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Diametrale

Aino Laberenz

Experimentelle und komische Filme bei der Diametrale 2021

Ein ganz besonderes Filmfestival findet von 14. bis 18. Juli online und im Leokino in Innsbruck, statt. Wir haben Programm-Tipps für euch, inklusive einer kleinen Sensation aus Finnland.

Von Christian Pausch

Drei Tipps für die diesjährige Diametrale:

Sensation aus Finnland

Der finnische Regisseur Visa Mäkinen gilt als desillusioniert. Seit Jahren hat er niemandem erlaubt, seine Filme öffentlich zu zeigen, da er Angst hat für irre gehalten zu werden.

Doch nun ist das bisher Undenkbare geschehen: Mäkinen hat das Innsbrucker Filmfestival Diametrale 2021 berechtigt, seinen Film „Vapaa Duunari Ville-Kalle“ aus dem Jahr 1984 zu zeigen, der bislang nur drei Mal öffentlich vorgeführt wurde. Diese Vorführung wird die allererste außerhalb Finnlands sein, deshalb gibt es auch extra angefertigte englische Untertitel. Eine kleine große Sensation!

Diametrale

Visa Mäkinen

Eine riesige Fliege auf Roadtrip

Überhaupt wartet die Diametrale mit jeder Menge selten gezeigter Film-Schmankerl auf. Zum Beispiel gibt es „Mandibules“ zu sehen, ein Film über zwei Freunde, die auf ihrem Roadtrip in einem geklauten Auto eine Fliege finden, die so groß ist wie ein kleines Pony. Kurzerhand beschließen sie, die Fliege zu trainieren und mit ihr das große Geld zu machen.

Regisseur dieses absurd-komischen Filmes ist Quentin Dupieux aka Mr. Oizo. Wer sich noch an den guten alten 90ies Elektro-Sound erinnern kann, weiß Bescheid. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir Dupieux’s nicht minder irrwitzigen Film „Monsieur Killerstyle“ bei einer FM4 Kinopremiere gezeigt.

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Quentin Dupieux

Die Diametrale in Innsbruck findet von 14. bis 18. Juli im Leokino statt. Erstmals können die Filme auch online gestreamt werden und zwar auf einer Streamingplattform bis 25. Juli.

Hier geht’s zum vollständigen Programm.

Call Girls im 70er Jahre L.A.

Die Sexual Revolution der Seventies wurde hier in einen bunten und schillernden kleinen Film namens „Viva“ (2007) gepackt. Barbi ist eine gelangweilte Hausfrau, die irgendwo zwischen Fingerfood und Swimmingpool plötzlich den Drang verspürt, sich sexuell zu finden, bzw. neu zu erfinden. Ihrem Ehemann ist dabei nur wichtig, dass sie rechtzeitig zurück ist, um Abendessen zu kochen.

Mit Szenen wie aus einem fantasievolleren Playboy-Magazin, lesbisch-queerem Sex und ja, sogar Musical-Einlagen, spannt dieser Film einen Bogen von „Die Bezaubernde Jeannie“ bis zu „Hairspray“. Apropos Haare: Die Frisuren aller Beteiligten sind ein weiteres Highlight des Films und vermutlich mitschuldig am Ozon-Loch. Die Regisseurin Anna Biller ist bei „Viva“ für fast alles verantwortlich gewesen: Schnitt, Regie, Hauptrolle, Drehbuch. Ein feministischer Film, der Sex feiert, ohne dabei exploiting zu sein.

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Anna Biller

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