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Unexplored 2

Ludomotion

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Endlose Abenteuer in Pastell

Das Early-Access-Rollenspiel „Unexplored 2: The Wayfarer’s Legacy“ fasziniert durch schlaue Zufallsgenerierung und eine Welt, die sich ständig weiterentwickelt.

Von Rainer Sigl

Es ist ein Kreuz mit diesen übermächtigen magischen Artefakten. Wenn man nicht aufpasst, bekommt sie der Bösewicht in die Klauen und dann steht auch das idyllischste Fantasy-Reich am Rande der Vernichtung. Am besten, man gibt das Zauberding jemandem, der es sicher entsorgt - zum Beispiel in einem Vulkan.

Im Rollenspiel „Unexplored 2: The Wayfarer’s Legacy“ soll ich einen mächtigen Zauberstab zerstören, doch der Weg bis zum Ort seiner Vernichtung ist lang und gefährlich. Und weil ich kein Hobbit bin und dieses Spiel nicht der Herr der Ringe, geht es mir hier in diesem Rogue-like-Rollenspiel genretypisch auch oft an den Kragen. Beim Tod heißt’s ganz zurück und von vorn anfangen. Und dann nochmal. Und dann nochmal.

Eine Welt, die lebt und sich verändert

„Unexplored 2: The Wayfarer’s Legacy“ wartet als modernes Rogue-like mit Action-Elementen, Permadeath und Zufallsgenerierung auf. Trotz der genannten Merkmale funktioniert hier alles ein wenig anders als in anderen Genre-Vertretern: Die riesige Fantasy-Welt wird zwar nur ganz zu Beginn der Kampagne von Grund auf und auf außerordentlich clevere Art und Weise neu zufallsberechnet, doch sie bleibt nicht statisch. Zwischen meinen Versuchen, den Zauberstab ins Herz der Finsternis seiner Zerstörung zuzuführen, vergehen im Spiel einige Jahre, und die Welt verändert sich in der Zwischenzeit. Wo zuvor ein Dorf war, sind nun nur mehr Ruinen, in finsteren Kerkern haben sich neue Monster eingenistet und das Böse hat sich weiter ausgebreitet.

Die riesige, immer wieder neu zusammengesetzte Welt, die ich sowohl auf der Übersichtslandkarte als auch von nah, sozusagen reingezoomt erforsche, ist ein gewaltiger Spielplatz für Abenteuer, die sich aus dem Zusammenspiel seiner Zufallssysteme ergeben und die nur ich so erlebe. Besonders in den Ruinen und Höhlen dieser Welt zeigen die schlauen Algorithmen, was sie können, und zaubern verblüffend durchdachte Grundrisse und Herausforderungen, die von Mal zu Mal anders ausfallen.

Neben Echtzeit-Kämpfen mit Tieren und Monstern, die eher taktisch als rasant sind, sorgt in vielen Situationen ein originelles Talentprobensystem für beinah analoges Pen&Paper-Rollenspielfeeling, wenn etwa Inschriften entziffert, Wachen überredet oder antike Mechanismen untersucht werden sollen.

Unexplored 2

Ludomotion

State of the Art der prozeduralen Generierung

Schon der Vorgänger war berühmt für seine ausgefeilte Zufallsgenerierung, „Unexplored 2“ hat dieses komplexe Innenleben geerbt, sieht aber spektakulär besser aus. Die Grafik in Pastelltönen erinnert an die Comics des französischen Künstlers Möbius, und auch der Soundtrack ist bombastisch.

„Unexplored 2: The Wayfarer’s Legacy“, entwickelt von Ludomotion und im Vertrieb von Big Sugar, ist im Early Access für Windows verfügbar.

Am beeindruckendsten ist aber eindeutig, wie „Unexplored 2“ von Mal zu Mal ganz neue, eigene Abenteuer generiert - und das, obwohl das Spiel im Moment noch im frühen Early Access ist. Trotzdem kann man sich schon jetzt für viele Stunden in dieser Welt verlieren und immer wieder Neues erleben - wenn man einige Baustellen und noch recht stark schwankenden Schwierigkeitsgrad tolerieren kann.

Wenn es fertig ist, wird man „Unexplored 2: The Wayfarer’s Legacy“ einmal getrost zu den größten und schönsten Rogue-likes zählen dürfen. Frustresistente Pioniere können sich jetzt schon ins Abenteuer stürzen.

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