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Portraitfoto EsRap

Daniel Shaked

FM4 Soundpark Weekly

Neue Musik von EsRap, Avec, Siamese Elephants, OLGA u.v.m.

Mit Wiener Rap und türkischem Flavour über Regeln diskutieren, mit Pop seine Depression heiraten, mit Indie-Rock in den sozialen Club und tolle Frauenstimmen mit berührenden Balladen, starkem Rap und R’n’B Atmosphäre. Das sind die neuen Videos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Letzten Donnerstag war es zum zweiten Mal soweit und das Live-Feeling einer Hip Hop Session wurde euch ins Wohnzimmer geliefert. In unserer Reihe FM4 Blockparty ist nach dem tollen Gig von Eli Preiss und ihren Gästen der Wiener Rapper Slav mit seinen musikalischen Freunden YUGO, T-Ser und Bibiza im Radiokulturhaus auf der Bühne gestanden. Noch unveröffentlichte Songs aus dem neuen Slav-Album „Der Pole aus Wien“ gab es zu hören und die perfekte Show machte richtig Lust auf den nächsten Face-to-Face Auftritt und hat uns die Wartezeit super verkürzt.

Slav bei der FM4 Blockparty

FM4

Am 29. April wird dann bei der letzten FM4 Blockparty die Honigdachs-Bande (mit Kreiml & Samurai, Monobrother und anderen) die Mauern des Radiokulturhauses zum Wackeln bringen!

Mit Spannung haben wir auch die Entscheidung erwartet, wer beim Vorting für den FM4 Award des diesjährigen Amadeus Austrian Music Awards in die zweite Runde kommen wird. Die TOP 5 für den FM4 Award sind Florence Arman, Hearts Hearts, Kreiml & Samurai, OSKA und Silk Mob. Bis 6. Mai um 10:00 Uhr könnt ihr voten und bestimmen, wer dieses Jahr den FM4 Award mit nachhause nehmen darf.

Und für alle, die während der im Osten noch anhaltenden Lockdown-Zeit und der generellen Unmöglichkeit für Live-Konzerte wieder in den eigenen vier Wänden neue Tracks und Songs produzieren möchte und vielleicht etwas Inspiration sucht, der sollte sich unbedingt die neue Folge der FM4 Musikmaschinen ansehen. Stefan Trischler und Patrik Pulsinger verraten euch dabei alles über den Jupiter-6, den japanischen Analogsynthesizer, Baujahr 1983!

EsRAP - „Welche Regeln gelten hier“

Esra und Enes Özmen haben immer schon politische Statements in ihren Songs verarbeitet. Zwischen Rap, fetten Beats und dem großartigen, türkischen Gesang thematisieren EsRAP die Probleme der Migrationsgenerationen und fragen sich mehr denn je vollkommen zu Recht, welche Regeln hier (in Österreich und auf der Welt) gelten. Der von Testa produzierte Song ist der erste Vorbote aus dem neuen Album und ist das „Herzensstück“ des Geschwisterpaars, wie Esra uns erzählt hat:

„Wir haben lange diskutiert, welche Regeln für uns gelten hier in Österreich. Weil Regeln können dein Leben viel schöner und einfacher machen oder sie entsprechen nicht deiner Hautfarbe, Religion oder Sprache und machen damit dein Leben viel schwieriger. Aber nicht nur im Migrationsbereich, sondern auch im Rap-Bereich und in der Musik generell.“

Visuell umgesetzt ist „Welche Regeln gelten hier“ mit einem straken Video von Max Berner.

Avec - „My Wife The Depression“

Schon oft hat die einfühlsame und wundervolle Sängerin Avec das Thema mentale Gesundheit in ihren Songs verarbeitet. Sie hat schon seit längerer Zeit mit Depressionen zu kämpfen, wie sie es in dem Song „Under Water“ beschreibt. Die neue Single „My Wife, The Depression“ ist noch ehrlicher und direkter. Hinter der Wandlung, die Depression als Ehefrau zu sehen und nicht mehr nur zu bekämpfen, sondern auch als Teil von sich so gut es geht zu akzeptieren - was oft ein weiterer Schritt für Veränderung ist - steckt auch die Angst, dass diese Heirat bis zum Lebensende hält. Aber es wäre nicht ein Song von Avec, wenn nicht auch Hoffnung und Stärke darin stecken würden, die einen mächtigen und ermutigenden Popsong daraus machen. Wieder einmal gehört Avec dafür viel Respekt und Dank ausgedrückt.

Wie sich Avec selbst gut unterstützen kann, auch in der schwierigen Pandemiezeit, hat sie uns hier verraten.

Siamese Elephants - „Social Club“

Ein bisschen erinnert mich die neue Single „Social Club“ von Siamese Elaphants an die Nordiren Two Door Cinema Club, oder auch zeitweise an die sanfte, unrotzige Version der Strokes. Auf alle Fälle hat sie einen starken 00er Jahre Indierock-Einschlag. Der steht der Band verdammt gut, die am 23. April ihr Debüt-Album „What happened at the Social Club“ veröffentlicht. Irgendwie hat das Video einen 80er Jahre anstrich, wirkt gleichzeitig futuristisch und das Spiegelkabinett lässt die legere Nummer und ihre Interpreten richtig gut aussehen. Indie-Pop as good as it gets.

OLGA - „Better Times“

Für mich eine große Überraschung ist die erst 16 jährige Linzer Sängerin und Songschreiberin OLGA, die auf Lasvegas Records veröffentlicht. „Better Times“ ist eine melancholische, etwas traurig anmutende, elektronische Ballade, die berührt. Schon in noch jüngeren Jahren hat sie ihre ersten songschreiberischen Versuche mit ihrer Klavierlehrerin unternommen. Vielleicht klingt „Better Times“ auch deshalb schon recht gereift. Fun fact: Lasvegas Records hat diese beeindruckende, junge Sängerin auf unserer FM4 Soundparkseite gefunden und unter Vertag genommen, was uns natürlich doppelt freut.

Mela - „Violet Bloom“

Nach ihrem Debüt „To Postpone A Dream“ von 2019 (ein Titel, der auch recht gut letztes Jahr in die Pandemiezeit gepasst hätte), meldet sich das Duo Mela mit einer neuen Single zurück. „Violet Bloom“ lebt eindeutig von den schönen Sythie-Sounds, dem pumpenden Beat und den diesmal tieferen Stimmen. Vor allem die Klimax, auf die der Song gegen Ende hin zusteuert, hat eine schöne Melodieführung. Das Video von Dominik Pandelidis ist recht einfach gehalten, hat aber schöne Ideen, wie das Blitzschachspiel im Rhythmus des Songs, das zum Armdrücken und zur Umarmung wird.

Gyal - „Pompeji“

Keine Angst vor Schlangen hat die Rapperin Gyal. Mit ihrem deepen Track „Pompeji“ macht sie einen eigenständigen Sound und setzt auch in ihren Lyrics auf die Unterscheidungsmerkmale und Abgrenzung zu anderen Künstler*innen. Produziert wurden die Beats von tschickgott, passend dazu ein glamouröses und cooles Video. Ein schönes und stimmiges Gesamtkonzept.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Für mich eine Neuentdeckung ist die Sängerin Litha die mit ihrer Single „Mercy“. Bisschen poppig, sehr elektronisch und eingängig. Sehr schöne, spannend und gut arrangierte Nummer.
  • Dzihan und Kamien haben vor kurzem ihr Album „IV“ veröffentlicht, nun haben sie für die Nummer „Sketches Of Blue“ ein Video gedreht, dass die swingende, cinemascope-artige Atmosphäre des Songs gut einfängt. Tolles Stück!
  • Die vierköpfige Band Elsa hat mit dem neuen Song „Zwischen den Schatten“ eine flockige Indie-Nummer veröffentlicht. Zwischen Träumen und Aufwachen in der Realität, mit der Warnung nicht zu vergessen, was man eigentlich will im Leben. Sofern man das überhaupt weiß.
  • Tents überraschen mit neuer Single „Fiji Falls“ durch hüpfende Synthies, synthetische Chor-Sounds und ein spannendes Arrangement, dass die Nummer zu einem richtigen grower macht. Echt ein starker Song, der mich sehr an die 80er erinnert.
  • Cler hat schon mit Clara Luzia zusammengearbeitet und unterschiedliche , musikalische Projekte ins Leben gerufen. Jetzt legt er mit „WÖD“ ein Solo-Album vor, das die melancholische Mundart-Ballade „A Wöd“ beinhaltet.
  • Martin Burk hat sein zweites Video „Schmetterling“ veröffentlicht. Ein animiertes Schwarz/Weiß Filmchen, charmant und genauso berührend, wie die herzzerreißende Nummer selbst.
  • Das Duo AZE schwelgt mit dem balladesken Song „Laundry Room“ in Indie-Elektro-Pop Sphären.
  • Dirtysanchez hat wieder mit Food For Thought einen super Track produziert. „Veneno“, ein Track der EP „Aua“ die am 23.4. erscheint, ist die erste Single auf Spanisch. Es geht um toxische Beziehungen, nicht nur zu einem Gegenüber, sondern auch gegenüber sich selbst.
  • Unter dem Pseudonym FKK macht der 22 jährigen Fabian witzige Tracks im Schnittbereich zwischen Cloud Rap und Elektro-Chanson, zumindest was die Nummer „Daddy“ betrifft. Ein bisschen mischt sich da Slav mit Tanz Baby. Spannend.
  • Letzten Donnerstag durfte ich euch die TOP 5 Nominierten für dem FM4 Award bei den Amadeus Austrian Music Awards präsentieren und Daniela Derntl hat alle telefonisch mit der guten Nachricht überrascht. Außerdem gab es die zweite FM4 Blockparty mit Slav and friends zu hören.
  • Und in der Sonntagnacht hat Stefan Trischler die FM4 Blockparty mit Slav Revue passieren lassen und die neuesten Singles aus Österreich präsentiert.

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