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Neue Gäste, neue Themen, aber die selbe Frage: Was bedeutet Geschlecht?

Je mehr Anworten man erhält, desto mehr Fragen kommen auf. Je mehr man darüber lernt, desto komplizierter wird es. Das Geschlechterspektrum ist so vielseitig wie auch sexuelle Vorlieben. Auch in der neuen Staffel von Liebes.Leben spreche ich wieder mit spannenden Menschen über ihre Perspektive auf diesen breiten und umkämpften Begriff - das Geschlecht.

Von Conny Lee

Im Podcast „Liebes.Leben“ spricht Conny Lee mit unterschiedlichen Gästen, die alle sehr unterschiedliche Antworten haben auf die Frage, was das Geschlecht für sie bedeutet: Sexualität, Geschlechterquoten und Schulmedizin. Eine klare Antwort gibt es nicht, dafür viele gute Gespräche, die immer dienstags als Podcast erscheinen.

Folge 1: Ein Kinderbuch über die Vulva

cover Lina die Entdeckerin

Achse Verlag

Das Kinderbuch „Lina die Entdeckerin“ ist ein Buch für Kinder ab 3 Jahren. Es zeigt und erklärt die Vagina, die Vulva, und alle ihre Bestandteile, um diese ganz normalen Körperteile zu enttabuisieren und damit Kinder sie auch beim richtigen Namen nennen können, ohne dabei Scham zu empfinden.

Mit schönen, klaren Illustrationen erzählt das Buch die Geschichte über Lina, die viele Fragen hat und darauf Antworten verlangt. Nach kürzester Zeit war das Buch ausverkauft und ist mittlerweile in der 4. Auflage, da die Autor*innen damit offensichtlich eine Lücke gefüllt haben. Conny Lee hat mit einer der Autorinnen, Katharina Schönborn Hotter, über Aufklärung bei Kindern gesprochen und darüber, warum es wichtig ist, die richtigen Begriffe zu kennen.

Folge 2: Der Beruf „Domina“

Assoziationen mit dem Begriff „Domina“ hat man schnell parat: Lack und Leder, eine Peitsche, ein strenger Befehlston – aber was steckt hinter diesen oberflächlichen Klischées? Wie kommt man überhaupt zu diesem Beruf und wie werden hier Geschlechterrollen ausgelebt oder auch umgekehrt?

Domina Leonie

Leonie

Und was macht das mit der Wahrnehmung einer Domina von sich selbst? Conny Lee hat diese Fragen an Leonie gerichtet. Leonie ist privat non-binär, tritt aber als Domina als Frau in Erscheinung. Wir sprechen über den Kontrast zwischen diesen beiden Modi und darüber, wie es ist, wenn man als Domina ständig die Kontrolle übernehmen muss.

Folge 3: Erzogen als Mann, Frau am Papier, im Alltag non-binär

Alex Hölzl

Visual Kings

Alexander Hölzl lebt mit den vier Kindern und einer Verlobten im oberösterreichischen Leonding, wo es immer wieder auch zu Anfeindungen kommt, weil Alex gerne manchmal Kleider oder Make Up trägt. In der Pubertät wurden die Östrogen-Rezeptoren nicht zerstört, wodurch Alex‘ Körper Rundungen hat, die allgemein als weiblich wahrgenommen werden. Bei der Geburt wurde Alex zum Mann erklärt, in den Dokumenten ist sie mittlerweile eine Frau - aber das war eher ein Versehen, erzählt sie mir. Wir unterhalten uns darüber, wie so ein Versehen passieren kann und darüber, dass Alex geschlechterspezifische Zuschreibungen eigentlich ablehnt.

Folge 4: Alternative Pornographie von Arthouse Vienna

Adrineh Simonian

Arthouse Vienna

Pornographie hat einen schlechten Ruf, sowohl was die Darstellung von Geschlechterrollen angeht, als auch was die Behandlung von Darsteller*innen betrifft. Gerne wird der Begriff auch als Gegenteil einer ästhetischen Darstellung verwendet. Gegen diese alten Klischees arbeitet Arthouse Vienna mit fairen Verträgen und innovativen Formaten.

Da gibt es beispielsweise das Format „Blackbox“, wo Darsteller*innen alleine in einem Raum mit Kameras sind und Sex haben. Oder „Blind Date“, wo zwei Menschen mit verbundenen Augen im Bett aufeinandertreffen, ohne einander vorher kennengelernt zu haben oder miteinander zu sprechen. Conny Lee hat mit der Mitbegründerin von Arthouse Vienna, Adrineh Simonian, gesprochen. Sie hat ihre Karriere als Opernsängerin aufgegeben, um Pornographie neu zu gestalten. Sie sei damit im öffentlichen Ansehen von ganz oben nach ganz unten gerückt, meint sie, und genau gegen diese Vorurteile gegen Pornographie möchte sie kämpfen und der Branche vormachen, wie man spannende, neue und dabei ethisch produzierte Pornos machen kann.

Folge 5: Geflohen aus dem Iran

Giti Pouria

Sara

Homosexualität wird im Iran immer noch als psychische Krankheit behandelt, unter anderem mit Elektroschocktherapie. Homosexuelle Handlungen sind strafbar. Als Saras Beziehung mit ihrer Freundin auffliegt, werden die beiden voneinander getrennt und Sara sieht ihre Ex-Freundin nie wieder. Zusätzlich wird ihre Mutter schwer krank und ihre Familie drängt, dass Sara einen Mann heiraten solle. Um diesem Schicksal zu entkommen, flieht sie nach Österreich. Doch nichts daran ist einfach – weder die Verbote und Hemmungen loszuwerden, die ihr davor lange Jahre eingeredet wurden, noch den Asylbescheid hier zu bekommen. Conny Lee hat mit Sara über das Aufwachsen im Iran gesprochen, darüber wie es ist, dort homosexuell zu sein, über ihre Flucht und ihr Leben hier in Österreich.

Folge 6: Die „Mannsbuilder“ hinterfragen Männlichkeitskonzepte

Matthias Tschannett und Benjamin Wagner von Mannsbuilder

Katharina Herzog

Zwei Mal im Monat treffen sich die beiden Therapeuten Matthias Tschannett und Benjamin Wagner mit einer Gruppe, um gemeinsam darüber zu sprechen, was das Prinzip „Männlichkeit“ alles bedeuten kann, was für Probleme damit im Zusammenhang stehen und wie diese überwunden werden können. Es geht darum, den Umgang mit Emotionen (neu) zu lernen, oder auch um Körperbilder. Auch die Medienlandschaft und wie Männlichkeitskonzepte dort repräsentiert werden, ist Teil der Diskussionen.

Im Gespräch mit Benjamin Wagner frage ich nach, ob man überhaupt als Erwachsener noch lernen kann, über seine Gefühle zu sprechen, wenn man sein ganzes Leben lang gewöhnt war, es nicht zu tun und wir sprechen auch über die Risiken die dieses in sich Hineinfressen von Gefühlen und Bedürfnissen birgt.

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