FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Screenshot des Spiels The Forgotten City

Modern Storyteller

fm4 spielekammerl

„The Forgotten City“

Sofern Entwickler*innen Mods, also die Modifikationen von Spielen, zulassen, wird nicht nur die Community das Spiels dazu angespornt, etwas Tolles zu fabrizieren. Manchmal entstehen daraus Kunstwerke, die sehr gerne gespielt werden – selten sogar eigene Games wie „The Forgotten City“.

Von Christian Stipkovits

„The Forgotten City“ ist ursprünglich aus einer Mod für „The Elder Scrolls V: Skyrim“ entstanden und wurde millionenfach runtergeladen und gespielt. Die Mod heimste sogar den Australian-Writers-Guild-Award ein. Grund genug für ein dreiköpfiges Kernteam, dafür ein eigenständiges Spiel zu veröffentlichen.

Die Story von „The Forgotten City“ beginnt an einem idyllischen Plätzchen nahe einem Fluss irgendwo in Italien. Eine junge Frau spricht uns an: Sie hat angeblich meinen Körper aus dem Fluss gezogen und gewartet, bis ich aufwache. Für die Rettung meines Lebens will sie nicht direkt eine Gegenleistung, sie vermisst aber ihren Freund Al – der ist irgendwo in den römischen Ruinen im Wald verschwunden.

The Forgotten City wird von Modern Storyteller für Microsoft Windows PCs, Microsoft Xbox, Sony PlayStation und Nintendo Switch veröffentlicht.

Also ab in den Wald, und mal nach Hinweisen suchen. Dort finde ich den Ruinen ein furchteinflößendes Portal, das wie ein Mini-Wirbelwind aussieht. Also was macht man in Spielen mit solchen Portalen? Durchgehen natürlich.

Das Portal befördert meinen Charakter 2.000 Jahre in die Vergangenheit. Die Ruine ist nicht mehr, dafür sieht man eine florierende römische Stadt. Schön gepflasterte Gehwege, ein paar kleine Verkaufsstände – sogar einen Springbrunnen gibt es, neben dem ein römischer Soldat gerade Liegestütze macht. Hier und da sehen wir goldene Statuen, die sehr detailliert – geradezu menschlich - aussehen. Eigentlich ganz nett hier, mein Charakter will aber natürlich wieder zurück in die Gegenwart kommen.

Die Bewohner*innen sind etwas überrascht, einen Neuankömmling anzutreffen, das passiert nicht zu oft. Begrüßt werden wir von dem Magistrat der Stadt, der uns das düstere Geheimnis der Stadt offenbart: Verstößt auch nur eine Person gegen ein Gesetz, dann ereilt jeden Bewohner*in der Tod durch eine mystische Entität.

Die goldene Regel

Kein Wunder, dass der Magistrat die Vernichtung verhindern möchte, also bekommen wir den Auftrag, die Bewohner*innen auszuspionieren, mit ihnen ins Gespräch zu kommen und ein bisschen nachzubohren. Wer könnte versuchen, etwas zu stehlen? Oder gar jemanden umbringen?

Es gibt verschiedene Lösungswege und Enden in „The Forgotten City“, aber in meinem Spieldurchlauf habe ich mich dazu entschieden, lebensrettende Medizin für eine kranke Frau zu stehlen. Kaum habe ich die Amphore geschnappt, hört man ein donnerndes Grollen. Die goldenen Statuen erwachen zum Leben. Es heißt Beine in die Hand nehmen und zum Magistrat laufen. Der schubst uns erneut durch ein Portal und der Tag beginnt vor vorne.

Und täglich grüßt das Murmeltier?

Die Charaktere in Spiel erkennen uns zwar nicht wieder, aber wir müssen auch nicht alles wiederholen. Die lebensrettende Medizin wird kurzerhand durch eine schnelle Konversation mit einem Charakter zur kranken Frau geschickt. Diese neuen Möglichkeiten erlauben auch, andere Wege in der Stadt zu gehen.

Screenshot des Spiels The Forgotten City

Modern Storyteller

Let’s go

Die Kämpfe mit dem Bogen sind eher selten, aber wohl der Traum eines jeden Alchimisten. Denn wenn ein Pfeil trifft, dann wird das Objekt vergoldet. Das ist praktisch bei grünem Efeu, denn wird der vergoldet, dann kann man drauf klettern. Für Gänsehaut sorgt eine Stimme aus dem Nichts, die uns anfangs „Ich brauche eure Hilfe“ zuflüstert, und später hilfreiche Tipps liefert. Auch sind die über 22 Charaktere des Spiels authentisch gezeichnet.

Jeder Charakter vom Standverkäufer, vom Orakel bis hin zum Stadtverwalter hat jeder eine erstklassige Geschichte auf Lager, und diese Authentizität macht den Reiz von „The Forgotten City“ aus. Man will über die Stadt und deren Bewohner*innen erfahren. Da nimmt man auch gerne in Kauf, dass es keine deutsche Sprachausgabe gibt - aber die Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeiten im Spiel und die tolle Atmosphäre machen es wieder wett – und ich bin fast ein bisschen traurig, dass es nach etwa fünf Spielstunden vorbei ist.

The Forgotten City in der Spielekammerl-Show

Ich werde deswegen auch „The Forgotten City“ in der FM4 Spielekammerl-Show herzeigen. Wir fangen heute, Donnerstag, 29. Juli, um 17.00 Uhr an, und erkunden die Welt gemeinsam – ihr könnt gerne mitentscheiden, welchen Weg wir im Spiel gehen werden. Später läuft der Stream mit „Detroit: Become Human“ weiter.

Stream verpasst?

Kein Problem, here you go:

mehr Game:

Aktuell: