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Matthias Gruber

Miriam Kreiseder

Wortlautjuror Matthias Gruber

Matthias Gruber ist Wortlautgewinner 2020. Wie sehr dieser Erfolg sein Schreiben veränderte, woran er derzeit schreibt, wie er sich die Zeit dafür freischaufelt und warum man auch mal einfach so am Text „herumnudeln“ soll.

von Zita Bereuter

„Ah! Okay, ich kann was schreiben, das auch andere Leute gerne lesen.“ Diese Einsicht war das Schönste für Matthias Gruber nach seinem Wortlautgewinn 2020. Für seine Motivation und sein Selbstwertgefühl war das enorm wichtig. Gewonnen hat der Salzburger mit der Kurzgeschichte „Hinter dem Mond“. Darin erzählt er von einem Paar, das ein Kind erwartet und sich um den Gesundheitszustand des ungeborenen Kindes sorgt. An der Geschichte hat er nicht weitergeschrieben, die ist für ihn abgeschlossen. Der Text wird derzeit ins Englische übersetzt und möglicherweise in einer Anthologie erscheinen. Matthias Gruber freut sich, dass er am Übersetzungsprozess „als Außenstehender“ etwas mitarbeiten darf. Trocken kommentiert er: „Also, hilft’s nix, schad’s nix.“

Matthias Gruber

Radio FM4 / ZIta Bereuter

Matthias Gruber ist der Wortlautgewinner 2020

Matthias Gruber hat Theaterwissenschaft studiert, als man in der Uni noch rauchen durfte und macht seitdem immer irgendwas mit Medien. Vieles hat er dann auch wieder gelassen, aber das Schreiben ist ihm geblieben. Aktuell verbringt er seine Nachmittage auf Kinderspielplätzen und seine Abende mit der Arbeit am ersten Roman.

Das Wortlautpaar

Das Paar aus seiner Wortlaut-Geschichte hat er dennoch wieder getroffen. „Ich habe kürzlich an einer anderen Kurzgeschichte zu schreiben begonnen und da tauchen die tatsächlich wieder auf.“ Der Kontext ist zwar ganz anders, aber das Paar erscheint mit den gleichen Namen und mit der gleichen Persönlichkeit. „Das heißt, irgendwie funktionieren diese Figuren für mich ganz gut und ich bin mir sicher, dass mich die in dem einen oder anderen Kontext noch begleiten werden.“

Das Paar und Wortlaut

Matthias Gruber und seine Frau schreiben beruflich - gemeinsam mit ein paar anderen betreiben sie das Salzburger Stadtmagazin „Fräulein Flora“. Daneben versucht Gruber, täglich für sich zu schreiben. Auch wenn es stressig ist und er manchmal nur eine halbe Stunde Zeit hat. „Das klingt jetzt nicht besonders aufregend, ist es auch nicht, aber es ist so der Weg, der für mich gangbar ist: Einfach in kleinen Schritten jeden Tag was zu machen.“ Mittlerweile ist das für ihn zu einer Routine geworden, die er nicht missen möchte.

Normalerweise schreibt er abends, wenn der Sohn im Bett ist. Dann setzt er sich an sein großes Projekt: ein Roman. „Das Ding wird immer dicker und immer lebendiger und irgendwie auch immer lesbarer.“ In gut einem Jahr hofft er auf die Fertigstellung.

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Radio FM4

Matthias Gruber ist Juror bei Wortlaut, dem FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb
Das Thema: „Aussicht“

„Die Wortlautjury legt auf"
Songs zum Thema "Aussicht“ von
Matthias Gruber:

  • Boy – "New York“
  • Voodoo Jürgens - „Auf da Stroßn“
  • Sonic Youth - „Teenage Riot“

Ein paar Worte

Bis dahin wird er noch oft am Abend am Computer sitzen. Wenn ihm gar nichts einfällt, bewegt er sich eher spielerisch durch die Szenen. Relativ schnell kommt dann die Lust am Schreiben zurück, erzählt er. Denn mitunter sei es mühsam, abends müde den Laptop aufzuklappen und zu schreiben. Dann sei er auch nicht zu streng mit sich und würde einfach ein bisschen herumkritzeln. Mit dem spielerischen „Herumbasteln“ kommt dann auch relativ schnell seine Schreiblust zurück. „Und man kippt dann eh gleich wieder rein.“

Wortlaut

Folglich gibt es führ ihn vor allem eine große Hürde: „Der einzig schwierige Moment ist der, dass ich den Computer aufmache und zu schreiben beginne.“ In diesem Sinn hat Matthias Gruber einen Tipp für Wortlaut: „Einfach anfangen und gar nicht so die großen Gedanken haben. Oder gar nicht so an das große Ganze denken, sondern einfach so ein bissl am Text herumnudeln. Dann kommt schon was raus.“

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