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Last Stop

Variable State

Mit der U-Bahn ins Abenteuer

In „Last Stop“, dem neuen Spiel der Macher von „Virgina“, stolpert ein Trio ganz normaler Londoner*innen in einen intergalaktischen Mystery-Thriller mit Charme.

Von Rainer Sigl

Drei ganz unterschiedliche Menschen, drei scheinbar voneinander unabhängige Geschichten, eine Stadt. Im Abenteuerspiel „Last Stop“ begleite ich abwechselnd drei Personen durch ihr Leben in London: den alleinerziehenden Vater, der zwischen seiner Arbeit und der Sorge um seine kleine Tochter aufgerieben wird, eine Regierungsbeamtin, die für ihren Job und eine Affäre ihr Familienleben riskiert, und eine Schülerin, die im Clinch mit ihrer älteren Schwester liegt und ihrem seltsamen Nachbarn nachspioniert.

Banal sind diese Geschichten aber nur am Anfang, denn in „Last Stop“ geht es nicht mit rechten Dingen zu. Mysteriöse Begegnungen, Dimensionsportale in der U-Bahn, Körpertausch und noch so einiges mehr warten auf die Held*innen wider Willen.

Linear, aber spannend

„Last Stop“ ist ein Mystery-Adventure, das mit viel Charme und britischem Humor irgendwo zwischen Alltagskomödie und fantastischem Science-Fiction-Thriller spielt. Dabei dauert es ein bisschen, bis die spannende Handlung in Gang kommt: Die drei Handlungsstränge, in denen man abwechselnd jeweils eine Hauptfigur steuert, verbinden sich erst später zu einem Ganzen.

„Last Stop“, entwickelt von Variable State und vertrieben von Annapurna, ist für Windows sowie alle aktuellen Konsolen erschienen.

„Last Stop“ wartet mit vielen Überraschungen und vor allem sehr lebendigen Charakteren auf. Diese steuere ich aus der Third-Person-Perspektive; sowohl ihr Weg als auch die Handlung insgesamt sind allerdings sehr linear, nur an manchen Punkten und in Gesprächen darf ich zwischen mehreren Optionen entscheiden.

Last Stop

Variable State

Von Twin Peaks zu Doctor Who

„Last Stop“ ist das zweite Spiel eines britischen Indie-Studios, das vor ein paar Jahren mit dem Mystery-Adventure „Virginia“ für Aufsehen gesorgt hat. Während dieses im ländlichen Süden der USA spielte und David Lynchs „Twin Peaks“ zitierte, ist das sehr britische „Last Stop“ eher dem Universum des transdimensionalen Doktors aus der Kultserie „Doctor Who“ verwandt.

Und während in „Virginia“ gar nicht gesprochen wurde, gibt es in „Last Stop“ umso mehr Dialoge. Dank toller Texte und guter englischer Sprecher*innen wird „Last Stop“ zu so etwas wie einem mitreißenden Animationsfilm für erwachsenes Publikum, in dem ich die Hauptfiguren steuere. Auch wenn es nicht sehr viele Interaktionsmöglichkeiten gibt, sorgen Story und komplexe Figuren dafür, dass man hier für etwa sechs Stunden hervorragend unterhalten wird.

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