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Aktueller Musiktitel:

Mavi Phoenix

Tereza Mundilova

fm4 soundpark weekly

Neues von Mavi Phoenix, YUGO, Gran Bankrott u.v.m.

Zittern vor Liebe, sich mit Butter beschmieren. Und Mavi Phoenix hat das Rappen natürlich nicht verlernt. Die österreichische Musikwoche im Überblick.

Von Lisa Schneider

AVEC, Cari Cari, Camo & Krooked & Mefjus und Elektro Guzzi bei den FM4 Summer Sessions

Radio FM4

Sommerzeit, Livemusikzeit: FM4 Summer Sessions! Die zweite Ausgabe unserer exklusiv in höchsten Höhenmetern des Salzburger Landes aufgezeichneten Livesets haben Camo & Krooked & Mefjus übernommen, es war nichts weniger als spektakulär. Beim Video-Schauen ist beides möglich: laut aufdrehen und die Homeparty starten oder, auch sehr schön, die Nebelschwaden rund ums Kitzsteinhorn beobachten. Zu hören gibt’s da ein feinstes Drum’n’Bass-Set in bester schnell-langsam-Mischung, inklusive einiger bisher unreleased Tracks.

Vom Berg in alle möglichen umliegenden, idyllischen Orte: Sharktank haben dieses Wochenende ihre FM4 Private Sessions gespielt. Da dienen dann eben Apfelbaumäste als Mikroständer und die Geburtstagsparty als Anlass.

Sharktank Private Sessions Rückschau

Nils Kozeluha

Sharktank auf Reisen: Vergangenes Wochenende haben sie drei FM4 Private Sessions bei euch zuhause gespielt.

Und von den Blumenwiesen zurück in die Stadt, es geht los: Am kommenden Donnerstag, den 22. Juli, beginnt endlich wieder das Popfest Wien. Es findet heuer von Donnerstag bis Samstag in der Arena Wien statt und danach, sonntags, im Karlsgarten und in der Karlskirche. Alle Infos zu Eintritt, Line-up und so weiter findet ihr hier.

Ein Headliner am Samstagabend ist Mavi Phoenix, und vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt - nach dem Release von „Nothing Good“ -, wie das in Zukunft auf der Bühne aussehen wird. Weniger Rap-Parts und mehr Lederjackenschwitzen, Saitenschrammeln? Bisschen, aber nicht ganz. Der neueste Song „Tokyo Drift“ ist Beweis, dass Mavi Phoenix das Rappen natürlich nicht verlernt hat, dass BFF und Produzent Alex The Flipper Mavi die Beats immer noch perfekt auf den Leib bzw. die Zunge schneidert. Und dass das einfach ein Riesenfest wird am Samstagabend in der Arena Wien.

YUGO - „Schweben“

Mit Auftritten von unter anderem Slav oder Eli Preiss ist der Donnerstag am kommenden Popfest so ein bisschen der Hip-Hop-Abend, aber natürlich lässt sich das nicht ganz so eingrenzen, weil YUGO zum Beispiel am Samstag auftreten wird. „Will kein 9 to 5 / will nicht joggen geh’n / kein geplantes Leben / will nur die perfekte Line“, singrappt YUGO und erfüllt sich die Träume. „Schweben“ heißt die neue Single, die das gute, nonkonforme Leben in die Mitte rückt. Als Videountermalung geht’s rauf aufs Board und durch die Heimatstadt Wien. Das Minus am Konto tut mit diesem Lied weniger weh, und „Schweben“ geht ganz offenbar gut am Skateboard (auch auf einer Gitarre, wie wir aus dem neuen, obig erwähnten Mavi-Phoenix-Video wissen).

Cari Cari - „JELLY JELLY“

„Wir nehmen euch da mit auf ein Unterwasserabenteuer, was ein bisschen zu verstehen ist als Analogie aufs Musikbusiness. Wir haben uns im letzten Jahr oft so gefühlt, als müssten wir unser kleines Cari-Cari-U-Boot durch ein Feld von Feuerquallen navigieren, und das spiegelt sich auch im Song wieder“, erzählen Cari Cari über ihr neues Lied „JELLY JELLY“. Always look on the bright side of life, oder: Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach ein Zitronenlied draus. Wir poltern gemächlich durch die Unterwasserzonen, das ist ganz gut wieder in der Rock’n’Roll-Ecke angesiedelt, die Cari Cari wie keine andere Band des Landes beherrscht. Wenn es so klingt wie das hier, dann ist das böse Business immerhin guter Ideengeber.

Gran Bankrott - „Butter“

Mit einer übergroßen Dose Gulasch steht er da, im Feld, und die Musik beginnt zu tönen, fast mehr zu säbeln. Gran Bankrott baut seine Lieder und Videos nicht selten gern sphärisch auf, so auch zum neuesten Release „Butter“. „Alles ist aus Butter“, singt er, und schmiert sich genüsslich das Gesicht mit dem besten aller Brotaufstriche ein. Das ist ein Abgesang auf die Hitze der Stadt, aber zwischen den Zeilen natürlich noch viel mehr als das. „Arbeiten gehen dürfen die anderen“, steht süffisant im Pressetext zum Song: New Wave im utopischen Gedankenschlafrock, man wird ja noch träumen dürfen.

ANGER - „Elba“

Jetzt hat Italien den Schas gewonnen, aber das konnten ANGER natürlich noch nicht wissen, als sie ihr Lied „Elba“ aufgenommen haben. Dabei tragen sie im Video zum Song sogar italienische Dressen und auch der Fußballplatz wird unsicher gemacht. „Elba“ ist die erste italienische Single von Nora Pider und Julian Angerer, die als Südtiroler*innen beide einen italienischen Pass besitzen. La Dolce Vita und die napoleonische Fluchtidee, mal ganz allein auf einer einsamen Insel zu leben. Ewiger Sommer, das wär was, seufzen die beiden ins Mikro. Für drei Minuten jedenfalls geht das so:

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Was ist ein Sommer ohne ein Album von Wolfgang Möstl? Wir müssen es nicht erfahren: Unter seinem aktuellen Alter Ego Wolf Lehmann war Wolfgang im Studio. „Lucid Living“ ist ein atmosphärisch-funky und vor allem großteils instrumentales Album geworden, auf drei Tracks aber liefern DIVES die Vocals. Der gute Möstl-Sommer, der klingt heuer nostalgisch angezuckert so.
  • Während er sich gerade in Leipzig und Berlin bei diversen Recording Sessions und kleinen Livegigs herumtreibt, kann man sich gemütlich daheim die neueste Single von Bernhard Eder samt Video anhören/-schauen. Sie heißt „Distant Times“.
  • Schattenmusik“, das klingt nach gutem Geheimnis, und wenn man seine Band so nennt, muss man halbmystische Songtitel wie „Auf der Seidenstraße“ aussuchen. Sie selbst nennen es „psychedelische Schlager“. Auch gut.
  • CHRISTL ist auch so ein neu zu entdeckender Musikmensch (Marke Soulpop) am kommenden Popfest-Wochenende (Freitag!). Sie ist im Hause Ink Music untergekommen und hat sich da labelintern Unterstützung für ihren neuen Song geholt: Mile, der normalerweise für Sharktank schreibt und rappt, macht mit am neuen, gemeinsamen Release „Purple“.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Einmal noch Popfest: Wer gern geistig in die guten Indierock-90er zurückreist, mag vielleicht den Gig von Manic Youth nicht verpassen. Am Freitag gibt es ziemlich sicher auch das in Richtung der weicheren Blink-182-Phase Zwinkern namens „Queengirl“ zu hören.
  • Slacker-Psychedelic-Rock, bisschen guter Schmäh drübergebröselt: KINGSIZED ’BASTARDS aus Graz (auch der großartige Johnny Batard ist Mitglied!) haben ihr Album „Tropical Thunder“ veröffentlicht.
  • Es gibt ein sehr gutes Lied der australischen Weirdo-Gitarrengötter King Gizzard & the Lizard Wizard namens „Black Tooth“. Black Tooth heißt fortan aber auch ein Wiener/britisches Duo, und die pflegen auch die Gitarren, aber auf sanftere Weise. Dezent-schöner Alt-Folk gleich mit der ersten Single, sie heißt „Prescribed Vibe“.
  • Die Hamburger-Schule-Jünger Dreimalumalpha haben aus Vorfreude auf die kommenden Livegigs ein Video zur Single „Fagott“ veröffentlicht.
  • Mit „Feel Good“ hat Folkpop-Spürnase AVEC schon vor einigen Wochen ihren eigenen kleinen Sommerhit veröffentlicht, jetzt gibt es das dazugehörige Video inklusive Dancemove-Anleitung, die echt gar nicht so schwer ist. Auch deshalb sehr sympathisch.
  • Im FM4 Soundpark am Donnerstag haben wir die zweite von vier exklusiven FM4 Summer Sessions gehört: Camo & Krooked & Mefjus haben ihre Decks am Gletscher des Kitzsteinhorns im Salzburger Land aufgebaut und uns 40 Minuten lang vor zu viel Drum’n’Bass-Entzug bewahrt. Außerdem gab’s brandneue Lieder von Kerosin95 und Mira Lu Kovacs, Anger, Cari oder Mavi Phoenix zu hören.
  • Und auch im FM4 Soundpark in der Sonntagnacht gab es nochmal Livemusik-Action mit unseren bisherigen FM4 Summer Sessions (AVEC, Camo & Krooked & Mefjus) zu hören, ebenso wie ein Interview mit rossvanboss zu seiner Debüt-EP „espresso“, ein Gespräch mit den Popfest-Kurator*innen Esra Özmen und Herwig Zamernik und obendrauf jede Menge neue Musik von Wolf Lehmann, Kingsized Bastards, Interstellar Bungalow und vielen mehr.

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