit: Bernhard Eder hat die neue Single „Sleep Today“ veröffentlicht, ihr folgt am 21.5. sein neues Album mit dem Titel „Subterranean Echoes“. Zwinker in Richtung Thom Yorke.
  • Es gibt wenig bessere Dinge als Jungsein und eine Ferienromanze genießen. Und dazu gibt’s jetzt auch den passenden Soundtrack: „Boy From Murica“ von BAIBA. Im Mai erscheint dazu ihr Album „Lighter“.
  • Sie sind zurück und sie veröffentlichen am 14. Mai ihr neuntes Album: Attwenger. „vagismi“ ist die Vorab-Single, die man ganz einfach mit „Vergiss mich“ übersetzen darf, da ist wie immer alles Minimalismus und akribisches Textspiel. Und Akkordeon.
  • Letzten Donnerstag im Soundpark gab’s Livemusik: wir haben die erste Ausgabe unserer neuen Live-Reihe FM4 Blockparty präsentiert. Eli Preiss ist mit special guests live im RKH aufgetreten. Außerdem waren DRAMAS mit ihrem neuen, zweiten Album im Gepäck zu Gast und es gab neue Lieder von unter anderem Bernhard Eder, Don’t Go oder Das Gespenst zu hören.
  • Und in der Sonntagnacht mit Clemens Fantur haben wir schon mal ins sehr gute Debüt-Album von ZINN hineingehört ebenso wie in die aktuelle Platte von Leitrahl. Und es gab nochmal die FM4 Blockparty mit Eli Preiss & Gästen in voller Länge zu hören.

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