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Doris Knecht

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FM4 Gästezimmer

Der Soundtrack zum Roman ‚Die Nachricht‘

Doris Knecht hat einen neuen Roman geschrieben: „Die Nachricht“. Wie immer in ihren Texten wird da auch viel Musik gehört. Anlass genug, dass die Kolumnistin und Autorin diesen Sonntag das FM4 Gästezimmer hostet.

Von Zita Bereuter

Doris Knecht hört gerne und viel Musik - auch beim Schreiben ihrer Kolumnen und Romane. Häufig fließt Musik auch in ihren Texten ein. So ist es auch in ihrem mittlerweile sechsten Roman „Die Nachricht“.

Am 25. Juli hostet die Kolumnistin und Autorin Doris Knecht das FM4 Gästezimmer von 16 bis 17 Uhr. Kleine Auflage: Kein Bob Dylan und keine Rolling Stones - auch wenn sie am häufigsten in ihrem neuen Roman erwähnt werden.

James Blake - „Before“

Doris Knecht: Der erste Song ist von James Blake und ich spiele ihn deshalb, weil ich tatsächlich genau diesen Song in den letzten Schreibwochen fast ausschließlich gehört habe. Das war so mein Soundtrack zum Schreiben. Ich kann keine neue Musik hören oder keine unterschiedliche Musik hören, nicht verschiedene Songs, wenn ich schreibe. Es muss ein Raum sein, in dem ich mich wohlfühle. Eine Atmosphäre, in die ich auch am nächsten Tage wieder eintreten kann und weiterschreiben kann. Und bei mir war das bei diesem Buch am Schluss James Blake „Before“.

Blumfeld - „Eine eigene Geschichte“

Doris Knecht: Der erste Song, der in dem Buch überhaupt erwähnt wird, ist ein alter Song von Blumfeld von der ersten Platte. Der Song heißt „Eine eigene Geschichte“ und wird in dem Buch zitiert, weil es da um eine Geschichte aus reiner Gegenwart geht.

Sophie Hunger - „There is still pain left“

Doris Knecht: In dem Buch geht es um eine Frau, die zwei Söhne hat und eine Stieftochter. Sie geht viel laufen und hat da so eine gemütliche Playlist, aus Beatles und Joni Mitchell. Ihre Kinder sagen dann, sie verstehen nicht, wie man zu so einem Sound überhaupt laufen kann, und nehmen ihr eine neue Playlist auf. Ein paar von den Songs, die auf dieser Playlist drauf sind oder die auf der Playlist drauf sein könnten, weil sie erst entstanden ist, als ich das Buch schon fertig hatte, spiele ich jetzt. Einer davon ist von Sophie Hunger, die ich schon immer höre. Ich finde, sie ist so eine fantastische Künstlerin, dieses Präzise in ihrer Musik und in ihren Texten. Und diese Verbindung von diesem Songwriter und von der elektronischen Musik, wie sie das anlegt, das finde ich fantastisch.

Culk - „Tausend Formen“

Doris Knecht: Auf meiner Jahresplaylist bei Spotify war ganz oben eine Nummer von Oehl, und zwar „Tausend Formen“. Ich weiß nicht, wie oft ich die gehört habe, aber es ist, glaube ich, dreistellig. Auf FM4 wird sowieso die ganze Zeit Oehl gespielt und offenbar in jedem Gästezimmer auch. Deswegen würde ich gerne diese Nummer in einer Coverversion hören, und zwar von einer fantastischen österreichischen Band mit einer so großartigen Sängerin: Die Band heißt Culk, hier mit dem Oehl-Song „Tausend Formen“.

Mitski - „Best American Girl“

Doris Knecht: Auf der Playlist, die in dem Buch vorkommt, und auch auf meiner Jahresplaylist ganz oben steht die amerikanische Sängerin Mitski. Tatsächlich habe ich die oft gehört und auch meine Töchter haben sie oft gehört und wir sind da gemeinsam bei einem Konzert gewesen im Flex und das war super.

Antonello Venditti - „Bomba o non bomba“

Doris Knecht: In meinem Roman „Die Nachricht“ kommen verschiedene Playlists vor. Es kommt noch eine vor, nicht nur die vom Laufen, sondern auch eine, die der Sohn der Hauptfigur ihr aufgenommen hat für eine Reise nach Italien, für die Autofahrt nach Triest. Der Sohn hat sich da Gedanken gemacht und am Anfang ein paar beschwingte Songs gespielt. Ungefähr nach der italienischen Grenze kommen dann die Italiener, und da ist unter anderem Antonello Venditti mit „Bomba o non bomba“ dabei. Das ist für mich ein Song, den ich schon als Jugendliche im Sommer gehört habe und den ich immer noch gerne im Sommer höre.

5KHD - „What if I“

Doris Knecht: Ein Song, der mit dem Buch gar nichts zu tun hat, aber den ich gerne spielen möchte, weil es eine Künstlerin und eine Band ist, die ich total schätze, Mira Lu Kovacs und ihre Band 5KHD.

Dry Cleaning - „Strong Feelings“

Doris Knecht: Eine Nummer, die ich öfter in letzter Zeit gehört habe - allerdings, nachdem ich das Buch schon fertig geschrieben hatte -, ist von der britischen Band Dry Cleaning. Erinnert mich an Songs, die ich früher gehört habe und an Konzerte, auf denen ich war - von The Fall und anderen britischen Miesepetern -, und finde ich eine sehr gute Band.

Patti Smith - „Gimme Shelter“

Doris Knecht: Ganz zum Schluss gibt’s eine Nummer von den Rolling Stones, weil die Band sich durch das Buch so ein bisschen durchsingt. Eine Person, nämlich der verstorbene Mann der Hauptperson, hat die Band sehr gern gehabt und die kommt immer wieder vor. Ich spiele den Song „Gimme Shelter“ in einer Coverversion von Patti Smith, die erstaunlicherweise bei den Jugendlichen, die ich kenne, sehr beliebt ist. Die wollen alle aufs Konzert gehen. Ich nicht so, aber diese Coverversion von ihr mag ich total gern. „Gimme Shelter“ passt so als Motiv auch sehr gut zu dem Buch, weil es da sehr viel auch um Sicherheit und Unsicherheit und um die Suche nach Behaustheit geht. Damit möchte ich gerne abschließen. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag. Ciao.

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