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Viki Wolffhardt im Kajak

Philipp Carl Riedl /Red Bull Content Pool

Road to Tokyo

Viki Wolffhardt will bei Olympia im Wildwasser auf Angriff fahren

Viktoria Wolffhardt startet bei den Olympischen Spielen im Wildwasser Kanuslalom. Nach einer eigentlich erfolgreichen Qualifikation war aber lange nicht klar, ob sie auch wirklich in Tokio antreten darf.

Von Diana Köhler

Wie sich Athletinnen und Athleten für die Olympischen Spiele qualifizieren, unterscheidet sich nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Sportart zu Sportart. Manchmal passiert das über Weltranglisten, beim Wildwasserkajak zum Beispiel über eigene Qualifikationsrennen.

A rather bumpy road to Tokyo

Viki Wolffhardt hatte die Qualifikation für Tokio 2020 eigentlich schon in der Tasche. Aber dann kam die Pandemie und die olympischen Spiele wurden um ein Jahr verschoben. Dem ÖOC war die Zeitspanne zwischen Qualifikationsrennen und Olympia bei einigen Sportarten aber zu lang und es wurde eine sogenannte Leistungsbestätigung gefordert. Außerdem sollten die Verbände ihre internen Selektionssysteme wegen der Verschiebungen der Spiele anpassen.

Beim Reiten, Triathlon oder Segeln passierte das recht schnell. Nur im Kanuverband gab es mehrere Monate lang Diskussionen darüber, wie denn jetzt die Sportler*innen für Tokio ausgewählt werden sollen. Am Ende stand dann aber fest, dass sich Viki im Frühling 2021 nochmal beweisen und bei zwei Wettkämpfen zumindest ins Semifinale kommen musste. Dann würde sie bei der Reihung für die Olympia-Teilnahme noch vor die aktuell erstgereihte Corinna Kuhnle gesetzt werden.

Für Viki war das ein großer Schock, hatte sie doch davor fix mit ihrer Teilnahme gerechnet und sich nur mehr auf die Wettkämpfe in Tokio vorbereiten wollen. Aber sie hat alle Hürden gemeistert und es geschafft: Viki Wolffhardt ist in Tokio.

Von Party und Austausch mit anderen Sportler*innen aus der ganzen Welt hat sie bis jetzt aber klarerweise noch nichts mitbekommen. Vor dem Einzug ins Olympische Dorf müssen alle zunächst in Quarantäne. Das heißt: Im Hotel abhängen, ein bisschen Physiotherapie machen, fernsehen, lesen. Und natürlich trainieren, auf einem künstlich angelegten Fluss.

Training am Fake-Fluss

Um den künstlichen Wildwasserfluss zum Laufen zu bringen, wird Wasser vom naheliegenden Meer heraufgepumpt und durch die leicht abschüssige Betonrinne gelassen. Mit Plastikhindernissen wird der Fluss „wild“, es werden also Wellen, Strömungen und Walzen erzeugt, ein Wildwasserfluss aus der Natur imitiert. Die Hindernisse können auch jederzeit wieder verändert und so immer neue Schwierigkeiten und Übungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Über dem Wasser hängen rote und grüne Tore, durch die die Kanut*innen der Zahlenfolge nach hindurchfahren müssen. Grün bedeutet Flussabwärts, rot Flussaufwärts. Klintg easy, ist es aber bei weitem nicht. Denn dabei müssen Strömungen und Wasserverhältnisse optimal genutzt werden. Am Ende gewinnt die oder der Schnellste, für ein Anstoßen an oder Auslassen von den Toren gibt’s allerdings Strafsekunden.

Diesen künstlichen Wildwasserkanal wird Viki Wolffhardt jetzt noch einige Male runterfahren bis dann der noch streng geheime olympische Kurs mit den Toren „gehängt“ wird. Bis zum ersten Rennen am 25. Juli hat sich Viki klare Ziele gesetzt: Nach den Turbulenzen der letzten Monate zurück zum eigenen Paddelstil finden und voll auf Angriff fahren!

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