FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Fantasylandschaft in einer riesigen Höhle

CC0

das magische auge

Höhlen – Räume im Inneren

Höhlen. Finstere Grotten und dunkle Löcher. Hohlräume in fester Umgebung. Ausnehmungen, die innerhalb der Grenzen ihrer Ausdehnung eine Leere aufweisen. Metaphern des Unerfüllten. Aber stimmt das?

Von Leopold Toriser von Das Magische Auge

Wenn wir eine Leere in uns fühlen, dann fehlt etwas. Inhalte. Sei es, dass der Magen leer ist, dann fehlt vielleicht eine Süßkartoffelsuppe, oder sei es, dass wir eine Leere in unserem Herzen fühlen – die füllt sich ja eigentlich ganz von selbst wieder, wenn es weiterschlägt. Die Aufmerksamen werden sofort bemerkt haben, dass hier schon die erste Zweideutigkeit versteckt war. Noch viel mehr Zwei- und Mehrdeutigkeiten, Easter eggs und Monster, aber auch Wissenswertes, finden sich in den dunklen Hohlräumen, die das Reportageteam des Magischen Auges in der Episode „Höhlen – Räume im Inneren“ erforscht hat.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Aber jetzt zunächst einmal Scherz beiseite: Höhlen sind schon cool. Vor wenigen Jahren etwa machten Forscher*innen in Brasilien eine so bizarre wie faszinierende Entdeckung. Sie fanden riesige, tunnelartige Höhlen, deren Entstehung geologisch nicht erklärbar war. Als sie die Wände dieser Gänge untersuchten, stellten sie fest, dass Tiere diese Tunnel gegraben haben mussten. Sehr, sehr große Tiere. Es wird vermutet, dass es sich um die Baue von Riesenfaul- oder Gürteltieren handelt. Die Leere, die sie hinterlassen haben, ist ein bleibendes Monument ihrer Abwesenheit.

Wenn wir uns als Kinder aus Pölstern, Decken und Nachbarskindern eine Höhle bauten, dann war das der sicherste Ort der Welt. Hier waren wir unsichtbar. Doch unsere DIY-Höhlen haben zumeist nicht länger als ein paar Tage überdauert. Spätere Höhlen wurden größer und stabiler, aber auch kostspieliger. Die gefühlte Berechenbarkeit unserer Heimhöhlen lässt sich aus der Unfall- und Kriminalstatistik allerdings nicht nachvollziehen. Hier lohnt sich ein Blick auf weniger heimelige Hohlräume in der wilden Natur, die in diesem Zusammenhang deutlich besser abschneiden – gleichwohl sie uns nicht geheuer erscheinen.

Um die vermeintliche Sicherheit aufzugeben und die echte Sicherheit da draußen zu finden, muss die Neigungsgruppe natürlich nicht unbedingt bei Vogelsang in Waldesruh in einen dunklen Bergesschacht schlüpfen. Es reicht oft schon, die so sorgsam errichtete eigene Komfortzone zu verlassen, um neue Räume zu erschließen. Ohne Mut wird’s nicht gut – frei nach mir selbst. Aber genug schwadroniert, wer philosophiert, wird selten porträtiert.

Die Investigativjournalistin Gabi und ihr leicht depressiver Tonmann Rudi ziehen in dieser Folge aus, um in den Höhlen da draußen die Höhle da drinnen zu finden. Ihr Weg führt sie vom Zirbenloch bis nach Sibirien, wo sie nahe Tobolsk nach verschwundenen Pfadfindern suchen. Was Menschen dazu bewegt, in Höhlen Fische zu fangen, und ob Taschenspiegel wirklich ein probates Mittel gegen Vampire darstellen, wird ebenso unter die Lupe genommen wie die Gastfreundschaft von Giraffen und die Geduld von Satan. Ob wirklich alles geweckt werden sollte, was in Höhlen schläft? Reinhören lohnt sich!

Aktuell: