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Pia Reiser, Stefan Ruzowitzky und Christian Fuchs

Lisa Trappl, FM4

Angst vor dem Killerroboter

Vom ersten Kinobesuch über die Liebe zum Genrekino bis zu einem Takedown von Jean-Luc Godard: Regisseur Stefan Ruzowitzky zu Gast im FM4 Filmpodcast.

Von Pia Reiser

Beim Filmfestival Locarno wird „Hinterland“, der neue Film von Stefan Ruzowitzky Premiere feiern. Ein Film über einen Kriminalbeamten, der im Jahr 1920 nach Jahren in Kriegsgefangenschaft nach Wien zurückkehrt. Murathan Muslu spielt diesen Peter Perg, als visuelle Inspirationen für den Film fallen Filme, die zunächst ganz wenig miteinander zu tun haben: „Das Kabinett des Dr. Caligari“ und „Sin City“. Ein Stummfilmklassiker, schwer beeinflusst von der Ästhetik des Expressionismus und eine Film Noir Comic-Adaption, die fast ausschließlich vor Blue Screens gedreht worden ist. Ruzowitzky bringt das Alte und das Neue zusammen, erste Stills aus „Hinterland“ schauen großartig aus.

Szenenbild "Hinterland"

Constantin

„Hinterland“ startet im Herbst 2021 in den österreichischen Kinos

Bevor Ruzowitzky im Festivaltrubel von Locarno verschwindet, hat er noch bei uns im FM4 Filmpodcast vorbeigeschaut. Um über die Liebe zum Genrekino, Filme, die ihn geprägt haben, Filme, die er abgebrochen hat - und natürlich seine Filme - zu sprechen. Sein Debütfilm „Tempo“ feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum - und wird am 23. Juli beim Kino wie noch nie gezeigt. Über die Gasometerraves, die in „Tempo“ eine Rolle spielen, das Wien der späten 90er Jahre, Nicolette Krebitz - und das spezielle Wienerisch von Xaver Hutter haben wir auch gesprochen. Zu hören gibt es das alles am 12.7.2021 um Mitternacht auf FM4. Und überall, wo es Podcasts gibt. Zur Einstimmung hier ein kleiner Teil des Fragebogens, den wir Stefan Ruzowitzky vor Aufzeichnung der Sendung zukommen haben lassen.

Der FM4 Filmpodcast Fragebogen

Der FM4 Film Podcast läuft am Montag um Mitternacht auf Radio FM4 und ist auch in der Radiothek verfügbar.

Der erste Film und oder Kinobesuch, an den du dich erinnern kannst:
Meine übervorsichtige Großmutter musste babysitten, woraufhin mein älterer Bruder beschloss, ins Kino zu gehen, ohne es ihr zu sagen. Es war „Hänsel und Gretel“ und wir mussten am Boden sitzen, weil alle Sitzplätze belegt waren. Es war verboten, löste einen Familien-Skandal aus, der Boden war dreckig, der Saal voll und ich kann mich offensichtlich bis heute an alle Einzelheiten erinnern.

Ein Film, der ein Genreliebe ausgelöst hat:
„Assault on precinct 13“ von John Carpenter

Ein Film, den du mitsprechen kannst:
Puh… viele. Ich nerve meine Frau immer mit meinem dahingehenden Angebereien beim Fernsehen. Womit ich auch angebe: beim Zappen nach 3 Sekunden zu wissen, welcher Film da gerade läuft.

Ein Film, der dir Angst eingejagt hat:
Eine Episode von „Mit Schirm, Charme und Melone“: Der Schurke hat einen Killerroboter gebaut, der auf einen Sender reagiert, der in einem Kugelschreiber versteckt ist. Wenn der Schurke seinem Feind (z.B. Emma Peel!) einen solchen Kugelschreiber schenkt, schlägt sich der Killerroboter (in Menschengestalt) buchstäblich durch Wände, bis er seines Opfers habhaft wird und es ermordet. Die Erkenntnis, dass auch mein Kinderzimmer kein ultimativ sicherer Ort wäre, hat mich nachhaltig verstört.

Ein Film, den du abgebrochen hast:
„Antigone“ von Jean Marie Straub und Danielle Huillet

Ein Film, den viel mehr Leute kennen sollen:
„Days of Heaven“

Szenenbild "Days of Heaven"

20th century fox

„Days of Heaven“

Ein Film, der deinen Humor beeinflusst hat:
„Some Like It Hot“

Die erste Serie, die dich verschluckt hat:
Ach, Kinder, seinerzeit, vor hundert Jahren, das könnt Ihr Euch ja gar nicht mehr vorstellen! Da gab es immer im Advent aufwändig produzierte historische Abenteuer-Vierteiler im ZDF (die liefen jeweils sonntags 20.15, ganz Deutschland and I mean GANZ Deutschland hat geschaut). In „Der Seewolf“ hat Raimund Harmstorf eine rohe Kartoffel mit einer Hand zerquetscht. Prägende Szene für eine ganze Generation!

Welche 3 Filme machen dich glücklich – auch beim x-ten Mal anschauen:
„Spiel mir das Lied vom Tod“,
„Vertigo“, „Au revoir les enfants“

Ein Film, den man getrost aus dem allgemeinen „Kanon“ kicken könnte:
„Le Mepris“

Ein Remake, das du lieber magst als das Original:
„Das Schloss im Spinnwebwald“

Was ist der beste Film über Wien?
„Tempo“ (warum aus Bescheidenheit lügen)

Szenenbild "Tempo"

Filmarchiv

Xaver Hutter in „Tempo“

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