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Artwork aus dem Computerspiel "Street Fighter IV"

Capcom

Die Spielegattung der Fighting Games hat weiterhin treue Fans

30 Jahre nach „Street Fighter II“ ist das Fighting Game eine Computerspielgattung, die zwar nicht riesengroß, aber weiterhin sehr lebendig ist. Für viele ist sie eine komplette Black Box, doch es gibt darin einige spannende Aspekte zu entdecken.

Von Robert Glashüttner

Das legendäre Kampfcomputerspiel „Street Fighter II: The World Warrior“ feiert dieses Jahr 30-jähriges Jubiläum. Dieses Spiel ist für viele stellvertretend für Fighting Games per se, die sich seit 1991 stark weiterentwickelt haben. Aber auch die Klassiker sind immer noch gefragt.

Wenn man sich selbst nicht aktiv mit dieser Spielegattung befasst, ist es recht schwierig, hier einen Einblick zu gewinnen. Am besten also, man fragt einen Experten – jemanden aus der Szene. In unserem Fall ist das Markus Richter, Fighting-Games-Auskenner sowie Mitorganisator und Öffentlichkeitsarbeiter des Vereins „Virtual Dojo Vienna“.

Raus aus dem Dornröschenschlaf

Die 1990er Jahre waren die große Zeit der Fighting Games. In den 2000ern wurde es dann allerdings recht still – bis zum Jahr 2009, als „Street Fighter IV“ erschienen ist; ein Titel, auf den sich viele Spieler*innen einigen konnten und der auch die Qualität der Profiturniere auf ein neues Level gehoben hat, wie Markus Richter erzählt. Auch er hat zu dieser Zeit so richtig mit Kampfcomputerspielen begonnen. Etwas später haben sich immer mehr Enthusiasten aus seinem Freundeskreis getroffen und gemeinsam geübt. Man saß nebeneinander an der Konsole und lieferte sich schweißtreibende Duelle.

Zuerst wurde in unterschiedlichen Privatwohnungen gespielt, was schwierig für den jeweiligen Host war, der am nächsten Tag möglicherweise früh aufstehen oder sich vor Nachbar*innen verantworten musste, wenn es zwischendurch laut und leidenschaftlich herging. Bald wurde der Verein gegründet, und mittlerweile gibt es längst ein eigenes Vereinslokal.

Nebeneinander kämpfen

Die Fighting-Games-Community kämpft am liebsten offline, also nebeneinander sitzend. Zwar wird mittlerweile immer öfter auch online geprügelt, doch die Königsklasse ist weiterhin das Duell im selben physischen Raum. Seine Skills verbessern kann man freilich online als auch offline.

„Fighting Game“ vs. „Brawler“ bzw. „Beat ’em up“

Vorsicht! Jene Games, wo man sich von links nach rechts durch verschiedene Levels prügelt und computergesteuerte Gegner besiegt, sind keine Fighting Games, sondern sogenannte Brawler. Beim Kampfcomputerspiel wird immer im Duell gekämpft.

Die wichtigsten Fighting Games, erzählt Markus Richter, sind - damals wie heute - die „Street Fighter“-Serie sowie auch die „Guilty Gear“-Reihe (seit 1998), bei der erst vor zwei Wochen ein neuer Teil namens „Strive“ erschienen ist. Aber auch die 3D-Kampfserie „Tekken“ wird weiterhin gespielt, ebenso weitere Franchises wie „King of Fighters“, „BlazBlue“ oder „Marvel vs. Capcom“. Es gibt dabei verschiedene Unterarten. „Guilty Gear“-Spiele etwa fallen in die Kategorie der sogenannten Airdasher-Titel. Dies deshalb, weil dabei viel in der Luft gesprungen, gewirbelt und gekämpft wird. Außerdem haben diese Games meist einen markanten Anime-Look.

Ein bisschen eigensinnig

Nur mit der (großen) Community der bunten Nintendo-Serie „Super Smash Brothers“ liefert sich die alteingesessene und etwas eigensinnige Fighting-Games-Community manchmal noch das eine oder andere Scharmützel. Doch auch hier werden die Vorurteile nach und nach abgebaut, so Markus Richter. Hauptsache, Fighting Game, und Hauptsache, Spaß.

Markus’ persönlicher Genre-Tipp und sein schönster Turniermoment? Eindeutig der unterschätzte Klassiker „Street Fighter III: Third Strike“ mit seinem ausgeklügelten Parry-System. Dieses Game hat bei Turnieren bereits für einige tolle Momente gesorgt. Sogar viele nicht eingeweihte Spielkultur-Menschen kennen etwa die legendäre Partie aus dem EVO-Turnier des Jahres 2004, wo der unterlegende Spieler mit einer ein Pixel breiten Energieleiste dank einiger genialer Moves den Kampf noch für sich rumgerissen hat.

FM4 Spielekammerl-Show: Fighting Game Spezial

In der heutigen FM4 Spielekammerl-Show werden die beiden FM4-Kampf-Rookies Paul Pant und Robert Glashüttner von Gast Markus Richter gecoacht werden. Gespielt wird in „Guilty Gear Strive“. Los geht es um 17 Uhr, und gestreamt wird live und durchgehend bis 21 Uhr. Unseren Kanal findet ihr unter twitch.tv/radio_fm4 und unter fm4.orf.at/spielekammerl.

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