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FastTracker II

Triton Productions

fm4 musikmaschinen

Audio-Software hat die Musik-Produktion demokratisiert

In den FM4 Musikmaschinen geht es diesmal um die Programme, mit denen heute hauptsächlich Musik gemacht wird: Etwa FL Studio, Ableton Live oder Reason.

Von Stefan Trischler | Video: Pauline Binder & Michael Troll

War das Aufnehmen von Musik und Klang in den Anfängen mit viel Arbeitsaufwand und hohen Kosten verbunden, kann heute jede/r auf Laptops oder auch tragbaren elektronischen Geräten Mehrspur-Aufnahmen machen und Beats programmieren. Patrick Pulsinger und Stefan Trischler zeichnen diese Entwicklung nach, die die Musikproduktion demokratisierte: Von Mehrspur-Kassettenrekordern zu ersten Sequencerprogrammen wie Cubase oder Trackern zu heute verbreiteten DAWs (Digital Audio Workstations) wie FL Studio, Ableton Live oder Reason.

Jedes Ladegerät hat heute mehr Rechenleistung als die raumgroßen Maschinen, die es 1969 brauchte, um die Apollo-Mission sicher zum Mond und zurück zu lotsen - von den hochkomplexen Mini-Computern in unseren Taschen ganz zu schweigen. Das exponentielle Wachstum im Vergleichswert der Gleitkomma-Operationen pro Sekunde hat über wenige Jahrzehnte fast alle Bereiche unseres Lebens verändert oder gar revolutioniert. Und die Musikproduktion ist da beileibe keine Ausnahme.

Tipp

Die FM4 Musikmaschinen gibt es ab heute achtmal am Freitag um Mitternacht (im Rahmen von FM4 La Boum de Luxe) als Radiosendung, sowie als Podcast und Video.

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Unsere übliche Auflistung von Ikonischen Tracks, die mit dieser oder jener Musikmaschine gemacht wurden, ist hier obsolet: Quasi jedes Stück Musik ist in den letzten zwanzig Jahren zumindest an einem Punkt im Produktionsprozess in einer digitalen Audio-Workstation vorbeigekommen. Die meisten haben eher mehrere Computer-Stationen durchlaufen, oder sind überhaupt mit virtuellen Instrumenten in virtuellen Räumen eingespielt und dann mit virtuellen Effekten bearbeitet worden - denn jede von uns besprochene klassische Maschine gibt es mittlerweile auch als Plugin. War es um die Jahrtausendwende noch von Nachrichtenwert, wenn ein etablierter Pop-Musiker eine Platte komplett am Laptop produziert hatte, wird heute - wenn überhaupt - eher das analoge Gegenteil als Ausnahmefall erwähnt. Und der Grund für diesen Umschwung sind einige wenige Computerprogramme...

Der Atari ST war 1985 der erste Heimcomputer, der eine MIDI-Schnittstelle hatte und somit Synthesizer und Drummaschinen direkt ansteuern konnte. Die bis heute verfügbaren Programme Cubase und Logic hatten beide auf diesem System ihre ersten Versionen. Der weitverbreitete Amiga 500 hatte ein paar Jahre später schon vier Audiokanäle zur Verfügung, mit Programmen wie dem ProTracker konnte man diese in einem minimalistischen Tabellen-Interface schon ziemlich detailreich ansteuern. Darauf folgende Tracker-Programme wie der FastTracker II (Bild) am PC boten mit bereits 32 Spuren einen sehr niederschwelligen Einstieg in die Welt des Produzierens. Heute gibt es mit Renoise eine aktuelle Variante für alle gängigen Computersysteme - und seit kurzem mit dem Polyend Tracker sogar ein Tracker-Gerät für den Betrieb abseits des Bildschirms.

Gewisse Funktionalitäten dieser frühen Musikprogramme - etwa der tabellenartige Step-Sequencer - leben auch in heute weitverbreiteten DAWs wie FL Studio (das frühere Fruity Loops) oder Ableton Live weiter. Deren Besonderheiten schauen wir uns ebenso im Detail an wie die von Reason, das auch am Tablet gut funktioniert. Mittlerweile reichen - natürlich - schon ein Smartphone und die richtigen Apps, um musikalische Skizzen oder ganze Songs zu produzieren. Und bei der rasanten Entwicklung, die die Technologie schon hinter sich hat, ist das noch lange nicht alles.

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