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Aktueller Musiktitel:

Dacid Go8lin

Duffy Sylejmani

fm4 soundpark weekly

Neues von Dacid Go8lin, EsRAP, Interstellar Bungalow u.v.m.

Die österreichische Musikwoche zwischen Ottakring und den Streets Of Philadelphia. Außerdem: endlich wieder Popfest.

Von Lisa Schneider

„Uns interessiert die gleiche Radikalität“, sagen Esra Özmen und Herwig Zamernik, die heuer erneut das Wiener Popfest kuratieren. So darf man auch den roten Faden dieses großartigen Line-Ups verstehen, wo neben Mavi Phoenix, Pauls Jets oder Culk auch gute Geheimtipps wie Bosna, Gebenedeit oder Christl zu sehen sein werden. Stattfinden wird das Popfest heuer von 22. bis 25. Juli, von Donnerstag bis Samstag in der Wiener Arena, am Sonntag dann im Karlsgarten und der Karlskirche. Auch das wird noch ein besonderes Highlight: Unter anderem lädt Monsterheart zur späten, guten Musikmesse.

Alle Infos zum Popfest Line-Up, Timetable und Eintritt gibt’s hier.

Das Popfest ist die große sommerliche Pop-Schau in Österreich. Und jemand, der es gerade sehr gut drauf hat mit Sommerhits der anderen, aber natürlich der Spitzenklasse, ist Dacid Go8lin. „Around You“ war schon so ein stark aufgeladenes, flirrendes Lied, jetzt hat Dacid Go8lin mit „Leiter hoch“ nachgelegt. „I don’t wanna waste my time / I just wanna free my mind“: noch so ein inoffizielles Popfest-Motto.

Mehr Musikvideos der Woche:

EsRAP - „OTK feat. Gasmac Gilmore“

Mit „Und ich träume vom Meer“ hat Herwig Zamernik aka Fuzzman vor zwei Wochen seine schwelgerische-trompetenverliebte neue Single veröffentlicht, aber auch die andere Hälfte des Popfest-Kutator*innen-Duos war im Studio: „OTK“ heißt die brandneue Single von EsRAP feat. Gasmac Gilmore.

"Viele wissen nicht, dass „OTK" für Ottakring steht“, lacht Esra im Interview, „der Song erzählt von Ottakring, von unserem Leben, über den Vibe dort. Eigentlich ist es ein Sommersong, wo wir einfach in unserem Ottakring abhängen und es feiern.“

Der Star im Video ist übrigens ein Roller. Also: einfach mal feiern.

BIBIZA - „So Bei Mir“

Auch er hat einen guten Lauf, Dunstkreis Eli Preiss & Co: Der Wiener Rapper BIBIZA ist lang knapp unter der Aufmerksamkeits-Oberfläche dahingeglitten, damit ist es jetzt vorbei. Die Crowds werden größer, die Instagram-Follower*innezahl auch, alles logische Schritte, gemessen an den technischen Skills und des schwerelosen Zeitgeistes dieser Songs. „So Bei Mir“ ist das Auftauchen nach dem Abtauchen, ein Statement fürs Jetzt und das ganz ohne die dem Genre nicht fremde Selbstbeweihräucherung. Da hat jemand seinen Vibe, seinen Stil, seine Freund*innen und sein Leben gefunden. Es soll so weitergehen.

Am 15.7. tritt BIBIZA samt Entourage in der Grellen Forelle in Wien auf.

Yukno - „Synthadella“

„Wir machen Popmusik, zu der man tanzen kann, aber auch ein bissi nachdenken“ haben Yukno vor ein paar Jahren schon in die FM4-Mikros geflüstert, da waren sie frisch am Parkett und da darf man Bands noch fragen, wie sie ihren eigenen Sound beschreiben würden. Gilt halt immer noch: Yukno, das sind die mit den klugen Texten und dem dröhnenden Bass, die mal mehr, mal weniger analog klingen - aber die, egal wie, nie auf die smoothen Körperbewegungen vergessen.

„Synthadella“ ist ein Fantasiewort und war mal einfach der Name eines Demos, frei nach Springsteens „Streets Of Philadelphia“. Allein deshalb schon hörenswert, ja unbedingt, auch, wenn das Lied von Yukno sich dann schon in synthielastigere Richtungen bewegt. Man mag etwa an M83s traurig-schönen Indiehit „Midnight City“ denken. Auch das Video ist sehr schön: Yukno haben ihre Fans gebeten, ihnen visuelle Snippets davon zu schicken, was sie in den letzten Monaten am meisten vermisst haben. Tränen, Lachen, Sonne, Meer, Umarmungen. Da ist alles drin.

Interstellar Bungalow - „You“

Bisschen spät dran, aber Schatzsuche dauert manchmal! Schon im Mai haben Interstellar Bungalow ihre Videosingle „You“ veröffentlicht. Und der Anlass, diese sehr gute Band hier zu erwähnen, ist auch nicht irgendeiner: Die erste EP ist letzten Freitag erschienen, sie heißt „Primer“.

Matteo Sattler und Thomas Hammer, die irgendwann früher mal die Band Robotra gegründet haben, machen aus Interstellar Bungalow ein Projekt der guten Nostalgie. Da wird endlich wieder in herzzerreißendem DIY-Spirit geschrammelt, mit schönen Melodien so lang gespielt, bis sie in dezenten Noise-Gipfeln ausbrechen dürfen. Das ist die Band, die euch durch den Sommer bringt. Versprochen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Anfang des Monats, Soundpark-Act-Zeit! R’n’B-Pop-Musikerin Adaolisa holt sich den Titel im Juli, das hat sich angebahnt, sie ist wunderbar.
  • „Das Ziel von Oehl ist definitiv, inhaltlich relevante Musik zu machen - neben schöner Musik“, erzählt Ari von Oehl im FM4-Interview. Ersteres haben Oehl im Lauf der letzten Jahre perfektioniert, zweiteres hat eh schon immer geklappt. Wobei - Hjörtur ist zwar Multiinstrumentalist, Ari würde aber schon noch gern besser Saxophon spielen können. Jetzt ist ja Zeit dafür, die neue Oehl-EP ist fertig und sie ist raus, sie heißt „100 Prozent Hoffnung“.
  • Wer kann noch nicht schlafen? Hier ist der lässige Soundtrack dazu: Nosi mit „4 Uhr“.
  • Nochmal Springsteen in dieser Kolumne, ich bin glücklich. Gemeinsam mit Wolfang Möstl (aka Wolf Lehmann) hat Mira Mann ihre Version von „Atlantic City“ aufgenommen, die zeigt, was Coverversionen sein können, aber nicht sein müssen. Das Video wurde im Rahmen des Poesiefestivals Berlin gedreht.
  • Leyya haben in einem Statement bekanntgegeben, dass sie Schluss machen mit dem live Spielen. Die Liebe liegt im Studio, und mit allen anderen Bandprojekten, die Sophie Lindinger (My Ugly Clementine, aber auch solo und als Produzentin und Feature-Gast gefragt) und Marco Kleebauer (Sharktank, solo und auch als Produzent tätig) ebenfalls erfolgreich betreiben, ist das sehr nachvollziehbar. Zweimal geht’s aber noch: Leyya spielen am 27. August in Linz im Posthof und am 28. August im FM4 Urban Jungle @ Globe Wien Open Air. „Lately“ heißt außerdem die neue Single, sie ist unser aktueller „Song zum Sonntag“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Der Wiener Rapper Philiam Shakesbeat hat nicht nur einen guten Namen, sondern auch große Ambitionen: Immer sonntags, ab jetzt alle zwei Wochen, veröffentlicht er unter dem Hashtag #shakesbeatsundays einen neuen Song. Der erste ist ein - haha! - Sommernachtstraum. Er heißt aber schlicht „Sommernacht“.
  • Guter Gitarrenflüsterstreifzug: Holm und ihre Single „The Road“.
  • Ich komme aus der elektronischen Musik, bin dann bisschen in den Jazzbereich reingedriftet und habe mit dem Album versucht, die beiden Welten zu verknüpfen", hat Produzent und Musiker Tomá kürzlich Stefan Trischler im FM4-Interview erzählt. Sein erstes Album „Atom“ ist am 30. Juni erschienen, ein Gast ist Lou Asril.
  • „With our new single ‚Sick Of You‘ we want to adress the problem with femicide we have in Austria“, so die Wiener Grungepop-Band BAITS auf Instagram. Alle Einnahmen, die durch den Song generiert werden, gehen direkt an die Frauenhäuser Wien.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag waren Oehl mit ihrer neuen EP „100 Prozent Hoffnung“ zu Gast, wir haben unseren brandneuen FM4 Soundpark Act im Juli - Adaolisa! - besser kennengelernt und Weltpremiere ihrer neuen Single „Could Be Sweet“ gefeiert. Ich habe mich mit Marco Wanda über gute Reime und Fan-Erwartungshaltungen unterhalten. Außerdem: frische Musik von unter anderem Leyya, Yukno, Wolf Lehmann feat. DIVES und Bibiza::
  • Im FM4 Soundpark Sonntagnacht mit Christian Pausch gab es ein ausführliches Interview mit Adaolisa ebenso wie mit Oehl zu hören und noch mehr neue Musik von Tents, Wandl, Spitzwegerich oder Titus Probst.

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