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5 Rollen von Frances McDormand

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Fünf Lieblingsrollen von Frances McDormand

Die US-Schauspielerin Frances McDormand hat bereits zum dritten Mal einen Oscar als beste Hauptdarstellerin gewonnen. Ihre Vielschichtigkeit zeigen auch folgende fünf Filme, die man gesehen haben sollte. Und auch im aktuellen FM4 Film Podcast feiern wir Frances McDormand ausführlich.

Von Jan Hestmann

Der herausragende Gewinner der 93. Academy Awards war „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao, in der Hauptrolle Frances McDormand. Sie war es auch, die dann die goldene Statuette für die beste Hauptdarstellerin entgegennehmen durfte. Ihr erster Oscar war das längst nicht, bereits zum dritten Mal wurde Frances McDormand in dieser Kategorie ausgezeichnet. Ebenso viel abräumen konnten in der langen Geschichte der Oscars bislang lediglich Schauspieler-Kolleg*innen Ingrid Bergman, Walter Brennan, Daniel Day-Lewis, Jack Nicholson und Meryl Streep. Nur Katharine Hepburn hat schon vier.

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Der Oscar-Regen unterstreicht aber nur die Tatsache, dass Frances McDormand eine der vielschichtigsten und ausdrucksstärksten Filmschauspielerinnen der Gegenwart ist. Ein paar ihrer besten und denkwürdigsten Rollen verdankt sie den Gebrüdern Coen, deren Filme in der nachfolgenden Auswahl auch stark vertreten sind. Aber speziell in den letzten Jahren konnte sie auch abseits der Filme der Coens, mit Joel ist sie seit 1984 verheiratet, in ihr auf den Leib geschriebenen Rollen glänzen.

Blood Simple (1984)

Es ist das Regiedebüt der Brüder Coen und gleichzeitig das erste Mal, dass Frances McDormand auf der großen Leinwand auftritt. Inmitten der texanischen Provinz schlüpft sie in die Rolle von Abby, die infolge einer Affäre in die Missgunst ihres Mannes fällt. Der beauftragt einen Privatdetektiv, Abby zu töten, doch es kommt ganz anders. „Blood Simple“ ist ausgeklügelter und düsterer Thriller - staubtrocken inszeniert, von dem späteren Augenzwinkern der Coens ist hier noch wenig zu sehen. In jedem Fall aber ein Debütfilm, der für großes Aufsehen sorgt und den Grundstein des Erfolgs der Coen-Brüder legt. Und dabei Frances McDormand als vielversprechendes Schauspieltalent einführt.

Blood Simple

Blood Simple

Fargo (1996)

„Fargo“ ist einer der großen Kultfilme der Neunzigerjahre und feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum. Und es ist definitiv auch eine der ikonischen Rollen von Frances McDormand, für die sie auch ihren ersten Oscar erhalten soll, und die ihren Platz in Hollywood sichert. Darin spielt sie die hochschwangere Polizistin Marge Gunderson, die plötzlich alle Hände voll zu tun hat. Denn im sonst so friedlichen, verschneiten Minnesota liegen plötzlich mehrere Leichen. McDormand verhilft der Figur der dezent überforderten Polizeibeamtin zu Kultstatus. Noch heute, wenn man sich die adaptierte Serie „Fargo“ ansieht, muss man an ihre wunderbare Performance zurückdenken.

Fargo

Fargo

Burn After Reading (2008)

Ihr komödiantisches Talent baut Frances McDormand weiter aus, als sie in der Kriminalkomödie „Burn After Reading“ die Fitnessstudio-Mitarbeiterin Linda Litzke gibt. Der Studio-Alltag wird gehörig auf den Kopf gestellt, als ein vermeintlich brisanter Datenträger auftaucht, der Informationen über den Ex-CIA-Mann Osbourne Cox (gespielt von John Malkovich) auftaucht. Der Film strotzt nur so vor Overacting (bestes Beispiel Brad Pitt als verblödeter Fitnesstrainer), vor dem auch McDormand, ausgestattet mit blondem Bob, nicht Halt macht. Es wird einmal öfter deutlich: Frances McDormand ist auch eine wahre Grimassen-Königin und als Blödlerin jederzeit einsetzbar.

Burn After Reading

Burn After Reading

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (2017)

Wir verlassen endlich das Coen-Brüder-Terrain. Nachdem Frances McDormand mit „Fargo“ bereits einen Oscar mit einer eher klamaukig gefärbten Rolle ergattern konnte, beweist sie in Martin McDonaghs Filmdrama „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ein für alle Mal, dass sie auch ein Star des ernsten Fachs ist. Für ihre Darstellung der gebrochenen und nach Rache dürstenden Mutter Mildred Hayes bekommt sie ihren zweiten Oscar als beste Hauptdarstellerin. Die Ausgangslage des Films: Mildreds Tochter wurde vergewaltigt und umgebracht, der Täter konnte nicht gefasst werden. Um die örtliche Polizei endlich zum Handeln zu bewegen, startet sie eine aufsehenerregende Plakataktion, von der auch bald im Fernsehen berichtet wird. Coen-Fame hin oder her, so gut wie hier hat man Frances McDormand noch nie gesehen.

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri

Nomadland (2020)

Und schließlich „Nomadland“ von Regisseurin Chloé Zhao. Frances McDormand spielt die Witwe Fern, die nach dem Tod ihres Mannes beschließt, all ihr Hab und Gut in ihren Van zu packen und als Nomadin durchs Land zu ziehen. Wir begleiten sie dabei als Saisonarbeiterin, wie sie in ihrem Wagen nachts friert und sich Nomadengruppen anschließt. Der Film, der auf einem Sachbuch über moderne Nomaden in den USA basiert, und neben professionellen Schauspieler*innen tatsächlich auch echte Nomad*innen besetzt, lässt uns auch an die Schauspielerin Frances McDormand emotional so nah rücken wie nie zuvor. Wenn man sich nicht allerspätestens jetzt in sie und ihr außergewöhnliches Schauspiel verliebt hat, dann wohl nie - aber das ist eher unwahrscheinlich.

Nomadland

Nomadland

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