FM4-Logo

jetzt live:

Aktueller Musiktitel:

Szene aus Burt Turrido. An Opera

Jessica Schaefer

Die Wiener Festwochen gehen in die zweite Runde

Wenn aus Festwochen Festmonate werden, kommt auch im August und September noch einiges auf uns zu. Eine Country-und-Western-Oper zum Beispiel.

Von Martin Pieper

Wiener Festwochen 2021

Nachdem coronabedingt der ursprünglich geplante Zeitraum der Festwochen verschoben worden ist, finden diese nun in zwei Etappen im Früh- und Spätsommer – von 3. bis 13. Juni und von 24. August bis 25. September – statt.

Details zum Programm gibt’s auf festwochen.at

Aus Festwochen werden -monate

Schon im Juni und Juli hat der Direktor Christoph Slagmuylder den ersten Teil seiner erstmals vollständigen Idee, von dem was der traditionsreiche Kulturtanker Wiener Festwochen sein sollen, zur Aufführung gebracht. Sein Programm steuerte mehr in Richtung „Hochkultur“, aber mit starkem zeitgenössischem Anspruch. Das setzt sich jetzt auch im herbstlich nachgereichten zweiten Teil der Aufführungsreihe fort.

Wiedersehen mit dem Nature Theatre of Oklahoma

Das Nature Theatre of Oklahoma ist wieder einmal in der Stadt! Die New Yorker Truppe rund um das Duo Kelly Copper und Pavol Liska ist zuletzt mit dem großangelegten Elfriede Jelinek Projekt zum Roman „Die Kinder der Toten“ aufgefallen. Benannt sind sie nach einem fiktiven Theater aus Franz Kafkas Romanfragment „Amerika“, das allen Menschen Beschäftigung verspricht.

Ihr schräger Humor unterwandert etablierte Formen der Hochkultur mit Alltag und Trashkultur, und das mit großer choreografischer und musikalischer Ambition. Für die Festwochen macht das Nature Theatre of Oklahoma heuer Oper, es geht angeblich irgendwie um den Fliegenden Holländer. Aber eigentlich ist es eine Country-und-Western-Oper namens „Burt Turrido“ in der viel getanzt und gesungen wird. Das wird ein großer Spaß. Für die Festwochen wird das Theater Akzent an vier Abenden zum Naturtheater von Oklahoma.

Mitten im Zwanzigsten

Die Festwochen laden im September dazu ein, sich mit den Festwochen selbst zu beschäftigen. Und sie haben dafür gleich einen ganz neuen Schauplatz gewählt: Das Nordwestbahnhofgelände im 20. Bezirk in Wien ist nicht nur ein großes in Bau befindliches Entwicklungsgebiet der Stadt Wien, dort befindet sich auch die neue temporäre Spielstätte des Brut-Wien in einem ehemaligen Industriebau in Brigittenau. Die neue Veranstaltungsreihe Mitten verwandelt den Ort für zehn Tage in ein ambitioniertes „Labor“ Irgendwo zwischen Symposium, Volksküche, Denkfabrik, Jam Session und Party kann man dort vorbeischauen und mitdenken, alles bei freiem Eintritt. Unter anderem wird der Trompeter Franz Hautzinger mit seinem „Regenorchester“ spielen, mit dabei viele Gäste, von Christian Fennesz bis Philipp Quehenberger. Achtung: es könnte sich um unvorhergesehene Improvisation handeln.

Vom Bauen und Basteln

Theaterszene "Eraser Mountain"

Yurika Kono

„Eraser Mountain“

Wer Bastelarbeiten, Japan und Theaterperformances schätzt, der ist bei Toshiki Okada und seiner Performance „Eraser Mountain“ gut aufgehoben. Gemeinsam mit dem bildenden Künstler und Bühnenbildner Teppei Kaneuji baut Okada eine ganz eigene Welt auf. Das machen sie mit allerlei Alltagsgegenständen, die aussehen, als hätte man einer Kindergartengruppe in einem Baumarkt freien Lauf gelassen. Ebenfalls gebastelt wird von Phia Ménard, die schon 2019 auf der Bühne ein Haus aus Pappe errichtet hat und dabei ein außerordentliches Bühnenstück entstehen ließ. Jetzt kommt sie mit einer kompletten Trilogie - „La Trilogie des Contes Immoraux (pour Europe“) - zu den Festwochen und wird wieder versuchen, Häuser zu bauen.

Aktuell: