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Toby Whyle

Nikolett Kustos

fm4 soundpark weekly

Neues von Toby Whyle, Lan Rex, Kreiml & Samurai u.v.m.

Wie man das Jahr rettet, oder vielleicht sich selbst. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

„Ich war noch so bisschen im Jahreswechsel-Blues“, erzählt Toby Whyle, als er letzte Woche zu Gast im FM4-Soundpark-Studio war und zurückdenkt an den Release seiner ersten Solo-Single „No One Moves“. Genau diese Single war nämlich in all ihrer bassdonnernd-gitarrenlastigen Schönheit unsere erste FM4-Charts-Nummer-1 2021. Jahr gerettet.

Toby Whyle

Lisa Schneider / FM4

Toby Whyle im FM4-Büro kurz vorm Öffnen des EP-Feier-Sprudels.

Letzten Freitag hat Toby Whyle die dazugehörige erste EP veröffentlicht, sie heißt „A Mood Of It’s Own“. Dieser Titel ist eine Zeile aus besagtem Song „No One Moves“ und bezieht sich da auf den guten, erleuchtenden Moment, wenn die Idee kommt. Die künstlerische, kreative Idee, die dann vielleicht am Ende ein Lied - oder wie jetzt - eine ganze EP wird. "Die EP soll ein bisschen zeigen, in welche Richtungen sich das Projekt Toby Whyle entwickelt, sozusagen die Stimmung des gesamten beschreiben, und das ist eben diese „mood of it’s own".“ Drei der insgesamt vier Lieder kennen wir schon, aber eines ist neu (wartet bis zum Gitarrengewitter am Ende, empfiehlt Toby!): „How It Feels“. Das Interview zur EP könnt ihr hier nachhören.

Auch eine sehr gute, neue EP, die ihr aktuell nur auf FM4 hören könnt, hat Lan Rex fertiggestellt. Sie erscheint offiziell erst kommenden Freitag, aber Katharina Seidler hat die exklusive Vorhör-Premiere für den Sumpf am Sonntagabend möglich gemacht. Hinter Lan Rex steht Lena „Lens“ Kühleitner, die ihren vormaligen Künstler*innennamen Absatz 1 kurzerhand in den Titel ihrer ersten EP als Lan Rex umgewandelt hat. Schon die erste Single „Relegate“ ist das Beste an avantgardistisch-angehauchtem, leicht technoiden Dancepop, was ihr euren Wann-kommt-der-Sommer-endlich-Gedanken anbieten könnt. Freiheitsdrang und Sinnlichkeit und das tanzende Ausloten verschiedenster Gemütszustände. Visuell festgehalten in einem ausgelassenen Pool sieht das alles genauso gut aus, wie es klingt.

Die Musikvideoauswahl der Woche:

Kreiml & Samurai ft. Drexor - „Fitness“

Manche „schwitzen sich den Arsch ab im McFit“, andere „tragen den Vibra-Gurt von Mediashop und saufen sich daham an“. Zu welcher Sorte Mensch (Tier?) der Schweinehund gehört, könnt ihr euch vermutlich ausrechnen - aber mit der Faulheit ist es jetzt vorbei. Kreiml & Samurai sagen dem Corona-Speck den Kampf an und sind mit niemand anderem als Fid (Fit!) Mella, dem Salzburger Rap Sparring Partner Drexor und dem Profi-Bodybuilder Thomas Burianek ins Fitnessstudio gegangen. Wie das alles ausgeht, seht ihr im Video. Eine Zeile verrät euch vielleicht das Wichtigste vorab: „I fress’ an Burger und pump’ Dropkick Murphys“.

FVLCRVM x KeKe x Ivan Dorn - „Come Get Some“

Der slowakische Producer und DJ FVLCRVM war schon als Produzent mit KeKe im Studio („Ladies / Kinda Cute“), jetzt haben sich die beiden für den Song „Come Get Some“ zusätzliche Unterstützung vom ukrainischen Musiker Ivan Dorn geholt. Drei Länder, mehr als drei Sprachen und noch viel mehr als drei Einflüsse: „Come Get Some“ ist ein multilinguales Stück an den Schnittstellen von Dance, Pop, Rap und experimenteller Musik und dabei so voller Ideen, dass einmal Anhören zu wenig ist, das alles aufzunehmen. (Retro-)Futuristische Vibes gibt’s auch im Video: Alle drei Acts performen vor brutalistischen Gebäuden ihres Heimatlandes. Seit den 1950ern steht der Brutalismus als Baustil für authentische Materialauswahl und den ethischen Umgang mit den sozialen Aspekten der Architektur. Gute Maßstäbe, guter Song.

LUEK - „Acetone“

Die Stimme erkennt man schnell, das ist Lukas Maletzky, sonst Frontmann, Sänger und Gitarrist bei Naked Cameo, jetzt auch solo als LUEK unterwegs. Die Tschick im Mundwinkel, die Gitarre lässig übers Knie gelegt: „Acetone“ zelebriert zurückgelehnte Lo-Fi-Slackerästhetik.

BIBIZA x Ski Aggu - „Kosmonauten“

Ich brauch nicht viel
und ich hab’ nicht viel
ich brauche nur mein Team
ich schlafe ein mit meinen Dreams
und wach auf, sie werden real
das kann so weitergeh’n

BIBIZA mag seine Gang, Träume und die Raumfahrt. Angst vor der Zukunft - wozu? Lieber nochmal einen trippy-sanften Beat auflegen und sich gemeinsam, diesmal mit Ski Aggu, ein paar gute Zeilen dazu ausdenken. Ob die Leichtigkeit real oder gespielt ist, ist auch ein bisschen egal. Im Trubel und Rummel und Wahnsinn der Welt ist unbedarfter Optimismus mal sehr angenehm.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Ein Sommerlied mit Tiefgang: AVEC hat mit „Feel Good“ einen Song darüber geschrieben, cool damit zu sein, wie, wo, was und wer man ist.
  • Er ist einer der umtriebigsten Musiker im Land, und er hat grad wieder ein neues Album rausgebracht: Bernhard Eder nennt seinen neuesten Streich „Subterranean Echoes“ und man darf da schon gern kurz an Radioheadeske Streiche und Dylan-Einflüsse nachgrübeln. Im Sonntags-Soundpark bei Alex Augustin hat er alles zum neuen Album im Interview verraten.
  • Das Label Numavi Records streckt seine guten Fühler in spannende Richtungen aus: Wer gute Menschen wie Aldous Harding oder Soap & Skin mag, sollte mal bei Matte/Glossy reinhören. Die spanisch-österreichische Musikerin hat mit „Mi Palacio“ den ersten Vorboten ihres kommenden Albums „La Soledad es mi Palacio“ veröffentlicht.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • „Sehr schön und vor allem auch sehr zur Zeit passend“, sagt mein Kollege Stefan Trischler über den neuen Song „Nicht nochmal“ von HipHop Joshy & Barcady52. Auf Stefans Urteil kann man sich immer verlassen.
  • Endlich Ryan Gosling im FM4 Soundpark bzw. hier in der Weekly-Kolumne. Das hat sich auch, ein bisschen genereller vielleicht, Christian Fuchs gedacht: der Mastermind des Black Palms Orchestra ist großer Fan des heuer schon zehn Jahre alten Neo-Noir-Thrillers „Drive“. Da ist nicht nur Gosling, sondern auch der Soundtrack sehr gut, und deshalb hat Christian mit seiner Band Kavinskys Hit „Nightcall“ geschnappt und ein sehr schönes Cover aufgenommen. Mit dabei niemand geringerer als Monsterheart.
  • Ein mehrstimmiger Folk-Ausflug wenn’s draußen schon so grausig ist: Alpine Dweller machen mit „Loonary“ zumindest die Gedanken schöner.
  • Mit „0.03“ werden Skofi & Skyfarmer ihre heuer schon dritte EP veröffentlichen. Unser FM4 Soundpark Act im Mai wird fortsetzen, was da eben so gut ist: Rap/Popsongs Marke angenehm zwanglos. „Amy“ heißt zudem die schonmal Vorab-Reinschnupper-Single.
  • Fem*Friday ist ein Projekt, das queer-feministische Künstlerinnen* ins Rampenlicht stellt, und das machen sie auch live: Fem*Friday #13 geht am 4. Juni mit Kerosin95 und Tony Renaissance über die Bühne. Außerdem gibt’s von Fem*Friday jetzt auch einen Youtube-Channel, der laufend mit Interviews, Tutorials, Hintergrundmaterial und Konzertmitschnitten befüllt wird.
  • Im Donnerstags-Soundpark war Toby Whyle mit seiner ersten EP „A Mood Of It’s Own“ live zu Gast. Es gab ein Attwenger-Special inklusive History-Beitrag und einer Listening Session durchs neue Album sowie viele neue Songs von unter anderem Skofi & Skyfarmer, AVEC oder Kreiml & Samurai.
  • Im Sonntag-Nacht-Soundpark bei Alex Augustin war, wie oben erwähnt, Bernhard Eder mit seinem neuen Album zur ausgedehnten Listening-Session zu Besuch, außerdem auch hier viel neue Musik von Attwenger, Ja, Panik, Coffeepie oder Toby Whyle.

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