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Aktueller Musiktitel:

Bird Party

Lena Schwingshandl

fm4 soundpark weekly

Neues von Bird Party, Sluff, ANTHEA u.v.m.

Zeit für schlechte Wortwitze: Auch die österreichische Musikwoche war heiß.

Von Lisa Schneider

Seit gut einem Jahr handeln wir sie als einen der up- and coming Popstars, und jetzt ist er endlich da, der erste große Release von Florence Arman. „Out Of The Blue“ heißt die siebenteilige EP, so wie auch der Song heißt, der vor wenigen Wochen erst an die Spitze der FM4 Charts gekraxelt ist. Bei der Musik von Florence Arman bleibt man vor allem an der gleichzeitig klugen wie lässigen Herangehensweise hängen: Das ist immer so, als ob dir da eine Freundin Geschichten erzählen würde. Es ist halt die sympathischste und auch die schlagfertigste und lustigste Freundin. Für immer beste Eröffnungszeilen etwa werden, in reiner Gitarrenbegleitung und mit den Lippen ganz nah am Mikro, diese bleiben:

Florence Arman

Florence Arman

Gut mit Beats, Chords und natürlich 5-Euro-Scheinen: Florence Arman.

Will you pay for my therapist?
cause I’ve got problems

So eröffnet „In A Heartbeat“, ein gutes Stück dieser guten sieben. Drei weitere, bisher unbekannte kleine Popschätze findet man außerdem noch auf der EP, von denen vor allem „Black And White“ sehr zu empfehlen ist. Die fast schon düstere Unruhe, die sich da über die Klaviertasten legt, haben wir so von Florence Arman noch nicht gehört.

Und dann hat sich auch endlich, gestern, wieder eine Wiener Band zu Wort und Musik gemeldet, von der seit bald drei Jahren nichts zu hören war. Es war eine schreckliche Zeit. Sluff heißt die Band und Marin Zenker heißt der, der da schreibt und singt und Gitarre spielt und sich vor allem unter all der schönen Shoegaze-Schrammeligkeit die besten Melodien einfallen lässt. Und „Regain“ heißt das neue Lied und somit der erste Vorbote des zweiten Sluff-Albums. Pauken und Trompeten und Gitarren und Gitarren: Das ist nichts weniger als hervorragend.

Und noch mehr aktuelle Musikvideos:

Bird Party - „Sweet“

Gute Dinge passieren, wenn sich gute Menschen treffen, so wurde es beim letzten BAITS-Interview schon angekündigt und so ist es endlich passiert: Sonja Maier, Sängerin, Texterin und Gitarristin besagter guter Grungepopband hat Marten Kaffke kennengelernt. Der macht sonst gern weich-verschmuste Musikausflüge mit seinem anderen Projekt, dem Dreampopduo Cloud Cloud. Oder aber früher, da war er noch ein bisschen verrückter, schrulliger, aber natürlich nicht weniger liebenswert unterwegs mit der kongenialen Gruppe Kids N Cats. Gemeinsam jedenfalls packen Sonja und Marten das beste aus allen Welten zusammen und schreiben unter dem Namen Bird Party Lieder, wie wir sie am liebsten als Soundtrack guter 90er-Jahre-College-Filme hören würden. „Sweet“ heißt die erste gemeinsame Single und das ist sie, süß, aber nicht zu sehr. Ein Sommerlied zum gemeinsamen Schmachten und Tanzen, kurz bevor sich der Schwarm mit jemand anderem aus dem Staub macht. Macht nix, der Moment war schön.

ANTHEA - „Genesis (ft. Ayegy)“

Was ist es für eine Freude, ANTHEA und ihre Musik entdeckt zu haben. Oder umgekehrt: Was ist es für eine Freude, dass ANTHEA an der Uni für angewandte Kunst den Nagel an die Wand gehängt oder die Kamera zurück ins Stativ gesteckt hat, um sich voll und ganz der Musik zu widmen. Die ist nämlich so knallend schön, dass wir ANTHEA zum FM4 Soundpark Act des Monats Juni ernannt haben. Wenn nicht jetzt raven, wann dann. Für ihre aktuelle Single hat sie sich mit Ayegy, einem jungen Musiker und Produzenten aus Portland, zusammengetan. Via Skype ist ein Lied und sogar ein Video entstanden, es heißt „Genesis“. Hab’ ich schon mal so geschrieben, aber es stimmt halt auch: Das alles hat nichts mit Phil Collins, sondern vielmehr mit Hyperpop der Spitzenklasse zu tun.

Pale Male - „Movin Fast (ft. Soia)“

„If I knew then what I know now“: Ein schöner Satz, dessen Wahrheit sich immer dann zeigt, wenn das Leben mal wieder eine Lektion erteilt hat. Vielleicht wird man cooler über die Jahre, cooler im Umgang mit sich selbst und cooler mit dem, wie man Musik macht. Bei der Gruppe Pale Male, die frisch und vor allem intuitiv die Grenzen zwischen Neo-Soul, Jazz und Hiphop übermalt, klingt das zumindest so. Für ihr Lied „Movin fast“ haben sie die immer gute Soia eingeladen, die Gesangsparts zu übernehmen, und das hat schon alles ein bisschen was von Marke match made in heaven.

Eli Preiss feat. beslik meister - „Aba warum“

Irgendwas Großes braut sich da zusammen, rund um Eli Preiss, Bibiza und Konsorten: Da ist eine Gruppe junger Menschen und junger Freund*innen, die den Cloudrap überwunden oder sich zumindest nur seine besten, vielleicht sogar poppigsten Bestandteile herausgepflückt hat. Merkt euch den Namen, sofern er nicht ohnehin schon auf euren Playlists ganz oben steht: Eli Preiss hat schon wieder einen kleinen Nebenbei-Hit veröffentlicht, er heißt „Aba warum“.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • „Graz ist so DIE Radfahr-Metropole“, erzählt Thomas Petritsch von Granada im FM4-Interview. Da muss natürlich eine Huldigung her: „Mei Velo“ heißt das neue Lied.
  • Anderer Name, andere Sprache: Martin Rotheneder veröffentlicht jetzt statt als Soulitaire unter seinem bürgerlichen Namen Musik, und das in Mundart. Ruhiger ist es auch, „Hamgaung“ passt zum faulen, lauen Sommerabend.
  • Wenn ihr das vergangene Pride-Wochenende genauso genossen habt, lasst es uns weiterfeiern: Das geht am besten mit „Regenbogenlove“, dem neuesten Release der Wiener Rapperin Gazal.
  • Yvonne Moriel ist Saxophonistin und Komponistin und erzählt Geschichten ohne Worte: Rein instrumental ist ihr neuestes Stück „dubh.“, eine Aufforderung zum Seelebaumelnlassen, alles supersmooth.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • René Mühlberger reist als Pressyes nicht nur gern von Bühne zu Bühne sondern sowieso in seinem „alten Hippie-Bus“ durch die Weltgeschichte. So ist auch das neueste Lied „Atlantic Ocean“ entstanden, gemeinsam mit zwei französischen Trampern in Kroatien. Wer psychdedelischen Urlaubsflavour will und braucht, sollte sich das anhören.
  • "Hallo Österreich, wünsche euch happy Pridemonth!!! Anlässlich zu diesem wunderschönen Monat voller Farben und Stolz, habe ich einen Song produziert der „Around You" heißt. Ist auf Englisch/Deutsch/Albanisch und hat Potenzial, ein Sommerhit zu werden“ schreibt Dacid Go8lin und alles daran ist wahr.
  • Please Madame hatten eine sehr gute Idee: Im Video zu ihrem neuesten Song „Mary Ann“ sind nicht die vier Musiker selbst, sondern deren Schwestern beim Performen zu sehen. Mary Ann, das war nämlich eine starke, kluge, selbstbewusste Frau, die die Oma von Sänger und Gitarrist Dominik Wendl gekannt hat. Das ist vielleicht auch der liebste Moment im Video, als sie der Kamera erklärt, „dass man sich nicht verbiegen oder verstecken muss“.
  • SLADEK sind mit ihrer lockeren Soulinterpretation eine der vielleicht most underrated Bands des Landes. Neuer Beweis: die Single „Heaven“.
  • Ein Cover vom Cover, und ein sehr gutes: 1981 hat die österreichische Band Der Eiserne Vorhang den Song „Making Plans For Nigel“ der britischen New-Wave-Post-Punkband XTC ins Deutsche übersetzt. Und dieses Cover haben sich jetzt Euroteuro erneut vorgenommen: Nigel wird wie beim ersten Cover - bzw. bleibt - Franz(i), Inhalt ist noch immer die traurige Geschichte eines jungen Menschen. Was sich außerdem nicht geändert hat: es bleibt ein schön zurückhaltender Undercover-Hit.
  • OSKA ist spontan bei Sonnenuntergang auf ein Dach über Wien geklettert und hatte ihre Gitarre dabei. So mag man sich das vorstellen, wenn man sich die akustische Liveversion ihres Lieds „Crooked Teeth“ anschaut.
  • Postrock, dichte Atmosphäre und so viel Kraut, wie geht: Werckmeister aus Wien singen von Instant Karma und gerechtem Lohn. Guter Titel, auch: „Circus Maximus“ heißt die aktuelle Vorab-Single zum Debütalbum, das im Herbst erscheint.
  • Im Donnerstags-Soundpark mit Andreas Gstettner-Brugger haben wir ins neue Buntspecht-Album hineingehört, Florence Arman hat übers Making-Of ihrer sehr guten, ersten EP gesprochen - und außerdem gab’s brandneue Singles von Pressyes, Sladek oder Pale Male und Soia zu hören.
  • Im Sonntag-Nacht-Soundpark hat Christian Pausch einen super Pride-Mix präsentiert - genauso wie eine Session von Tony Renaissance, ein Konzert von Wandl und neue Lieder von unter anderem Ima Nuori, Sluff, Murena Murena, Laut Fragen u.v.m.

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