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Das Folk-Pop-Trio Alpine Dweller im Haus des Meeres in Wien

Maria Frodl

soundpark weekly

Neue Musik von Alpine Dweller, Skinny B & adaolisa, Sladek, Julian Nantes, u.v.m.

Die tief empfundene Liebe, die Tiefen des Meeres, in den Tiefen der Gedankenwelt und wie man die negativen Stimmen im Kopf übertönt: Das sind die neuesten Videos und Singles aus Österreich.

von Andreas Gstettner-Brugger

Der Klimawandel, hervorgerufen durch die Naturzerstörung wegen Profitgier und Machterhalt, ist die größte Herausforderung, vor der wir alle stehen. So hat der Singer/Songwriter Martin Rotheneder, den wir als Ben Martin oder Soulitaire kennen, den berührenden Song „Gipfel“ geschrieben, in dem er dafür plädiert, dass wir nicht immer „höher, schneller, stärker“ und „immer mehr“ als Lebensmotto wählen sollten. Vielmehr empfiehlt er ein genügsameres Leben, das auch sehr zufriedenstellend und glückerfüllend sein kann. Denn auch unterhalb vom Gipfel kann man eine schöne Aussicht haben.

Ganz anders vermittelt der Gitarrist Primus Sitter die Liebe zur Natur und zur Musik. In der ersten Ausgabe der „Nature Sessions“ sitzt der Jazz-Gitarrist alleine auf über 1000 Meter Seehöhe in den Kärntner Alpen und lässt uns an seiner sehr schönen, meditativen und entspannenden, musikalischen Reise teilhaben.

Dazu blicken wir von oben auf die weitläufigen Wälder, während im Hintergrund der See glitzert. Bei diesen Bildern wird klar, dass die Natur, die uns umgibt, ein schützenswerter Raum ist, der uns das Leben erst ermöglicht. Ein wunderschön gefilmtes Bekenntnis zum Leben im Ein-Klang mit der Natur. Im wahrsten Sinn des Wortes.

Alpine Dweller - „Kraken“

Ungemein kunst- und stimmungsvoll ist das neue Werk des Wiener Folk-Ensembles Alpine Dweller. Das Trio, das sich durch Virtuosität, Eigenwilligkeit, Experimentierfreude und Spielleidenschaft auszeichnet, hat mit „Kraken“ einen ganz besonderen Song geschaffen, zu dem die Violinistin und Sängerin Glora Marlene Dorothea Geisselbrecht ein unglaublich tolles Video gemacht hat. Auch Sänger und Gitarrist Matthias Franz Schinnerl und Cellistin und Sängerin Joana Marialena Karácsonyi waren an dem Schatten- und Scherenschnitt-Film beteiligt, der von den dunklen Welten des Meers erzählt. Meisterlich im Einklang mit dem ganz besonders arrangiertem Song, der selbst instrumental wie eine Geschichtenerzählung funktioniert. Das Lied in Verbindung mit dem Video hat auf alle Fälle etwas Magisches!

Skinny B & adaolisa - „Wildin“

Um seine Lebensträume zu erfüllen, muss man manchmal ganz gezielt seinen Weg gehen, egal, was andere Menschen darüber denken oder sagen. Diese Art von Unabhängigkeit propagieren der junge Rapper und Produzent Skinny B und die österreichische Soul-Stimme adaolisa. In ihrer neuen gemeinsamen Single „Wildin“ werden schöne Gitarrenmelodien mit poppigen Beats verbunden. Das Alles klingt sehr reduziert und selbst das Modulieren der Stimmen ist sehr geschmackvoll ausgefallen.

Skinny B meint: „Es kommen immer so viele Einflüsse von außen, viele Leute sagen - du wirst das eh nie schaffen. Daher soll man manchmal nicht nach links oder rechts schauen, sondern einfach in der Mitte durch und seinen Traum verfolgen. Jeder kann es schaffen, das soll die Message und Motivation des Songs sein. Ihr könnt es alle schaffen. Ich selbst hab’s noch nicht geschafft, (lacht) aber ich glaube, ich bin auf einem guten Weg!“

Sladek - „Take Out The Trash“

Indie-Soul mit großer, musikalischer Geste. So könnte man die Band Sladek beschreiben. Sie ist im Pop verortet, vereint aber unterschiedlichste Stile. Vor allem in der neuen Nummer „Take Out The Trash“ scheint das Piano das führende Instrument, neben der starken, eindringlichen Stimme von David Sladek.

Den Müll entsorgen bezieht sich nicht nur auf den kritischen Umgang mit unserer Wegwerfgesellschaft, sondern vor allem auf die Psychohygiene. Den inneren Umgang mit giftigen Mustern und Gedankenmüll, den wir entsorgen sollten. Das Aufbrechen von gewohnten Gedankenstrukturen und Mustern. Eine harte, aber lohnende Arbeit, zu der Sladek hier einen energiegeladenen Soundtrack bieten. Sehr schön visuell umgesetzt mit dem Video von Kilian Tögel.

Löwelöwe - „Lauter als die Stimme im Kopf“

In eine ähnliche, inhaltliche Kerbe schlägt die Nummer „Lauter als die Stimme im Kopf“ der jungen Wiener Band Löwelöwe. Erst 2019 gegründet haben sich Christian Hummer (Gesang, Gitarre), Raphael Krenn (Gitarre, Gesang), Helene Sorgner (Keyboard, Gesang), Reinhold Weber (Bass, Gesang) und Raphael Bader (Schlagzeug) der Indie Musik verschrieben, die ihre Wurzeln in der Rock- und Popmusik von England und Amerika der 60iger Jahre hat.

In ihrer ersten Single geht es um die negativen Stimmen, die man manchmal im Kopf hat. Der innere Kritiker, der keine Ruhe geben will, der ständig be- und abwertet. Es ist ein Song über einen Menschen, der aus den negativen Gedankenspiralen nicht zu entkommen scheint, sich jedoch sehr nach einem anderen Leben sehnt. Diese Hoffnungsschimmer hört man auch musikalisch, denn „Lauter als die Stimme im Kopf“ ist zwar ein melancholischer, aber gleichzeitig auch ermutigender Song geworden, die Stimme im Kopf mit gutem Zureden und schöner Musik zu übertönen.

Julian Nantes - „My Love Is Deep“

Der Salzburger Singer/Songwriter Julian Nantes hat uns schon mit Songs wie „Ride With Me“ mit seinem Jack Bugg-ähnlichem Rockdrive begeistert. Jetzt meldet er sich mit einem zarten und sehr gefühlvollen Song zurück. „My Love Is Deep“ ist der Song, mit dem Julian Nantes vielleicht am unmissverständlichsten auszudrücken vermag, um was es im Leben geht: um die Liebe. Sie hat sich schon immer durch seine Lieder gezogen, findet sich in Konzertankündigungen und in Postings von Julian. Mit dem Video zu „My Love Is Deep“ jedoch kehrt der Singer/Songwriter sein Innerstes nach außen und lässt uns an seiner großen, tief empfundenen Liebe teilhaben. Das berührt und entfacht auch die Liebe in unserem Herzen.

Auch noch gut und gut zu wissen

  • Der Austro-Amerikaner James Hersey hat sich im Lockdown mit dem Song „Souvenir“ seine Sehnsucht nach seiner Freundin von der Seele geschrieben und einen schönen Popsong daraus gemacht.
  • Eine Sonnenuntergangsfahrt auf der Donau zu poppigen Beats und souligem Gesang. Das ist „Enough“ von Christoh und Sängerin Aunty.
  • Den eigenen Körper zu lieben und ihm täglich dafür zu danken, dass wir durch ihn leben und die Welt erfahren können, das ist die Message der neuen Single von Why-Y. „Please“ ist ein experimentelles, zugängliches und spannendes Elektropop-Stück geworden.

FM4 Soundpark Weekly

In dieser wöchentlichen Rubrik servieren Lisa Schneider und Andreas Gstettner-Brugger musikalische Häppchen aus Österreich. Neue Bands und Songs, Videos und Konzerthighlights quer durch den stilistischen Gemüsegarten.

  • Wunderschön soulig und reduziert ist die Kollaboration von iNANA und The Unused Word. „Treas Dry“ ist die erste Single aus dem kommendem Album „I’m here“.
  • Berührend, reduziert und sehr intim ist die Single „Greatful“ von Sänger und Songschreiber Patrik Lammer. Ein Stück, das uns daran erinnert, dass wir immer etwas haben, wofür wir dankbarsein können. Selbst in den dunklen Stunden.
  • Was für ein spitzen-danciger Popsong. „Giving It Up Today“ von Modest Oda! Macht Lust auf Tanzen im Sonnenuntergang.
  • Coole Dance-Moves zu fetten Pop-Beats gibt’s auch in dem neuen Stück „Champions“ von Várvara. Da möchte man gleich seinen Körper so schlangenförmig mitbewegen.
  • Vergangenen Donnerstag war Yasmo anläßlich des Wiener Kultursommers zu Gast im Studio. Wir haben gehört, wie das Konzert der jungen Rapperin Gazal war und ich habe Euch die neuen Singles von Why-y, Löwelöwe, Sladek, Skinny B & adaolisa und Julian Nantes vorgestellt.
  • Und in der FM4 Soundpark Sonntagnacht hat Clemens Fantur Nike101 zu Gast gehabt, uns die Alben von Restless Leg Syndrom, Leitstrahl und Brenk Sinatra vorgestellt und wir hören das Live-Set von Pauls Jets vom Popfest 2021.

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