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Fear Street

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„Shit is doomed“ in Shadyside

Eine Kleinstadt gilt als die Killer Capital der Vereinigten Staaten. Doch vier Jugendliche wollen das so nicht stehen lassen und versuchen kurzerhand selbst die Mordserien in Shadyside aufzuklären. „Fear Street: 1994“ ist der erste Teil einer neuen Horror-Trilogie.

Von Christian Pausch

Ein jeder guter Horrorfilm beginnt mit einem Telefonanruf. Das ist nicht nur uns, sondern auch den Macher*innen von „Fear Street: 1994“ spätestens seit „Scream“ klar. Überhaupt hat hier jemand das Horror-101 ganz genau studiert, denn fast in jeder Szene dieses ersten Teils einer in den nächsten Wochen vollständig erscheinenden Trilogie, gibt es Anleihen an und Verweise auf andere Filme und Serien des Genres.

„What did they do in ‚Jaws‘?“

Diese Frage stellt die Hauptfigur Deena einmal panisch mitten im Film, als sie und ihre Freund*innen checken, dass die Zombie-artigen Mörderwesen, die sie verfolgen, von Blut angelockt werden, wie der Weiße Hai in „Jaws“ eben. Und das ist nur ein Beispiel für einen sehr auffallenden Verweis. Der Soundtrack und auch die Ästhetik der Bilder ist wohl als (subtiler) Hint auf „Stranger Things“ gemeint. Und dass Sunnyvale, der Nachbarort von Shadyside, so ähnlich heißt, wie der Ort in dem einst Buffy The Vampire Slayer die Welt gerettet hat (Sunnydale, nämlich), ist wohl auch kein Zufall.

Fear Street

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Auch der Mörder hat offensichtlich „Scream“ geschaut.

Shadyside vs. Sunnyvale

Als sich in der amerikanischen Hauptstadt des Verbrechens Shadyside mal wieder die Morde häufen und plötzlich auch die fünf Freund*innen Deena, Sam, Josh, Kate und Simon zum Ziel der mysteriösen Täter werden, bilden sie eine Art Antiheld*innen-Team: Deena hört die Melvins und Garbage, ist lesbisch und ziemlich heartbroken wegen Sam, die ist nämlich ins verhasste und perfekte (weil keine Morde) Sunnyvale gezogen und ist dort jetzt neuerdings hetero.

Simon, fantastisch quirky gespielt von Fred Hechinger, den man spätestens aus „The Woman In The Window“ kennt und Kate sind eigentlich typische Highschoolers, wenn sie nicht auch noch ein Drogen-Business betreiben würden und Deenas kleiner Bruder Josh ist der Computer-Nerd der Truppe und außerdem ein lebendes Lexikon aller Mordfälle, die je in Shadyside geschehen sind. Praktisch, weil er weiß, dass alles im Jahr 1666 mit einer Hexenverbrennung begonnen hat.

Fear Street

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Kate, Sam und Deena lesen Zeitung, es ist immerhin 1994.

„Fear Street: 1978 (Teil 2)“ erscheint am 9. Juli und „Fear Street: 1666 (Teil 3)“ am 16. Juli auf Netflix

Ding dong the witch is dead... oder?

Kurz vor ihrer Exekution soll die als Hexe verurteilte Sarah Fier die ganze Stadt Shadyside verflucht haben. Blöd, dass Sam, die bei einem Unfall aus dem Auto geschleudert wird, genau am Grab der Hexe landet und von diesem Moment an eine Horde Untoter am Hals hat. Der einzige Weg sie zu retten, ist offenbar Sam selbst zu töten, doch das wollen ihre vier Freund*innen verständlicherweise um jeden Preis vermeiden.

Deenas Lieblingsspruch „Shit is doomed“ könnte auch der Titel des ersten Teils von „Fear Street“ sein, denn viel Zeit durchzuatmen gibt es nicht in diesem Coming Of Age-Horror-Schocker. Ein gelungener Auftakt, der auf zwei genauso gute weitere Teile hoffen lässt. Und wir reisen dann noch weiter in der Zeit zurück, denn nach 1994 spielt Teil 2 im Jahr 1978 und Teil 3 gar in 1666.

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