Die FM4 Neuvorstellungen der Woche

Ihr entscheidet, wer am höchsten in die FM4 Charts einsteigen soll: Aurora, Ladyhawke, May-A ft. Powfu oder Willow ft. Avril Lavigne & Travis Barker?

Von Lisa Schneider

AURORA - „Cure For Me“

„I run from the liars, the fuel and the fire“, singt AURORA auf ihrer neuen Single „Cure For Me“, „I know I created myself“. Da ist jemand angekommen, im Zeitalter der eh schon länger unterirdisch brodelnden Selbstakzeptanz. Die Message ist einfach, aber das ist kein Grund, sie nicht zum lauten, sommerlichen Diskokatalog hinzuzufügen: „I don’t need a cure for me“, heißt es weiter im Text, während die Korken im Hintergrund knallen und alles Richtung After-Hour zieht. Die menschliche Wärme und die elektronische Kühle mischt Alleskönnerin AURORA zum frühabendlichen Begleiter Richtung endlich wieder Ausgehen: Vielleicht heilt euch dieser Song.

Ladyhawke - „Mixed Emotions“

Wenige Menschen haben ein besseres Gespür für die totale Dancefloor-Eleganz als Pip Brown, die als Ladyhawke auf der Bühne steht. Vielleicht, weil sie so gut die Neigung zu Bass und Gitarre in ihre Lieder hineinmanövriert, ohne dabei nach 2010 zu klingen. Vielleicht, weil es in Neuseeland einen Zusatz im Trinkwasser gibt, auf dem „Popstar“ steht. „Mixed Emotions“ ist, wie der Titel sagt, eine Reise durch das Auf und Ab, das schon mal im Sekundentakt wechseln kann. Schuld ist natürlich wie immer das unberechenbare Gegenüber, was ja auch wieder schön ist.

May-A ft. Powfu - „Swing Of Things“

The „swing of things“, der gute Rhythmus, so, wie’s halt im besten Fall laufen soll im Leben - und in Liedern: Die australische Singer-Songschreiberin May-A (die aufgrund ihres charmant-intimen Chillwave-Pops aktuell auf allen Act-To-Watch-Listen ganz oben steht) wollte mehr rausholen aus ihrer kürzlich veröffentlichten Single „Swing Of Things“ und hat den kanadischen Rapper Powfu eingeladen mitzupolieren. Schließlich hat jeder Mensch seine eigene Version davon zu erzählen, wie das so ist, wenn nach der ersten Verliebtheit der Zauber erstmal verflogen ist. Spoiler an alle Herzlosen da draußen: nicht so super. Das Lied „Swing Of Things“ natürlich schon.

Willow ft. Avril Lavigne & Travis Barker - „G.R.O.W.“

Wer hätte gedacht, dass wir diesen Namen noch einmal lesen oder hören, dass wir ihn auch hier auf FM4 noch einmal lesen UND hören. Avril Lavigne leiht der neuen Pop-Punk-Single von Willow (Smith, die Tochter von Will Smith) stellenweise ihre Stimme. An den Drums sitzt dann auch noch Travis Barker von Blink 182. Das könnte schrecklich werden, ist es aber doch nicht, zumindest nicht für Menschen, die irgendwann mal gern Gitarrenmusik der 90er gehört haben. „I just need to grow“, heißt es da selbsteinsichtig, und natürlich ist das alles nichts Neues. Man darf nur nicht vergessen: Jeden Tag gibt’s eine neue Generation, die vielleicht nicht nur die Selbstliebe, sondern auch die Musikgeschichte der letzten drei Jahrzehnte kennenlernen will.