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Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Weaving Tides"

Follow the Feathers

In „Weaving Tides“ reiten wir auf Webdrachen durch eine Stickwelt

Über drei Jahre lang hat ein vierköpfiges Indie-Spielestudio aus Wien an seinem Debüt-Game gearbeitet. Jetzt ist „Weaving Tides“ endlich erschienen und hat das Zeug, internationale Aufmerksamkeit zu erregen.

Von Robert Glashüttner

Drachen sind Fantasywesen, an denen sich die Kulturgeschichte der vergangenen Jahrtausende schon ziemlich abgearbeitet hat. Viel Neues ist aus den fliegenden Echsen wohl nicht mehr rauszuholen, könnte man nach all den unzähligen grimmig-mittelalterlichen Fantasygeschichten und Metalband-Covers meinen, in und auf denen Drachen quasi obligatorisch sind.

Aber: Falsch gedacht! Ein junges, sehr engagiertes Computerspielentwickler*innen-Team aus Wien hat vor über drei Jahren an der Arbeit zu ihrem Game „Weaving Tides“ begonnen. Dabei reitet man als Teenager-Bursch auf einem sogenannten Webdrachen, dessen Flügeln aussehen wie ein Teppich. „Weaving Tides“ ist eine sehr entspannte, aber auch motivierende Mischung aus Geschicklichkeit und Puzzlegame, mit einer guten Prise Storytelling.

„Weaving Tides“, entwickelt von Follow the Feathers, ist im Vertrieb von Crytivo für Switch erschienen und wird heute (Donnerstag, 27. Mai) um 18 Uhr dann auch für Windows und MacOS auf Steam veröffentlicht.

Dschungelbuch im Textildickicht

Es ist ein bisschen wie im Dschungelbuch: Der Bub in „Weaving Tides“ wächst allerdings nicht bei einer Wolfsfamilie auf, sondern bei einem Webdrachen namens Kilim. Webdrachen sind freundliche, fliegende Wesen, die nicht Feuer speien, sondern breite Bänder in einer bunten Textilwelt weben. Der Bursch heißt Tess und ist mittlerweile ein Teenager. Er will wissen, warum er der einzige seiner Art weit und breit ist und macht sich mit seinem Ziehvater auf ins Abenteuer, auf der Suche nach seiner Herkunft.

„Weaving Tides“ wirkt - wieder passend zum Dschungelbuch - visuell wie ein lebendig gewordenes, sehr charmant inszeniertes Kinderbuch: Tess, Kilim und die humanoiden Wesen, die in den Dörfern der Textilwelt leben, sind hübsch animiert und werden zusätzlich dazu in aufwendigen Zeichnungen gezeigt. Die Umgebung sehen wir von schräg oben, und das Besondere ist, dass hier alles schwebt. Weil wir auf einem Webdrachen reiten, wechseln wir ständig zwischen Ober- und Unterseite und stopfen damit Löcher in der Welt, fangen kleine Monster und lösen diverse Rätsel.

Schau genau!

A new videogame in the making

FM4 durfte das Projekt „Weaving Tides“ ein bisschen auf seinem Weg begleiten: 2019 war das Spiel bei unserer FM4 Indie Area bei der Game City im Wiener Rathaus zu Gast, und letztes Jahr haben wir über das erfolgreiche Crowdfunding-Projekt zum Spiel berichtet.

Die Levels in „Weaving Tides“ sind dicht bewachsene, kleine Labyrinthe. Wir sollten immer genau hinschauen, um keine versteckten Eingänge oder Gewebestellen zu übersehen, an denen wir zur Unterseite abtauchen können. Die Rätsel basieren darauf, dass wir Gegenstände mit unseren Bändern ziehen und an bestimmte Positionen legen oder spezifische Symbole sticken, um Bonusgegenstände und neue Wege freizuschalten. Gefährliche, aber auch irgendwie entzückende Endgegner wie den gefürchteten Fetzenfresser gibt es auch.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Weaving Tides"

Follow the Feathers

Neben dem Story-Modus bietet das Spiel auch noch den sogenannten Spielplatz, bei dem man ganz nach Belieben mit verschieden gemusterten Bändern seine eigenen Kreationen weben kann. Das funktioniert nicht super präzise, ist aber eine nette kleine Ergänzung zu einem ohnehin schon gelungenen Game. „Weaving Tides“ ist eine einfallsreiche, liebevoll gestaltete Mischung aus Puzzle- und Geschicklichkeitsspiel, ein Indiegame im besten Sinne.

Der hohe Professionalitätsgrad des zuständigen Entwickler*innen-Teams, sowohl in Sachen Design, Gestaltung und Produktion als auch hinsichtlich Vernetzung sowie technisches und organistorisches Know-How sorgt dafür, dass das Game das Zeug hat, auch international große Aufmerksamkeit zu erzeugen.

FM4 Spielekammerl-Show im Drachenfieber

In der heutigen (Donnerstag, 27. Mai) FM4 Spielekammerl-Show werden Chris Stipkovits und ich „Weaving Tides“ spielen. Um 19 Uhr begrüßen wir dort dann unsere heutigen Gäste, und zwar Verena Demel und Sebastian Rangger von Follow the Feathers.

Bildschirmfoto aus dem Computerspiel "Weaving Tides"

Follow the Feathers

Seid dabei, von 17 bis 21 Uhr live auf twitch.tv/radio_fm4. Alles Infos zur Spielekammerl-Show findet ihr immer auch auf fm4.orf.at/spielekammerl.

Stream On Demand

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