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FM4 Extraleben: Der Wert von Spielen

Vollpreis, Early Access, Bundles, Free-to-Play, Flatrate: Der Preis eines Videospiels bewegt sich zwischen extremen Polen. Das FM4 Gameskränzchen spricht über Preispolitik, Konsumdenken, Sammlertrieb und (un)faire Spielentwicklung.

Von Rainer Sigl

Früher war alles einfach: Ein Videospiel kostete einen Fixbetrag in lichter Taschengeldmaximalhöhe, im besten Fall konnte man den Datenträger dann tauschen oder gar weiterverkaufen. Heute ist alles viel komplizierter - und nicht zuletzt deshalb ist die Videospielindustrie zur größten Entertainmentbranche des Planeten geworden: 300 Milliarden Dollar schwer ist die Branche, größer als Film- und Musikindustrie zusammen.

Der Zustrom neuen Publikums, neue Vertriebskanäle und andere Spielkonzepte haben die gewohnten Preisstrukturen verändert. Klar ist aber eines: Videospiele sind so billig wie nie zuvor - auch mit dem Preisanstieg im Zug der Einführung der neuen Konsolengeneration liegt der Preis eines aktuellen Vollpreisspiels fast 50 % unter jenem aus den Neunzigerjahren.

Microsoft GamePass

Microsoft

„All you can play“-Flatrates wie der Microsoft Game Pass sind das Games-Gegenstück zu Spotify und Netflix.

Gratiskultur und Sammelwahn

Die Zahl jener, die sich ein Vollpreisspiel kaufen, steigt aber nicht so rasant wie die Menge derer, die überhaupt noch nie eines gekauft haben - Geld gibt diese Zielgruppe aber trotzdem aus, und zwar nicht zu knapp. Free-to-Play-Giganten auf der immer noch rasant wachsenden Mobile-Plattform und zunehmend auch auf Konsolen und PCs zählen längst zu den lukrativsten Spielen der Welt. Dabei kauft man etwa in „Fortnite“ bekanntlich nicht das Spiel, sondern kosmetische Items - also individuelle Repräsentation in einem gewaltigen neuen Social Space.

Sprechen wir über Computerspiele!

Zu allen Themen und Sendungen von FM4 Extraleben gibt es Online-Artikel (bis März 2017 und ab April 2017).

Wie bei Film und Musik setzt sich auch bei Spielen überdies der Flatrate-Gedanke durch: Abo-Dienste wie Microsoft Gamepass oder Apple Arcade liefern das Games-Äquivalent zu Netflix und Spotify.

Wer trotzdem seinem Sammlertrieb erliegt, deckt sich bei den quasi ununterbrochen stattfindenden Ausverkäufen mit Schnäppchen ein - von diversen Bundles über Sales und Gratis-Games von Download-Portalen wie dem Epic Games Store reicht das Jagdrevier des ludischen Schnäppchenjägers. Zum Spielen kommt man bei diesem Riesenangebot dann oft gar nicht mehr.

Notchs Villa in Minecraft

Dan Bovey/Youtube

Der Schöpfer von „Minecraft“, Markus Persson, ist zum Milliardär geworden - seine Fans bauen seine Villa im Spiel nach.

Goldene Zeiten - aber nicht für alle

Zeitgleich mit dem Wachsen des Publikums und der Umsätze müssen aber immer mehr hoffnungsvolle Brancheneinsteiger*innen erkennen, dass das viele Geld, das in Videospiele fließt, allzu oft nicht bis zu ihnen durchsickert: Wer in der großen Branche angestellt ist, landet tausendmal eher im Crunch-Burnout als in der Privatvilla.

Andererseits: Die Zeit der Schlafzimmer-Indie-Devs, die aus dem Nichts zu Millionären werden, sind auch in der Boombranche längst vorbei - Ausnahmen wie der Millionenerfolg von „Valheim“ bestätigen die Regel. Die meisten Entwickler*innen haben nichts vom vielen Geld, das in der Branche fließt.

Reden wir über Computerspiele!

„Der Wert von Spielen“ ist Thema in diesem FM4 Extraleben. Conny Lee, Robert Glashüttner und ich sprechen über Videospiele.

Die Erstausstrahlung findet am Montag, 10. Mai 2021, von 21 bis 22 Uhr statt, anschließend kann man das aktuelle Extraleben im FM4 Player sowie im FM4 Spielkultur-Podcast hören.

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